„Sophia, aufstehen!", ich spüre wie eine Hand vorsichtig über meine Schulter streicht.
Ganz langsam öffne ich die Augen. Neben mir auf der Bettkante sitzt Dad und lächelt mich an.
„Happy Birthday mein Schatz", er wuschelt mir kurz durch die zerzausten Haare. In seiner Hand hält er einen super süssen, hellrosanen Cupcake. Als Dekoration hat er ein hellrosa Topping mit einem feinen Schokoladen-S auf der Spitze.
„Wow, Dad der ist wunderschön!", sage ich und stelle ihn neben mein Bett.
„Komm wir gehen runter Frühstücken und machen uns dann parat", sagt Dad lächelnd.
„Wann kommen die Gäste?", frage ich.
„Um zwei."
Ich stehe auf und stecke mich erstmal ausgiebig. Dann klettern Dad und ich die steile Treppe wieder runter.
Ganz unten im Esszimmer angekommen, setze ich mich an den grossen Tisch der in der Mitte des Raumes steht.
Mum, Grandpa und Sami sind auch schon hier.
Sami kommt zu mir und umarmt mich erstmal ausgiebig.
„Happy Birthday Schwesterherz", flüstert er mir ins Ohr.
„Danke gleichfalls", flüstere ich zurück.
Er lässt mich los und Mum kommt zu mir.
„Viel Glück zum 16ten!", sagt sie lächelnd und krault mir den Kopf.
„Danke Mum", sage ich und schmiege mich an ihre Hand.
„Auch viel Glück von mir", sagt Grandpa und lächelt mir müde zu. Ich lächle zurück.
Wenigstens hat er etwas gesagt, nicht wie letztes Jahr, denn da hat er mich strickt ignoriert.
„Jetzt kommen auch Grandma, Tante Clara, Onkel Mailo und Alicia ins Esszimmer geschlendert. Alle ausser Grandma sehen noch ziemlich müde aus. Nur Grandma ist schon angezogen und hat sich geschminkt. Ausserdem läuft sie sehr aufrecht, was sie nochmal wacher aussehen lässt.
Alle setzten sich an den grossen Tisch und gratulieren mir und Sami zum Geburtstag. Ein paar Minuten darauf kommen auch schon Tante Angelina, Onkel Stefan und Blake ins Zimmer. Auch sie gratulieren uns und setzten sich kurz darauf an den Tisch.
Als endlich alle sitzen, kommt Marie, unsere Hausfrau ins Zimmer und bringt das Frühstück, welches auf zwei grossen Speisewägen drapiert ist, ins Zimmer.
Marie ist eine etwas ältere Frau, ist etwas pummlig und hat immer eine schwarz weisse Schürzte an wie die Kellnerinnen in Filmen.
Soweit ich weiss arbeitet sie schon seit mehr als vierzig Jahren hier in diesem Haushalt.
Als sie das Essen auf den Tisch gestellt hat, verlässt sie wieder das Zimmer.
Wir alle stürzen uns auf das Essen.
Auch ich schlage kräftig zu.
Als erstes nehme ich mir ein frisches Brötchen aus dem Brotkorb. Es ist noch warm als ich es berühre. Ich schneide es auf und schmiere erstmal eine dicke Schicht Nutella drauf.
„Und Sami? Spürst du schon etwas?", fragt Blake gespannt.
„Nö, überhaupt nicht", erwidert dieser und beisst in sein Marmeladen Croissant.
Enttäuscht schaut Blake zu mir. Da er vier Jahre älter als ich ist, war er immer schon mein Vorbild. Ich habe immer zu ihm aufgeschaut, doch er hat mich noch nie wirklich gemocht.
Sami fand er immer schon spannender, erstens ist er ein Junge und zweites eben ziemlich speziell. Und ich meine, wer sagt schon nicht gerne, mein Cousin kann in der Zeit reisen.
Ich stand schon immer in Samis Schatten. Mir selber macht es nichts aus, ich bin eh viel zu schüchtern dafür im Mittelpunkt zu stehen und ich stehe auch so nicht gerne im Mittelpunkt.
Aber Sami scheint es wirklich zu geniessen. Was ich ihm auch gönne.
„Und was hast du heute geträumt? Du weisst ja, der Traum den du in deiner Geburtstagsnacht träumst wird wahr werden", erklärt Grandma.
„Ich weiss nicht mehr", sagt Sami und schaut mich von der Seite an.
Ich erwidere den Blick und er sieht schnell weg, doch ich weiss, dass eine Frage in seinem Blick lag. So gut kenne ich meinen Bruder.
„Was ist los Sami?", frage ich vorsichtig.
„Nicht, ich weiss nur nicht mehr was ich geträumt habe", sagt er und starrt dabei wie gebannt auf sein Brötchen.
„Das glaube ich dir nicht", erwidere ich ruhig.
„Dann glaub es nicht", brüllt er, steht geräuschvoll auf und stürmt aus dem Zimmer.
Im Esszimmer ist es totenstill.
„Super gemacht Sophia", unterbricht Grandpa die Stille.
Mir steigen Tränen in die Augen. Wieso hasst Grandpa mich.
Auch ich stehe auf und rausche aus dem Zimmer.
Ich renne durch das Wohnzimmer, die Treppe hoch bis in den zweiten Stock. Dann nach links die letzte Tür rechts.
Vor ihr bleibe ich stehen.
Samis Zimmer. Ich klopfe an.
Als mir nach ein paar Sekunden noch niemand auf gemacht hat, öffne ich langsam die Tür.
„Sami?", frage ich leise.
Als ich im Zimmer stehe schliesse ich noch kurz die Tür und gehe dann zu Sami.
Er liegt mit geschlossenen Augen auf seinem Bett.
„Sami?", frage ich dieses Mal ein wenig lauter.
„Was willst du, Sophia?", fragt mich Sami, der seine Augen immer noch geschlossen hat.
„Ich will nur schauen ob es dir gut geht", sage ich und stehe jetzt direkt neben ihm.
„Mir geht es gut, kannst du jetzt gehen."
„Nein", erwidere ich, „erst will ich wissen was du geträumt hast."
Sami öffnet seine Augen und setzt sich auf.
„Gut, ich weiss noch was ich geträumt habe", sagt er leise und gibt mir ein Zeichen mich neben ihn zu setzen.
Ich kuschle mich neben ihn auf sein Bett und schmiege meine Wange an seine Schulter.
Ich weiss nicht wie lange wir nicht mehr alleine miteinander geredet haben seit seiner Einberufung.
„Erzähl", fordere ich ihn.
„Gut."
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~Timeless~
FantasyLaughter is timeless Imagination has no age Dreams are forever ~Tinkerbell **** Stell dir vor, deine Familie hat ein riesiges Geheimnis, was du keinem erzählen darfst und selbst eigentlich nicht verstehst. Stell dir vor, dir passiert etwas, was du s...