Die restlichen Stunden zu Hause, habe ich damit verbracht heulend im Bett zu liegen und vor selbst Mitleid fast zu sterben. Mum, Dad und sogar Grandpa sind besorgt zu mir hoch gekommen und wollten mich trösten, doch ich habe niemanden an mich rangelassen also sind sie schon bald verschwunden.
Auch als Sami mit Maja irgendwann nach Hause kamen, war ich noch hellwach. Sagen wir es mal so, ich habe diese Nacht kein Auge zugemacht.
Dankeschön Cedric!
Er macht mich echt verrückt! Nochmal im Schnelldurchlauf...erst verteidigt er mich vor seinen Freunden, dann spricht er mich im Pool an, redet mit mir und bietet mir sein Handtuch an. später, nach einem langen Gespräch mit mir, knutscht er vor meinen Augen mit Saskia rum. Nachher entschuldigt er sich bei mir und sagt er hat keine Gefühle für sie. Dann küsst er mich fast, ich weiche ihm aus und nicht mal zwei Minuten später macht er mit einem schwarzhaarigen Tussi rum.
Ich bin mal ganz ehrlich. Ich bin an dem ganzen Drama selber schuld. Ich meine, ich wusste schon von Anfang an dass er mit jeder rummacht die ihm in die Finger kommt. Doch dass er wirklich so schlimm ist hätte ich nicht in meinen schlimmsten Träumen gedacht.
Das ist schon echt unheimlich wie schnell er seine Meinung ändert.
Ach und da ist ja noch die Sache die auf dem Mädchenklo passiert ist.
Am Ende der Nacht, als ich endlich aufgehört hatte zu weinen, hatte ich eine klare Entscheidung gefasst. wie ich über diesen ganzen Tag denke.
Mit Cedric ist nicht passiert und wird auch nie etwas sein. Wir passen einfach nicht zusammen. Und so schnell wird sich das auch nicht ändern. Und die Sache im WC ist und bleibt ein verrückter Traum.
Als ich endlich diese Entscheidung getroffen habe, stehe ich aus meinem Bett auf. Das Kissen ist nassgeheult und ich habe immer noch das goldene Kleid von gestern an.
Ich schlendere langsam zu meinem Kleiderschrank und suche mir die passenden Kleider für heute raus. Am Ende entscheide ich mich für eine graue Jogginghose und ein lockeres, cremeweisses T-Shirt.
Auch im Bad lasse ich mir viel Zeit und als ich fertig bin betrachte ich mich noch mal kurz im Badezimmerspiegel. Meine langen Haare sind immer noch nass vom Duschen und meine eigentlich hellbrauen Augen sind rot angelaufen von dem ganzen weinen. Auch sonst sieht man ziemlich gut dass ich die ganze Nacht durchgeweint haben muss. Ich habe nämlich grosse, rote Flecken überall im Gesicht verteilt.
Im Grossen und Ganzen sehe ich immer noch schrecklich aus. Wenigstens fühle ich mich nicht mehr so.
Schnell schlüpfe ich noch in meine übelst bequemen Hausschuhe und mache mich dann auf den Weg nach unten um mit meiner Familie Frühstück zu essen.
Schon von weitem sieht man das alle auf ihren Plätzen sitzen ausser Sami, Maja und ich.
Sami und Maja schlafen wahrscheinlich gerade ihren Kater aus, denke ich lächelnd.
„Okay, jetzt müsste sie bald kommen", sagt mein Dad in die Runde.
„Ich bitte euch, erwähnt letzte Nacht so wenig wie möglich", bittet meine Mum, „ich denke das fände sie nicht so toll."
Erst jetzt merke ich dass sie über mich reden. Doch ohne noch länger zu warten trete ich ein. Plötzlich starren alle in meine Richtung als hätte ich eine Clownmaske oder so auf.
Ich schaue verlegen zu Boden und setzte mich neben meinen Dad.
„Hallo mein Mäuschen", begrüsst er mich als einziger und gibt mir einen Kuss auf die Wange.
„Hi Dad", erwidere ich und greife abwesend nach einem Brötchen.
Ein paar Minuten sitzen wir noch schweigend da, ohne dass jemand ein Wort sagt. Dann, ohne Vorwarnung fangen alle auf einmal an zu sprechen.
Mum und Grandma reden über das Wetter, Balke, seine Eltern und Dad sprechen über das letzte Footballspiel, Clara, Mailo und Alicia lästern über ein paar Leute die gestern bei der Familienparty da waren und Dad fragt Grandpa gerade ob dieser ihm die Milch reichen kann.
Grandpa streckt die Hand nach der Milchflasche aus und sie schwebt sofort auf die leere Hand zu.
„Marvin!", sagt Grandma mit strenger Stimme zu Grandpa, „wir haben doch abgemacht am Tisch keine magischen Fähigkeiten auszuüben! Das gilt auch für dich mein Sohn."
Sie zeigt auf Dad, der wahrscheinlich wiedermal die Gedanken von ihr liest.
„Klar Mom", erwidert Dad lachend.
Grandma tastet ihre Frisur ab. Ihre weissen Haare hat sie zu einem strengen Knopf nach hinten gebunden. Ihre Frisur tastet sie immer nur dann ab, wenn sie genervt ist. Und gerade scheint sie wirklich sehr genervt zu sein, denn sie hört gar nicht auf mit abtasten.
Grandpa gibt die Milchflasche meinem Dad.
Dieser bedankt sich auch und wendet sich dann zu mir.
„Milch?", er streckt mir die Flasche entgegen.
„Oh, nein danke", erwidere ich.
„Gut dann nicht", er wendet sich seinem Essen zu und giesst sich selber Milch in seine Tasse mit der Ausschrift für den aller besten Dad.
Diese Tasse haben Sami und ich ihm vor ein paar Jahren zum Geburtstag geschenkt. Er trinkt seitdem nur noch daraus.
In diesem Moment kommen Sami und Maja durch die Tür geschlendert.
Beide sehen noch ziemlich verschlafen aus. Majas braune Haare sind verstrubbelt und stehen in alle Richtungen ab. Sie hat einen kurzen Pyjama an und ihre Brille die sie aber nicht immer trägt. Es ist so eine coole „Streberbrille" die im Moment ziemlich in ist.
Auch Samis Haare stehen in alle Richtungen ab und seine Boxershort ist zerknittert. Ja, Sami ist einer dieser Männer die nur in Boxershorts schlafen und den ganzen nächsten Morgen nichts anderes anhaben.
Früher fand ich es abartig, doch ich habe mich dran gewöhnt.
„Hi Sami, hi Maja", sagt Mum mit ihrer liebsten Stimme, „habt ihr gut geschlafen?"
„Hervorragend Mrs Paine", erwidert Maja mit ebenso honigsüsser Stimme.
„Ja, es war eine echt schöne Nacht", sagt auch Sami und sieht Maja verschwörerisch an.
Die beiden setzten sich und fangen an zu essen. Wir essen alle noch fertig und schon nach einer Viertelstunde stehen die ersten auf.
Ich bleibe noch sitzen bis nur noch Sami, Maja und ich am Tisch sitzen.
„Wann seit ihr heute nach Hause gegangen?", frage ich sie, nur um ein bisschen Smalltalk zu führen.
„Ich glaube das war so ungefähr um vier Uhr", antwortet Maja nach kurzem Überlegen.
Ich nicke.
„Wann bist du gegangen?", fragt Sami vorsichtig.
„Um halb zwölf."
„Warum bist du so früh gegangen?", fragt mich Maja mit ihrer süssen Stimme.
„Ich war müde und ausserdem wollte ich nach Hause", antworte ich mit einem Fakelächeln auf den Lippen.
„Ach Sophia, ich bringe gleich Maja nach Hause. Wir gehen durch den Park. Hast du Lust mitzukommen?", Sami sieht mich fragend an.
„Klar, ich bin dabei."
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Soo, das ist das zwanzigste Kapitel gewesen. Schreibt mir auf jeden Fall in die Kommis wie ihr es bis jetzt findet.
Ich freue mich immer auf euer Feedback:)
LG Lena
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~Timeless~
FantasyLaughter is timeless Imagination has no age Dreams are forever ~Tinkerbell **** Stell dir vor, deine Familie hat ein riesiges Geheimnis, was du keinem erzählen darfst und selbst eigentlich nicht verstehst. Stell dir vor, dir passiert etwas, was du s...