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Ares spazierte durch den Wald, nachdem sie wie fast jeden Tag beim Nemeton saß und meditierte, einfach seine Kraft durch ihren Körper fließen ließ. Die kurze Pause von dem ganzen Chaos im Beacon Hills hatte sie bitter nötig, um wieder einen freien Kopf zu bekommen. Sie genoss die letzten ruhigen Momente, die ihr bleiben, bevor sie sich wieder dem Nogitsune und der aussichtslosen Suche nach der Banshee widmete. Ein lautes „Blob" durchbrach die Stille, stöhnend griff sie nach ihrem Handy in ihrer Manteltasche und zog es hervor. Es war eine Nachricht von Derek, sie sollten sofort zum Loft kommen. Auch wenn sie nicht gut auf den Werwolf zu sprechen war, wusste sie, dass es nur wichtig sein konnte, wen er seine Sturheit überwand und sie zu sich bat. Ohne weitere Zeit zu verschwenden, machte sie sich auf den Weg. Kurz darauf traf sie dort ein und fand zwei verletzte Werwölfe und einen rastlos herumlaufenden Hale vor. „Was zur Hölle ist mit den beiden passiert?", fragte sie verwirrt und näherte sich den stöhnenden Verletzten. „Sie wurden angegriffen. Kannst du ihnen helfen?", brummte er und stellte sich neben Ares. „Ich bin mir nicht sicher.", sagte sie zögerlich und kniete sich vor die beiden. Worauf wollte Derek hinaus? Sie war sich sicher, dass er nichts von ihren heilenden Kräften wusste, was erhoffte er sich hier aus ihrer Anwesenheit. „Du warst Deatons Lehrling. Du musst doch wissen, wie man ihnen helfen kann.", er drehte sich zu ihr und betrachtete das Mädchen, das stirnrunzelnd jeweils eine Hand auf die beiden rothaarigen Alphas legte. Sie spürte, dass die beiden sehr schwach waren und ohne Hilfe kaum eine Überlebenschance hatten. „Besorg Handtücher...viele... und Alkohol. Außerdem brauchen wir irgendwas zum Ausbrennen der Wunden.", meinte sie. Derek ging sofort los, um die Sachen zu organisieren. Sie vergewisserte sich, dass er weg war, bevor sie beide Hände auf Ethan legte. Das bekannte Brennen flammte in ihr auf und verzehrte sie von innen. Sie konzentrierte die Energie auf ihre Hände und leitete die Kraft in den Verletzten, um ihn zu heilen. Nach wenigen Sekunden hielt sie die Schmerzen, die sie durchzogen nicht mehr aus und schreckte zurück. Ihre Hände waren gerötet und kleine Brandbläschen überzogen ihre sonst so makellosen und blassen Finger. Ethan war nicht komplett geheilt, das konnte sie nicht, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, aber er war einen Schritt weiter vom endgültigen Ende entfernt. Schwer atmend und mit Schweiß überzogen setzte sie sich vor Aiden und legte ihre zitternden, verbrannten Hände auf ihn. Sie wiederholte die ganze Prozedur, musste Aiden aber viel früher als seinen Zwillingsbruder loslassen. Unter Schmerzen stand sie auf und kämpfte gegen das unkontrollierbare Zittern an. Sie hörte, wie Derek die Treppen herunter kam und zu ihr lief. „Hier.", sagte er und legte die Gegenstände behutsam auf den Boden. Sie nickte ihm dankend zu und wich seinen fragenden Blick aus, den er ihr zuwarf, nachdem er bemerkte, wie rapide sich ihr Zustand geändert hatte. In einem Moment war sie fast schon eiskalt und emotionslos und kaum hatte er alles besorgt, das sie verlangt hatte, stand sie zitternd und schwer atmend vor ihm. Sie schwankte leicht und begann die Wunden der beiden Wölfe zu versorgen. Sie musste sich die ganze Zeit gegen den aufkommenden Schwindel kämpfen. „Das war's.", flüsterte sie kaum merklich. Wäre Derek kein Werwolf, hätte er die Worte nicht vernommen. Ares versuchte auszustehen, scheiterte jedoch und viel zu Boden. Geschockt kniete sich Derek vor das Mädchen. „Was ist los, Valentine? Valentine? Ares?", hörte sie ihn sagen, als er sie packte und leicht schüttelte, doch sie konnte ihm nicht mehr antworten, die absolute Dunkelheit hatte sie schon in Besitz genommen.

Erneute Dunkelheit umfing das aschgrauhaarige Mädchen. Blinzelnd versuchte sie auszumachen, wo sie sich befand. Immer noch zittrig, versuchte sie sich aufzusetzen. „Hey, vorsichtig, du solltest noch liegen bleiben.", hörte sie eine vertraute Stimme. Sie drehte sich in die Richtung und erblickte Derek, der neben ihr auf einem Stuhl saß. „Was ist passiert?", fragte sie verwirrt und versuchte sich daran zu erinnern, was zum Teufel sie in Dereks Bett verloren hatte. „Dasselbe wollte ich dich auch fragen. Du bist von einer Sekunde auf die andere umgefallen. Was war los?", verlangte er zu wissen, während er ihr trotzdem behutsam aufhalf. „Nichts, es war nichts.", murmelte sie nur, als die Erinnerungen langsam wieder aufkamen. „Ich muss los.", fügte sie hinzu und stand vorsichtig auf. Derek packte ihren Oberarm, als sie wieder schwankte. Sie warf ihm ein dankbares Nicken zu und riss sich dennoch los. „Du gehst nirgendwohin, ohne mir zu sagen, was vorhin passiert ist.", meinte der blauäugige Werwolf und stellte sich vor Ares. „Ich hab jetzt keine Zeit dafür, Hale.", fauchte sie nur und stieß ihn zur Seite. Derek versuchte nicht noch mal sie aufzuhalten. Bewegungslos und verwirrt stand er da und starrte auf den Boden. In dem kurzen Augenblick, während dem Ares Valentine ihn berührt hatte, um ihn von sich zu stoßen, durchzog ihn ein stechender, brennender Schmerz, der ihn geschockt erstarren ließ. Das Gefühl verflog sofort wieder, als Ares ihn nicht mehr berührte. Erst als er hörte, dass die Tür hinter dem Mädchen zu flog, drehte er sich immer noch verwirrt in die Richtung und blickte die geschlossene Tür an.

Ares - Dead like me (Teen Wolf Fanfic)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt