Kapitel 15

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Nach der langen Diskussion zwischen Liam und Jessy, in der es darum ging das er mich nach Hause fuhr, weil er sowieso praktisch neben mir wohnte, schwirrte mir mein Kopf noch mehr.

Kyle war die Wut anzusehen. Und als er herausfand wer es war, wäre er um ein Haar hochgestürmt um Cole auch noch eine zu verpassen, doch bevor es dazu kam hatte Liam ihn daran gehindert.

Indem er irgendwas davon gesagt hatte, das es nicht mehr nötig wäre.
Resigniert überließ Kyle von da an Jessy das reden.

Erst nachdem ich ihr versichert hatte, dass es okay ist und das ich mit Liam mit will, ließ sie uns gehen.

Wenn auch ein wenig eingeschnappt, weil ich Liam "vorzog", aber ihre sorge um mich siegte.

Nun saß ich im Auto, müde und mit so starken Kopfschmerzen als würde mein Kopf gleich explodieren.

Wenigstens hatte das zittern nachgelassen.

Ich wagte einen Blick auf Liam.
Er hatte die brauen zusammengezogen und starrte konzentriert auf die Straße, um seine Lippen lag ein harter Zug, der ihn undurchschaubar wirken ließ.

Er war schön.

Unwillkürlich runzelte ich meine Stirn, das bereute ich eine Sekunde später schon wieder, da ein unglaublich starker schmerz in meine Stirn fuhr.

So eine Scheiße.

Wie konnte es Möglich sein das ich mich so sehr verletze, bei einem Sturz der eigentlich gar nicht so schlimm sein kann.

Oh stimmt, mein Kopf war gegen eine Kante geknallt.

Entnervt schloss ich meine Augen und lehnte mich an das Fenster.

Cole's Gesicht blitzte vor meinem Geistigen Auge auf. Ich riss vor schreck meine Augen auf und fuhr in eine aufrechte Position.

Was zum Teufel?

Karussell. Es drehte sich schon wieder.

"Lily? Alles okay?" Ich schüttelte den Kopf.

Als die Tür aufging starrte ich verwirrt auf den leeren Platz neben mir, kurz darauf wurde meine Tür geöffnet.

"Lily." Ich reagierte nicht.

"Bitte, schau mich an." Bei dem gequälten Tonfall drehte ich meinen Kopf zaghaft in seine Richtung.
Stumm liefen mir Tränen über mein Gesicht.

"Es ist vorbei, okay? Und ich werde nicht zulassen das dieses Schwein noch einmal in deine Nähe kommt. Versprochen."

In seinen Augen sah ich, wie ernst es ihm war und genau das machte mir solche Angst. Cole hatte mir gezeigt, das mit ihm nicht zu spaßen war und ich konnte nicht glauben das er die Sache auf sich beruhen ließ.

"Aber..." Ich konnte nicht weiterreden. Denn er hatte eine solche Entschlossenheit in seinem Gesicht... . Ich wollte sie ihm nicht nehmen.

Also schüttelte ich bloß stumm den Kopf und ließ mir von ihm aus dem Auto helfen. Er hob mich sachte aus dem Wagen inneren und stellte mich behutsam, aber widerstrebend, auf die Füße nachdem ich ihm gesagt hatte das ich selbst gehen konnte.

Ich überschätzte mich eindeutig. Ich kam drei Schritte weit bevor ich wegen einem Stein umknickte und ins stolpern geriet.

Liam bekam mich gerade noch an der Hüfte zu packen, wobei ich zu heftig nach hinten gerissen wurde und mit meinem Hinterkopf gegen seine harte Brust knallte.

Ich sah Sternchen und fasste mir unwillkürlich an meinen Schädel und erstarrte als ich mit etwas warm-glitschigem in Berührung kam. Bei meiner Berührung stach die Stelle.

Ich riss meine Hand weg und hielt sie mir vor meine Augen. Ich konnte wegen der Dunkelheit zwar nur wenig erkennen, doch die Straßenlaterne die ein paar Meter entfernt stand spendete genügend Licht um zu erkennen was es war.

Blut.

Ich konnte mein Blut nicht sehen.
Und die Tatsache das Blut an meinem Kopf war machte das ganze nicht besser. Im Gegenteil.

Meine Atmung beschleunigte sich als ich immer hysterischer wurde.

Panisch versuchte ich meine Hand an dem zerrissenen Kleid abzuwischen doch es half nicht. Es ging einfach nicht komplett weg.

Ich löste mich von Liam, der mich noch immer festhielt, als hättet er Angst das ich alleine nicht stehen konnte.

So unrecht hatte er gar nicht, denn kaum hatte er mich losgelassen stürzte ich mich auf den Boden.

Teils weil ich wirklich nicht stehen konnte, teils um meine Hand an dem rasen sauber zu wischen.

Mir war klar das ich gleich einen nervenzusammenbruch haben würde, dagegen tun konnte ich trotzdem nichts.

Ich schlug meine Hand auf den Boden und versuchte es wegzuwischen, dabei traf ich einen scharfkantogen Stein der meine Haut aufriss.

Vor schmerz schrie ich auf und erstickte daran beinahe.

Plötzlich spürte ich Liams Hände an meinen Wangen, die mich zwangen ihn anzusehen.

Eindringlich sah er mir in die Augen und fesselte mich förmlich mit seinem Blick.

Ich sah seine Mundbewegungen. Konnte mich jedoch nicht auf seine Worte konzentrieren. Angestrengt versuchte ich meine Aufmerksamkeit auf sie zu lenken.

"...hörst du? Es ist nichts schlimmes, ehrlich. Die Wunde an deinem Kopf ist nur wieder aufgestossen. Es hört gleich wieder auf, keine Angst. Beruhige dich. Bitte."

Er ließ seine großen Hände an meinen Wangen bis meine Atmung sich verlangsamt hatte.

Und noch ein wenig länger.

"Wir gehen rein und dann kannst du dir deine Hände waschen, einverstanden?" Als ich nickte half er mir auf die Beine und danach die Treppe hoch zur Tür.

Oh. Geschockt riss ich die Augen auf. Meine Schlüssel. Mein Blick flog zu Liam.

Der übrigens seelenruhig vor mir stand und mir meine Tasche zeigte. Fragend blickte er mich an und als ich abermals nickte kramte er nach dem Schlüssel in der kleinen Tasche.

Ohne Probleme machte er die Tür auf.

Scheißtür. Jetzt sah man das sie etwas gegen mich hatte.
Bei mir musste sie immer klemmen.

So ein Mist.

Wacklig lief ich rein und stolperte. Wieder. Konnte mich aber fangen.

Ohne ein Wort schloss Liam die Haustür hinter sich und nahm mich hoch. Mit einem leisen aufqieken ließ ich mich von ihm in das Wohnzimmer tragen.

The Nature Of Love [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt