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In unangenehmer Stille standen die beiden da und starrten angespannt auf den Boden. Ares fragte sich, was der Deputy mit ihr bereden wollte und wartete stumm darauf, dass er das Gespräch begann. Nachdem nach einigen unerträglich langen Minuten immer noch keiner etwas gesagt hatte, räusperte sich Ares nun doch, während sie weiter ihre Boots anstarrte. „Also...", zog sie das Wort in die Länge, „Über was wollten Sie mit mir reden?" Endlich schaute Parrish vom Boden auf und musterte die Víla von Kopf bis Fuß. „Ähm-", begann er zögerlich und rieb sich peinlich berührt den Nacken. „Können wir das Förmliche lassen?", versuchte er Zeit zu gewinnen, Ares nickte daraufhin nur und bedeutete ihm weiterzusprechen. „Es geht um das, was im Revier passiert ist und ähm...das heute auch.", brachte er zögerlich heraus. Stirnrunzelnd betrachtete das junge Mädchen ihn. Worauf wollte er hinaus? Das, was im Revier passiert war, nachdem die Oni verschwunden waren, hatte sie ihn doch vergessen lassen, also konnte er nicht den Kuss damit meinen, aber warum war er dann so verdammt nervös? „Ich weiß nicht, was du damit meinst.", wehrte sie schulterzuckend ab. „Naja, ich meine das unerklärliche Auftauchen zum richtigen Zeitpunkt. Vielleicht aber auch die Tatsache, dass du mit Messern herumrennst und anscheinend nicht gerade ein Amateur im Umgang mit ihnen bist und dann das, was danach passiert ist...du weißt schon... die Schnittwunde war auf einmal verschwunden, aber ich bin mir hundertprozentig sicher, dass ich sie mir nicht eingebildet habe.", brachte er so schnell heraus, dass Ares Mühe hatte, alles zu verstehen, aber das was sie aus seinem Geplapper heraushörte, ließ ihr den Atem stocken. „Wa-... i-ich weiß nicht, wovon du sprichst. Es war nur Glück, dass ich aufgetaucht bin und was die Messer angeht...mein Vater war beim Militär und er legte viel Wert darauf, seinen Kindern beizubringen, wie sie sich selbst verteidigen können.", stotterte sie nervös und kaute auf ihrer Unterlippe. Der Deputy schien ihr das nicht im Geringsten abzukaufen. „Du lügst.", sagte er nur und wartete auf ihre Reaktion. „Was hätte ich für einen Grund zu lügen?", gab sie herausfordernd zurück. Parrish zuckte mit den Schultern und betrachtete sie kritisch, „Ich weiß es nicht, aber die Geschichte, die du gerade versucht hast mir aufzutischen, stimmt vorne und hinten nicht. Ich hab mich ein bisschen informiert. Dein Vater war nicht beim Militär, er war ein Lehrer hier in Beacon Hills und ist im Jahr 2002 ermordet worden, genauso wie der Rest deiner Familie. Wenn man den ganzen Daten glauben mag, dann müsstest du auch 1979 geboren sein und wenn ich ehrlich bin, dann siehst du kaum älter als Anfang 20 aus." Wütend blitzten Ares dunkle Augen auf: „Du hast meine Familiengeschichte recherchiert? Was bist du? Ein Möchtegern-Stalker?", knurrte sie ihn wutentbrannt an. Was fiel ihm ein in ihrer Vergangenheit rumzuwühlen. „Nein, jemand der begreifen will, wie es sein kann, dass das Mädchen, das so unglaublich verwirrend und faszinierend zugleich ist, eigentlich schon seit gut 10 Jahren tot sein sollte und deswegen definitiv nicht quicklebendig durch Beacon Hills spazieren kann. Wie kann das möglich sein? Wie kann Ares Valentine tot sein, wenn sie doch vor mir steht?", drängte er weiter. Ares fühlte sich in die Enge getrieben und entfernte sich immer weiter von ihm. „Meine Familie und ich gehen dich einen Dreck an, hör auf in Sachen rumzuwühlen, die dich nicht das geringste angehen!", schrie sie ihn an, „Kümmer dich um deinen eigenen Kram!" Sie wirbelte herum und wollte den Deputy schon stehen lassen, als er sofort reagierte und sie am Arm packte. Ein elektrischer Schlag ging von der Stelle aus, die der junge Polizist berührt hatte und ließ die Víla stoppen. Sie riss ihren Arm aus seinem Griff, als hätte sie sich verbrannt und schaute ihn verachtend an. „Halt dich fern von mir und wage es ja nicht weiter in meinen Angelegenheiten rumzupfuschen! Du solltest diesen ganzen Mist gar nicht wissen! Ich hab doch dafür gesorgt, dass du dich an nichts erinnerst, warum hat es nicht funktioniert?", fauchte sie ihn wütend und fast anklagend an. Was stimmte nicht mit dem Deputy? Normalerweise konnte sich niemand nach ihrer Manipulation noch an etwas erinnern, was war also an ihm so besonders, dass er immer noch alles wusste? „Ares, bitte, ich will Antworten!", versuchte er ruhig zu bleiben, obwohl er langsam ebenfalls ungeduldiger und gereizter wurde durch den Mangel an zufriedenstellenden Antworten. „Wie kann das sein? Du müsstest tot sein und wenn nicht dann solltest du auch nicht aussehen wie ein Teenager. Ich will das alles verstehen, denn langsam glaube ich, dass ich verrückt werde und mir das alles einbilde... mir dich einbilde.", sagte er verzweifelt und starrte ihr frustriert in die pechschwarzen Augen. „Lass es bleiben, Parrish, vergiss das alles, vergiss das, was im Revier passiert ist und vergiss definitiv mich.", erwiderte sie mit eiskaltem Ton und ließ den Deputy hinter sich zurück. Diesmal versuchte er sie nicht aufzuhalten und starrte ihr nur frustriert hinterher.


Immer noch vor Wut brodelnd fuhr sie mit ihrem Wagen zu Dereks Loft, sie brauchte jetzt definitiv etwas Hilfe und leider fiel ihr nur eine Person ein, die ihr in dieser Angelegenheit behilflich sein konnte. Sie stampfte die Treppen nach oben und riss die Tür ohne zu Klopfen auf. „Derek? Ich brauch dich.", schrie sie zugleich. „Dir auch ein Hallo, Valentine, und ich glaub, wir müssen das auf später verschieben, es wäre doch unhöflich vor all den Leuten.", grinste Derek sie frech an. Abrupt blieb sie stehen und starrte die Anwesenden an. Neben Derek saß Peter und starrte sie teilnahmslos an, während gegenüber von den Beiden Braeden lässig in einem Stuhl saß und die Víla finster betrachtete. „Keine Zeit für deine dämlichen Witze. Können wir kurz reden und das ohne Pinky and the Brain hier drüben?", fragte die Víla und nickte in Richtung des ehemaligen Alphas und der Söldnerin. „Pinky and the Brain? Wirklich?", fragte Peter sie kritisch und kaschierte schnell das unwillkürlich aufkommende Lächeln. Er war immer noch wütend und gekränkt, dass sie am Leben war und es nicht für wichtig empfand, ihm das mitzuteilen, nachdem er Jahre lang wütend und verletzt um sich schlug und die Menschen um sich herum noch grausamer behandelte, als wie zu ihren Lebzeiten. „Ihr dürft euch natürlich aussuchen, wer von euch den Part der verrückteren Laborratte übernimmt, passen würde es ja zu beiden.", brummte Ares nur. Derek unterbrach das Gezeter: „Komm mit. Wir reden oben." Er lief die Treppen hinauf. Ares folgte ihm sofort und ignorierte die genervten Blicke der Zurückbleibenden.

„Was ist passiert?", kam er direkt zur Sache. Ohne Umschweife fing Ares an ihm ihr Problem zu erklären: „Dieser Deputy Parrish, Stilinskis Side-Kick, hat bisschen in meiner Vergangenheit rumgewühlt, nachdem ich bisschen unvorsichtig in bestimmten Dingen war." Sie ließ absichtlich die Details im Polizeirevier aus. „Jetzt hat er eine dicke fette Akte, in der schwarz auf weiß vermerkt ist, dass ich seit gut einem Jahrzehnt die Gänseblümchen von unten betrachten sollte. Also siehst du wohl, wo das ganze Problem hierbei ist. Ich brauch die Akte und alles, was es sonst noch von der Valentine-Sippschaft im Revier gibt. Ich kann es mir nicht leisten, dass noch jemand anderes außer unserem städtischen Sherlock Holmes an die Informationen kommt.", fuhr sie leise fort, damit der Werwolf in der Etage unter ihnen nicht jedes einzelne Wort aufschnappen konnte. „Und warum kommst du dann zu mir? Wäre Stiles nicht eher die richtige Adresse?", warf der blauäugige Hale ein. „Nur wenn ich wollte, dass wirklich ganz Beacon Hills meine kleinen, schmutzigen Geheimnisse kennt.", erläuterte sie augenverdrehend, als wäre es das Offensichtlichste der Welt. Stirnrunzelnd betrachtete er das Mädchen vor ihm, „Irgendwas verschweigst du mir doch. Spuck's schon aus.", verlangte er von ihr. „Jeder hat so seine kleinen Geheimnisse. Hilfst du mir jetzt oder muss ich das Revier alleine auseinandernehmen?", fragte sie ungeduldig. „Nur unter einer Bedingung.", stimmte Derek ihr zögerlich zu. Ares zog erwartungsvoll ihre Augenbraue nach oben und wartete auf Dereks Bedingung. „Ich will wissen, was nach deinem Tod passiert ist."

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N: unverbessert

Ares - Dead like me (Teen Wolf Fanfic)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt