Warum vertraue ich ihm so sehr? Was ist los?
Cedric führt mich zu einer weissen Bank, die versteckt in einer Ecke vom Haus steht. Auf diese setzten wir uns dann.
Hier sind wir ungestört. Ich weiss nur noch nicht ob das gut oder schlecht ist.
Ich kuschle mich noch mehr in das weiche Handtuch. Es riecht verboten gut nach Cedric. Von der Seite schaue ich ihn verstohlen an. sein Blick ist auf den Pool gerichtet, wo seine Freund ohne ihn weiterspielen.
Nachdenklich hebt er eine Augenbraue und schaut dann zu mir runter. Er lächelt als er sieht wie ich ihn beobachte. Schnell schaue ich zu Boden um nicht rot zu werden.
„Sophia?"
„Mmh?", mache ich und schaue wieder zu ihm hoch. Immer noch ruhen seine grünen Augen auf mir. Doch diesmal nicht auf meinem Gesicht, sondern auf meinem halbnackten Körper. Irgendwie fühle ich mich unwohl unter seinem Blick und ziehe das Handtuch fester um mich.
Er bemerkt es und sieht mir wieder in die Augen.
Was mache ich eigentlich hier? Neben ihm? Er ist einer meiner Feinde und ich mag ihn eigentlich wirklich nicht besonders, warum ist er so nett zu mir heute? Was will er?
„Cedric?", frage ich als er nichts weiter sagt.
„Ja", erwidert er.
„Warum?"
„Warum was?", fragt er und sieht mich verständnislos an.
„Warum bist du hier, mit mir?", ich schaue wieder zu Boden, „warum? Du magst mich doch gar nicht. Ich verstehe es nicht."
„Ja", erwidert er, „ich auch nicht."
Verständnislos schaue ich ihn an.
„Naja, du warst so alleine, da dachte ich mir, da heute dein Geburtstag ist, könntest du einen Freund gut gebrauchen", erklärt er.
„Ich bin gerne alleine."
Lüge. Ich hasse es alleine zu sein. Doch in all den Jahren habe ich mich daran gewöhnt, fast immer alleine zu sein.
„Niemand ist gern alleine."
Ich erwidere nichts auf diese Aussage. Wieder schaue ich zu Boden.
„Eben", sagt Cedric triumphierend und hebt mein Kinn mit seiner Hand an. Lächelnd betrachtet er mein Gesicht und fährt mit den Fingerspitzen die Konturen davon nach. Diese Berührung ist wahrscheinlich das Schönste, was ich in meinem ganzen Leben je gespürt habe. In meinem Bauch flattern die Schmetterlinge.
Er lächelt mich an und nimmt seine Hand wieder runter.
Enttäusch, dass es schon wieder vorbei ist, seufze ich auf.
Ein paar Minuten sind wir beide still.
„Ich glaube ich gehe wieder rein", sage ich und stehe auf.
„Warte, ich begleite dich", will da etwa jemand bei mir bleiben, necke ich ihn lächelnd.
„Willst du dich anziehen?", fragt Cedric.
„Ja gerne", sage ich, da ich schon fast wieder ganz trocken bin, nur noch meine Haare sind nass.
„Ich hole dir deine Sachen", sagt er und schon ist er verschwunden, um meine Kleider zu holen. Jetzt stehe ich hier und warte darauf dass er zurückkommt. Ich fahre mir durch die noch feuchten Haare.
Nach ein paar Sekunden beschliesse ich Cedric nachzulaufen.
Ich gehe um die Ecke des Hauses und trete aus dem Schatten. Neben dem Pool steht er auch schon. Er sieht so gut aus. Sein Körper ist sehr muskulös gebaut und seine blonden Haare fallen ihm ins Gesicht. Er hält mein goldenes Kleid im Arm und meine auch goldenen High Heels in der einen Hand.
Er steht eben neben dem Pool und neben ihm... Saskia. Dieses kleine Monster!
Gerade macht sie sich über offensichtlich an Cedric ran. Sie lacht übertrieben über etwas, dass Cedric gesagt hat. Auch Cedric lacht und fährt sich mit der freien Hand durch die goldblonden Haare.
In dem Moment sieht Saskia zu mir. Mit einem fiesen Grinsen im Gesicht beugt sie sich zu Cedric vor und macht das mit Cedric was ich vorhin gerne gemacht hätte. Sie küsst ihn auf den Mund.
In dem Moment wo sich ihre Lippen treffen, schiesst eine Übelkeit durch meinen ganzen Körper. Mir ist auf einmal so schlecht, dass ich fast umfalle.
Ich fange an zu rennen. Dabei denke ich gar nicht mehr an Saskia und Cedric die küssend am Pool stehe oder an irgendetwas anderes. In mir wiederhole ich nur einen Satz: Renn Sophia, renn.
Es wäre nämlich schön mich nicht vor versammelter Menge übergeben zu müssen.
Das Handtuch habe ich fest um mich geschlungen und den Kopf halte ich gesenkt. Wär nicht so cool wenn alle mich erkennen.
„Sophia?", höre ich Cedric rufen, als ich an ihnen vorbei bin. Doch ich schaue mich nicht zu ihm um.
Ich muss so schnell wie möglich auf die Toilette.
Ich renne so schnell ich kann in den Partysaal, quetsche mich durch die Menschenmenge, vorbei an der Tanzfläche, vorbei an meinem Bruder und seinen Freunden, vorbei an all den Leuten, in die Eingangshalle rein und aufs Mädchenklo.
Ich sprinte in eine der vier Kabinen und schliesse so schnell wie möglich ab. Dann lehne ich mich über das Becken und warte.
Ich bin so erleichtert es geschafft zu haben.
Danke, denke ich, dass du mich nicht vor versammelter Menge auf den Boden hast kotzen lassen.
Ich warte ein paar Sekunden, doch es passiert nichts.
Das war jetzt aber nicht im ernst ein falscher Alarm?!
Seufzend setze ich mich auf den Boden vor dem Klo und versuche nicht daran zu denken wie ekelhaft das gerade ist.
Wieder warte ich ein paar Minuten ab, doch es passiert nichts, auch die Übelkeit ist nicht mehr so stark.
Gut, denke ich mir, dann nicht.
Ich stehe auf und schliesse die Tür wieder auf. Dann stelle ich mich vor die Waschbecken und schaue in den Spiegel der sich über die ganze Wand zieht.
Ich betrachte mich. Meine langen, blonden Haare fallen mir gewellt über die Schultern. Sie sind immer noch feucht, doch nicht mehr so stark wie vorhin. Mein Makeup ist zum Glück nicht wirklich verschmiert.
Doch ich sehe aus als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen, was ja eigentlich auch stimmt. Meine Wangen sind ziemlich gerötet und ich bin immer noch ziemlich ausser Atem. Das Star Wars Handtuch von Cedric hängt mir schlaff über die Schultern und mein Bikini ist zum Glück nicht wirklich verrutscht. Ich richte ihn kurz und trinke dann ein bisschen Wasser.
Wieder schaue ich mich im Spiegel an und auf einmal überkommt mich Übelkeit.
Schon wieder.
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~Timeless~
FantasyLaughter is timeless Imagination has no age Dreams are forever ~Tinkerbell **** Stell dir vor, deine Familie hat ein riesiges Geheimnis, was du keinem erzählen darfst und selbst eigentlich nicht verstehst. Stell dir vor, dir passiert etwas, was du s...