Sonnenlicht tauchte den Raum in helles Licht und machte kleine Staubpartikel sichtbar, die durch die Luft schwebten. Ares lag gelangweilt auf Liams Bett und starrte an die Decke. Der junge Werwolf war schon seit längerem verschwunden und hat Ares zurückgelassen. Sie wusste nicht, was sie machen sollte und blieb deswegen einfach in seinem Zimmer liegen. Scott, Stiles, Kira und Malia mussten heute einen wichtigen Auswahltest schreiben, der über ihre Zukunft entschied, den aber Lydia und Ares selbst bereits absolviert hatten. Sie schwang sich schwungvoll auf und blieb an der Bettkante sitzen. Die letzten Tage hatte sie immer in Liams Haus verbracht und sich immer schnell versteckt, wenn seine Mutter oder sein Stiefvater das Zimmer betraten. Für sie machte es keinen großen Unterschied, ob sie bei Deaton in der Klinik rumsaß oder hier im Haus des jungen Betas, aber solange es Liam beruhigen konnte und er dadurch problemlos schlafen konnte ohne sich Sorgen über mögliche Auftragskiller zu machen, war ihr das auch recht. So einen ruhigen Tag hatte sie schon lange nicht mehr gehabt und dementsprechend wusste sie einfach nicht, was sie tun sollte. Seufzend stand sie auf und inspizierte Liams Zimmer mal wieder. Es war immer noch unglaublich chaotisch, was sie aber nicht weiter störte. Nach einigen Minuten wurde ihr das auch wieder zu langweilig und sie entschied sich das Haus frühzeitig zu verlassen. Sie hatte heutee einen wichtigen Termin für eine Wohnungsbesichtigungen geplant, aber es war noch etwas zu früh, um sich dort blicken zu lassen. Nachdem sie seit Monaten entweder bei Deaton im Wartezimmer oder in den letzten Tagen bei Liam geschlafen hatte, hatte sie kurzerhand den Entschluss gefasst sich eine eigene Wohnung zu suchen, da sie wie es aussah doch noch längere Zeit in Beacon Hills verbringen würde.
Sie schwang sich wie gewohnt aus Liams Fenster auf den Baum und kletterte hinunter, bevor sie sich in ihr Auto setzte und in die Stadt fuhr. Dort hielt sie vor einem kleinen, unscheinbaren Coffeeshop, um sich die Zeit noch mit einem Kaffee zu vertreiben. „Einen Kaffee bitte, schwarz.", bat sie die Barista lächelnd. „Kommt sofort." Kaum hatte sie ihr heißes Getränk setzte sie sich an einen der kleinen runden Tische an der großen Fensterscheibe. Nachdenklich schaute sie hinaus und nippte langsam den brühenden Kaffee. Der Coffeeshop selbst war so gut wie leer, abgesehen von ihr befand sich noch ein älterer Herr, der konzentriert eine Zeitung las und eine junge Frau, die wild auf ihrem Handy herumtippte. Entspannt ließ sie sich in den Holzstuhl sinken, lauschte der Jazzmusik im Hintergrund und musterte das Innere. An den Wänden hingen unterschiedliche Fotos von lächelnden Personen, manche waren sogar noch schwarz-weiß und leicht vergilbt. Die Víla ließ ihren Blick über jedes einzelne Gesicht schweifen und lächelte über das ein oder andere Foto. Ein leichtes Läuten durchbrach die Harmonie des Shops, als die Tür aufschwang, dieses leise Geräusch erregte Ares Aufmerksamkeit jedoch nicht, sondern die Stimme, die kurz darauf einen Kaffee bestellte. „Einen Kaffee bitte, mit Milch, aber ohne Zucker." Ihr Blick schwenkte zum neu eingetroffenen Gast und erblickte Parrish an der Theke. Seufzend ließ sie sich weiter in ihren Stuhl sinken und blickte wieder zum Fenster hinaus, in der Hoffnung nicht entdeckt zu werden, aber der junge Mann bemerkte sie sofort, als er sich seinen Kaffee schnappte und sich zu den runden Tischen drehte. Zögerlich ging er auf die silberhaarige Frau zu und blieb unschlüssig an ihrem Tisch stehen. „Darf ich?", fragte er und zeigte auf den gegenüberstehenden Stuhl. „Mhm.", summte sie nur, erleichtert setzte sich der Deputy hin. „Äh...alles okay bei dir?", meinte er nach einer unangenehmen Pause. „Mhm.", summte sie erneut und wich seinem Blick aus. „Okay." Wieder kehrte Stille ein und die Beiden starrten gemeinsam aus dem Fenster. Parrish durchforstete krampfhaft seinen Kopf nach einer Möglichkeit das Gespräch wieder zu beginnen. „Es tut mir leid." Ares drehte sich verwundert zu ihm um und hob erwartungsvoll eine Augenbraue. „Dass ich in deiner Vergangenheit gewühlt hab. Es stand mir nicht zu.", erklärte er daraufhin nervös. „Schon gut.", murmelte sich halbherzig. „Nein ist es nicht, ich hätte nicht einfach unerlaubt- ", begann er erneut und lehnte sich nach vorne, bevor Ares ihn wieder unterbrach: „Parrish, schon gut, wirklich." Er nickte und ließ sich wieder zurück fallen. „Dann nehme ich also an, dass das Verschwinden der Valentine-Akten auch auf dein Konto geht.", fragte er kritisch und deutete ein Lächeln an. Verschmitzt grinste sie ihn an: „Was denken Sie denn, Deputy?" Die Stimmung zwischen ihnen lockerte sich merklich auf während sie über Belangloses sprachen, bis ein neues, unangenehmes Thema angeschnitten wurde. „Die Todesliste...du stehst da auch drauf.", sagte der Deputy und trank einen Schluck seines immer noch heißen Kaffees. „Und?", wollte Ares wissen, worauf er damit hinaus wollte. „Aber dein Name...Du gehörst nicht zur Valentine-Familie, nicht wahr?", schweifte er ab. „Hm... ich wurde adoptiert, wenn es das ist, worauf du hinaus wolltest.", winkte sie ab und blickte aus dem Fenster. „Aber darüber gab es keine Aufzeichnungen.", sagte er verwirrt und wartete gespannt auf ihre Erklärung. „Nein, gab es nicht. Das lief alles eher inoffiziell ab.", antwortete sie zögerlich. Parrish sagte nichts und musterte sie weiterhin erwartungsvoll. Seufzend erklärte sie weiter: „Meine Mutter, meine biologische Mutter, konnte mich nicht aufziehen, aber sie kannte jemanden, der verzweifelt versuchte ein Kind zu bekommen und langsam die Hoffnung verlor. Die Valentines. Also bat sie meine Mum und meinen Dad mich aufzunehmen und mich groß zuziehen als wäre ich ihr eigenes Kind und mir zu verschweigen, dass sie selbst überhaupt existierte. Ich habe mein ganzes Leben lang geglaubt, dass sie wirklich meine Eltern waren, keinen einzigen Moment hatte ich Zweifel, bis zu..." Am Ende schweifte sie ab und hoffte darauf, dass er keine weiteren Details verlangte. „Ich versteh das alles nicht.", stieß Parrish frustriert aus. „Das ist eine lange Geschichte.", meinte sie daraufhin nur und trank den letzten Schluck ihres Kaffees, „Für ein anderes Mal.", fügte sie abschließend noch hinzu, als der Deputy schon nachhaken wollte. Zwar wirkte er sichtlich unzufrieden, aber widersprach ihr nicht. „Ich muss jetzt los.", meinte sie zögerlich und erhob sich von ihrem Stuhl. „Natürlich. Ich begleite dich noch nach draußen.", rief Parrish und sprang ebenfalls auf. Ares nickte dankbar und folgte dem Deputy zur Tür, die er ihr dann wie ein Gentleman aufhielt und ihr bedeutete durchzugehen. Vor ihrem Auto blieben die Zwei wieder stehen und starrten etwas verlegen auf den Boden. „Es war schön dich wieder zu sehen.", murmelte Parrish so leise, dass Ares es fast überhört hätte. „Ja.", hauchte sie zustimmend. „Werde ich jemals erfahren, was sich hinter dem Geheimnis der Ares Valentine versteckt?", wollte er wissen und sah sie erwartungsvoll an. „Ich weiß es nicht, Parrish, du wärst nicht der Einzige, der sich das schon gefragt hat.", seufzte sie, bevor sie sich in ihr Auto setzte und davon rauschte.
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Ares - Dead like me (Teen Wolf Fanfic)
أدب الهواة"Du heißt Ares? Ares wie der griechische Kriegsgott?!" "Nein, Ares wie die verdammte Zahnfee..." @Flauscheball vielen lieben Dank für das wunderschöne Cover