Kapitel 5

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Früh Morgens weckten mich die sanften Strahlen der Sonne. Verschlafen nahm ich mein Handy zur Hand und antwortete meinen Freunden auf ihre Nachrichten.

Danach verbrachte ich einige Zeit auf Instgram, bevor ich mich aus meiner dünnen Decke schälte, das Fenster öffnete und ins Bad trottete. Eine Halbe Stunde später, stand ich bereit für den heutigen Tag in mitten meines Zimmers und hatte keine Ahnung, was ich mit meiner Zeit anstellen sollte.

Als ich an mein Fenster trat und einen Blick nach draußen, auf das wunderschöne Wetter warf, kam mir die Idee, zu meiner kleinen Entdeckung, zu Wandern. Voller Tatendrang packte ich alles, das ich benötigen könnte, ein. Polterte die Treppe runter und fiel beinahe auf die Nase,- hätten meine Hände und der Rucksack darin, den Sturz nicht abgefangen. Ächzend bewegte ich mich in eine sitzende Position. Da ich jedoch keinen Schmerz spürte stand ich rasch auf.

Schnell schlüpfte ich in meine Sportschuhe, wonach ich in die morgendliche Sommerluft hinaus trat. Als ich die Tür hinter mir zu zog und ruckelnd abschloss hörte ich im Busch neben der Veranda ein leises Rascheln.

Ganz James Bond mäßig schlich ich daraufhin die stufen hinunter, nur um im nächsten Moment von einem bellenden Fellknäuel angesprungen zu werden.

War wohl nichts mit James Bond Mäßigkeit.

Erschrocken plumpste ich mit meinem Po voraus auf den Boden, woraufhin ich eine schnüffelnde Schnauze an meinem Gesicht spürte. Lachend streichelte ich den zutraulichen Hund bevor ich ihn behutsam von mir runter schob und mich erhob.

Einen letzten Blick auf den Hund gerichtet entfernte ich mich von unserem Grundstück und ging in den Wald hinein.

Etwas mehr als eine Stunde später - in der ich den Anweisungen meines Handys gefolgt, und mehrmals gestolpert bin -, erblickte ich den kleinen Wasserfall und suchte mir zufrieden eine Schöne stelle, wo ich meine Picknick decke ausbreiten konnte. Die nächsten Stunden verbrachte ich lesend, zeichnend, essend und vor mich hin dösend.

5 Stunden später um 2pm hatte ich schließlich genug und beschloss deshalb, mich auf den Rückweg zu machen. Nachdem ich, darum bemüht, so wenig wie möglich hinzufallen, das meiste meines Weges hinter mich hatte, verschnellerte ich meinen Schritt und schlüpfte an dem Zweig hervor, der mir den Weg aus dem Wald hinaus versperrte.

Ein erleichtertes Seufzen entwich meiner Kehle,- bis mir mein Seufzer im Hals stecken blieb da der schwarz-weiße Hund abermals auf mich zurannte.

Wenigstens Bellte er diesmal nicht.

Nur um mich im nächsten Moment mit einem kleinen Aufschrei meinerseits, ein weiteres mal auf meinen geschundenen Po fallen zu lassen.

„Nicht schon wieder, Kleiner, du musst dir das echt abgewöhnen." Kam es, unter der Wucht des Aufpralls gepresst aus mir heraus.

„Jackie!" Hörte ich eine empörte Männerstimme rufen. Augenblicklich fuhr der Kopf des Hundes herum, nur um mich kurz darauf aus schuldbewussten Augen anzublicken, bevor ich überhaupt dazu kam meinen Blick zu heben, sagte ich bereits beschwichtigend.

„Ist schon okay." Als ich meinen Blick hob und dem eines braunhaarigen Jungen mit durchdringenden Blauen Augen begegnete, runzelte ich vor Konzentration die Stirn. Ein Bild eines Jungen Blitzte in meinen Gedanken auf, eine Sekunde lang, bevor es verschwand und ich mich wieder auf das Jetzt konzentrierte.

Schnell senkte ich den Blick, als der Junge den Hund, Jackie, von mir runter schob und mir dann mit einem Entschuldigenden lächeln, die Hand entgegenstreckte. Einen kurzen Moment lang zögerte ich, bevor ich seine Hand dankend annahm und mir von ihm auf die Beine helfen lies.

Da meine Haut extrem Hell war, trotz des Sommers, herrschte neben seiner Sonnen gebräunten ein auffälliger Kontrast. Er war nicht zu stark und nicht zu wenig gebräunt, irgendwie war es perfekt. Schwachsinn, was dachte ich da bloß.

„Er ist erst 1 Jahr alt und deswegen noch ziemlich verspielt, es tut mir wirklich sehr leid. Ich hoffe du hast dich nicht verletzt..." entschuldigte er sich. Da mir diese Situation ein wenig unangenehm war blickte ich auf Jackie hinab, anstatt in das Gesicht des Jungen. „Alles okay, wirklich, nichts passiert..." Erwiderte ich knapp, um schnellstmöglich nach Hause zu entkommen.

„Na dann... ähm, ich bin Liam." Sich verlegen am Hinterkopf kratzend blickte er mir ins Gesicht, bevor er sich wieder fing und mir noch einmal die Hand hinstreckte, wenn auch aus einem anderen Grund.

„Wir sind vor drei Tagen her gezogen." lächelte er mich an, während ich meine Hand in seine legte und sein lächeln zaghaft erwiderte. „Lillian- aber, ähm, nenn mich... bitte Lily," nach kurzem überlegen fügte ich „und Herzlich Willkommen in der Nachbarschaft." hinzu, schmunzelnd sah er mich an. Als ich hinunter auf unsere immernoch ineinander liegenden Hände schaute, löste ich meine schnell aus seiner und spürte die Hitze in meine Wangen steigen.

Als ich wieder in sein Gesicht schaute, bemerkte ich, dass aus dem Schmunzeln ein Grinsen wurde. Was nicht sonderlich dazu beitrug, dass mein Gesicht wieder zu seiner normalen Farbe zurückfand.

„Also... ich geh dann mal." verabschiedete ich mich und lief ungelenk auf mein Haus zu.

Mir, seines Blickes durchaus Bewusst, steckte ich den Schlüssel ins Schloss und schickte ein Stoßgebet in den Himmel, in der Hoffnung es würde helfen das Schloss problemlos aufzubekommen. Falsch Gedacht. Fluchend stemmte ich mich - mit inzwischen Hochrotem Kopf gegen die Tür und versuchte das Schloss zu drehen.

Als es mir schließlich gelungen war, stolperte ich durch den plötzlichen Schwung in das Haus.
Hätte ich mich nicht mit Hilfe der Tür aufrecht halten können, wäre ich wahrscheinlich wieder auf dem Boden gelandet.

Als ich einen Blick nach Hinten auf den Jungen warf sah er mir mit...besorgter Miene entgegen?

Vielleicht machte er sich sorgen darum in was für eine Gegend sie gezogen waren. Tja, sein Pech.

Verlegen lächelnd schloss ich ungeschickt die Tür, nicht ohne sein leises Lachen zu vernehmen.

Und da wusste ich das ich mich nicht getäuscht hatte, als ich in einer ähnlichen Situation ein leises Lachen vernommen hatte.

The Nature Of Love [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt