Liam und ich verbrachten noch einige Zeit in meinem Zimmer, in der wir eine ganze Menge redeten, so erfuhr ich zum Beispiel das er eine längere Beziehung hatte und ein paar kürzere (die aber nicht richtig zählten, da die eher Kindlich waren), bei dem Thema spürte ich wie mir die Röte in die Wangen stieg, sodass ich unwillkürlich mein Kinn nach vorne streckte, eine unbekümmerte Miene aufsetzte und ihn anlächelte.
Auch wenn ich dazu stand das ich keine Beziehung wollte und ich auf den richtigen warten wollte, wusste ich doch das die meisten bereits mehr als genug Erfahrungen gesammelt hatten. Außerdem war mein Kopf immer noch benebelt von der tasache, wie wir gemeinsam in meinem Bett geschlafen hatten. Was hatte ich mir bloß dabei gedacht?
Selbst wenn er meine Reaktion bemerkt haben sollte, ließ er es sich nicht anmerken.
Außerdem sah ich, daran wie er meine Bücherregale musterte, dass er nicht gelogen hatte, als er meinte das er gerne Lesen würde. Bei dem Gedanken schlich sich ein lächeln auf mein Gesicht, denn das stand in großem Gegensatz zu den ungehobelten, Testosteron und Videospiel gesteuerten Jungs an meiner Schule.
So kam es, dass auch er einiges von mir erfuhr, selbst wenn es über mich nicht sonderlich viel zu
sagen gab.Meine Äußerlichkeiten, von meinem langen braunen Haar bis hin zu meiner dünnen Statur, sah er mit seinen Augen. Er wusste bereits das ich gerne las und zeichnete.
Das Thema Vater vermied ich, genau wie er, so kam es mir zumindest vor. Aber ich fragte auch nicht nach, zum einen um zu verhindern das er sich nach meinem Vater erkundigte, zum anderen weil ich mich erinnerte wie er auf dem Rückweg vom See reagiert hatte als das Thema gefährlich in diese Richtung schwankte.
"Jedenfalls w-" Das laute knurren meines Magens, ließ mich mitten im Satz innehalten. Sofort schoss mir die Röte in die Wangen.
Vorsichtig linste ich in seine Richtung. Und ertappte ihn dabei wie er sein Lachen zu unterdrücken versuchte.
Ich setzte eine gespielt finstere Miene auf und schlug ihn auf den Arm. Was ihn jedoch wenig zu interessieren schien.
"Das ist nicht lustig." Als er einfach anfing zu lachen, stand ich stumm auf und lief auf meine Tür zu.
Mein kurzer Blick über die Schulter zeigte mir seinen verdutzten Blick.
"Was ist? Kommst du?"
Auf dem Flur angekommen, konnte in seine Schritte hinter mir hören.
Ungerührt lief ich die Treppe hinunter und geradewegs in die Küche.
Ich sah in den Kühlschrank, schlug die Tür dann jedoch wieder zu und drehte mich zu Liam um, der lässig am Türrahmen lehnte.
Um etwas zu kochen musste ich einkaufen gehen und dazu hatte ich nun echt keine Lust.
Außerdem hatte ich Hunger.Also würde ich auf meine altbewehrte Methode zurück greifen:
Sandwich essen!
Also drehte ich mich um und öffnete abermals die Kühlschrank Tür.
Als ich gerade die erste Ladung herausnahm, und auf dem weg zur Küchentheke war, sah ich aus dem Augenwinkel, dass er Kopfschüttelnd näher kam.
Mit hochgezogenen Augenbrauen, drehte ich meinen Kopf in seine Richtung.
"Hast du ein Problem?"
"Wir haben schon nach 12 Uhr."
Ähm. Okay. Und jetzt?
"Ja und? Dann lasse ich heute mal das Frühstück ausfallen und esse gleich zu Mittag." Kam es verwirrt aus meinem Mund.
"Das nennst du Mittagessen?"
Genau.
Schulterzuckend nickte ich.
"Ich habe Hunger und wir haben nichts zum Kochen da." Einen Moment sah er mich abwägend an, bevor er seine Gedanken in Worte fasste.
"Wie wäre es, wenn ich dir bei uns etwas Koche?" Er interpretierte mein zögern falsch. Doch das war mir nur Recht. "Meine Mum ist bei einer Freundin." Fügte er hinzu.
Was mir in Wahrheit Sorgen bereitete, war, dass ich noch nie einen Jungen so nah an mich heran gelassen hatte.
Nicht auf diese Weiße.
Wir hatten die Nacht zusammen verbracht, natürlich ist nichts passiert, aber wir lagen in meinem Bett... in einer Umarmung. Bei der Erinnerung an seine sanfte Berührung wurde mir warm ums Herz.
Seine Blicke ließen mein Herz jedes mal auf's Neue höher schlagen und seine Berührungen meine Haut kribbeln.
So etwas hatte ich noch nie gefühlt. Und es machte mir Angst.
Ich wusste nicht was es war, oder wollte es zumindest nicht wissen.
"Lily!" Sein Tonfall zeigte mir, das es nicht das erste mal war ,dass er mich angesprochen hatte.
"Was?" Fragte ich aufgeschreckt und verbannte meine verwirrenden Gedanken aus meinem Kopf.
"Essen. Bei mir. Heute. Was sagst du?"
Fragte er mich belustigt.Mit roten Wangen wurde mir bewusst, dass ich ihn lange angestarrt haben musste.
"Oh, ähm. Ja, natürlich-... also gerne." Stotterte ich verlegen.
"Komm einfach in einer Stunde rüber."
Kurz bevor er aus der Tür war drehte er sich nochmal zu mir um.
"Du bist echt süß wenn du verlegen bist."
Spätestens Jetzt war ich rot wie eine Tomate.
Schon war er aus der Küche verschwunden. Kurz darauf hörte ich wie die Haustür zugezogen wurde.Oh man, das konnte etwas werden.
Sofort stahlen sich die verbannten Gedanken wieder in meinen Kopf.
Genervt stöhnte ich auf.
Ich war doch nicht so dumm, mich in ihn zu... Nein. Wir kannten uns doch erst seit wenigen Tagen.
So schnell konnte es doch gar nicht gehen.
Ich fand ihn bestimmt einfach nur als Mensch sympathisch und eine Freundschaft mit ihm war bestimmt nicht schlecht.
So war es. So musste es sein.
Langsam lief ich zur Spüle und spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht.
Um meinen Kopf frei zu bekommen, lief ich hoch in mein Zimmer und schnappte mir ein Buch.
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The Nature Of Love [Pausiert]
Teen FictionLillian ist schüchtern, eine absolute Buchliebhaberin und tollpatschig. Liam dagegen ist Selbstbewusst, ein guter Footballspieler, gutaussehend und ihr neuer Nachbar. Sie ist zufrieden mit ihrem Leben wie es ist, doch da das Leben gerne nach eigenen...