Kapitel 22

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Nach einiger Zeit gab ich es auf, mir vorzumachen, ich könne mich konzentrieren.

Meine Gedanken schweiften immer wieder zu Liam. Sobald ich versuchte sie aus meinem Kopf zu verbannen, holten mich die Ereignisse des gestrigen Abends wieder ein. Da ich das nicht ertragen konnte und mich damit auf keinen Fall auseinander setzen wollte, versuchte ich abermals auf andere Gedanken zu kommen.

Und siehe da, Liam war wieder in meinen Gedanken.

Und aus unerfindlichen Gründen setzte sich Nervosität in meinem inneren Fest.

Die Zeit ging quälend langsam voran sodass bisher nur etwas über 15 Minuten vergangen waren.

Ich könnte ihm beim kochen helfen.

Nein, er hatte gesagt in einer Stunde.

Aber mir war langweilig und es war sowieso nicht fair ihn die ganze Arbeit machen zu lassen.

Somit war meine Entscheidung gefallen, sodass ich aufstand und die Treppe runter polterte. Als ich unbeschadet vor der Haustür angekommen was, schlüpfte ich in meine sneaker und verließ das Haus.

Auf halbem Weg zu ihm viel mir auf das ich noch immer meine Schlafsachen anhatte. Jedoch fand ich das das jetzt auch keinen Unterschied machen würde.

Vor seiner Tür angekommen überlegte ich ob ich klopfen sollte oder einfach rein gehen sollte.

Klopfen. Da ich noch nie bei ihm war, erschien mir klopfen als angebrachter.

Nachdem ich geklopft hatte wartete ich ungeduldig und erschrack als ich ein Bellen vernahm.

Als die Tür aufging, sah ich auch schon Jacky der auf mich zurannte, nur um dann wieder an mir hochzuspringen.

Lachend ging ich in die Hocke und streichelte ihn, während er mich schwanzwedelnd ansah.

Als ich ein Reuspern vernahm, schaute ich hoch, in die Richtung, aus der es gekommen war.

Und sah Liam der mich lächelnd beobachtete.

"Oh, Hi!" Begrüßte ich ihn lachend.

"Hi, sag mal, bist du nicht etwas früh dran, oder konntest du es nicht erwarten, mich wiederzusehen?"

"Bilde dir mal nichts ein." Bei meinen Worten setzte ich einen eingebildeten Blick auf und war meine Haare, in bester Zicken Manier, nach hinten.

"Nein, ich dachte bloß, dass ich dir beim Kochen helfen könnte." Erklärte ich ihm und war gleichzeitig stolz auf meine lässige Art.

Lachend ging er einige Schritte nach hinten und hielt mir einladend die Tür offen.

Ungeschickt stand ich auf, wobei Jacky um meine Füße herum lief und ich in dem Versuch den kleinen nicht umzurennen stolperte und sogleich in Liams arme stolperte, der sie ausgestreckt hart um mich aufzufangen.

Verlegen richtete ich mich auf un klopfte mir imaginären staub von meiner Kleidung.

"Ähm, danke" ich klang heiser.

Aus dem Augenwinkel sah ich wie er mich Kopfschüttelnd ansah. War jedoch zu sehr damit beschäftigt, an meinen beinahe Sturz zu denken, um darauf zu reagieren. Deshalb hätte ich auch fast nicht mitbekommen wie er um die Ecke verschwand. Rasch hastete ich, mit jacky im schlepptau, hinter ihm her.

Als ich in die Küche bog, hatte er sich bereits an die Arbeit gemacht, während ich unschlüssig stehen blieb.
"Ähm, Liam?" Mit fragenden Blick drehte er sich in meiner Richtung.

"Was kann ich, eh... Tun?"

"Naja wenn du es schaffst dir nicht in die Finger zu schneiden..." Ohne ihn ausreden zu lassen, nickte ich und lief an seine Seite um mich nützlich zu machen.

Eine halbe Stunde später war das Essen fast fertig. Und wir waren gerade dabei den Tisch zu decken.

"Wie geht's dir eigentlich? Du weißt schon, wegen dem was gestern passiert ist."

Ich stand mit dem Rücken zu ihm und kniff bei seinen Worten meine Augen zu. Nachdem ich tief Luft geholt hatte setzte ich zu meiner Antwort an.

"Mir geht's gut, ist ja im Grunde nichts passiert, du hast es ja noch rechtzeitig verbindert." Das stimmte auch, nur war mein inneres noch immer total geschockt, von dem was passiert wäre, wenn er mich nicht gerettet hätte.
Sanft wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als er mich an der Schulter berührte und zu sich umdrehte. Mit seinen schönen Augen hielt er meinen Blick fest und ich begann mich wieder zu entspannen.

"Lily, du brauchst nicht die tapfere zu spielen, es ist in Ordnung, wenn dir das ganze nahe geht, wenn nicht wäre es nicht normal." Tränen schossen mir in die Augen und noch bevor ich zu einer Antwort ansetzen konnte, zog er mich in seine Arme.

Erstarrt wusste ich einen Moment lang nicht wie ich darauf reagieren sollte, bevor ich mich entspannte und meine arme ihn schlang.

Mein Kopf gegen seine Brust gelehnt, lauschte ich seinem beruhigenden Herzschlag und versuchte die Tränen zu bekämpfen.

Als sich meine Atmung langsam zu beruhigen begann, löste ich mich aus seiner Umarmung und sah ihn dankbar an.

Als ich abermals tief Luft holte und dabei den köstlichen Duft des Essens roch, riss ich die Augen auf und erinnerte ihn hastig an das Essen.

Während er zum Essen eilte deckte ich den Tisch fertig.

Wir waren fast fertig mit unserem Mittagessenssen, dass unglaublich gut schmeckte. Merkwürdigerweise wurde selbst das Essen mit ihm zu einem riesenspaß. Um ein Haar wäre es zu einer Essensschlacht gekommen, wenn wir uns nicht eines besseren besinnt hätten.

"Wo hast du bloß so gut Kochen gelernt?" Fragte ich ihn seufzend.

Lächelnd schien er daraufhin in einer Erinnerung zu versinken und ich konnte nicht anders als sein schönes Gesicht zu bewundern, deshalb bemerkte ich auch wie kurz darauf ein Schatten über sein Gesicht huschte.

Als er mich dann wieder ansah, sah er so traurig aus, dass ich um ein Haar aufgesprungen wäre und ihn umarmt hätte.
Stattdessen wartete ich Schweigen, auf seine Antwort.

"Mein Dad, er hat es mir schon beigebracht als ich noch ein kleiner Junge war..."

Nun konnte ich doch nicht mehr anders, legte mein Besteck auf den Teller, stand auf und ging zu ihm rüber, auf die andere Tischseite. Vorsichtig legte ich meine Arme um seinen Hals, und zog ihn so, in eine Umarmung.

Als er nicht reagierte, wurde ich so verunsichert, dass ich mich bereits wieder von ihm lösen wollte, als ich plötzlich spürte, wie seine Hände meine Hüften umfassten und ich auf seinen Schoß gehoben wurde.

Dann umschlossen mich seine starken Arme und es war als würde er mich nicht mehr loslassen wollen.

Ich versuchte ihm meinen Trost zu vermitteln, selbst wenn ich nicht wusste was war, ein Ahnung hatte ich.
Dabei war es mir wie nah wir uns waren und das ich auf seinem Schoß saß.

So saßen wir eine halbe Ewigkeit lang da, bis ich von draußen gedämpft eine hysterische Stimme hörte, die ich nur zu gut kannte.

The Nature Of Love [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt