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„Oh, yo, yo, there's a demon inside. Oh, yo, yo, just like Jekyll and Hyde. Oh, yo, yo, all this anger inside. Oh, yo, yo, I feel like Jekyll and Hyde.", tönte ihr Handy. Sie schaute auf das Display und hob ab, als sie Scotts Namen aufblitzen sah. „Was gibt's, Scotty?", begrüßte sie ihn. „Wir sind bei der Schule. Der Nogitsune ist hier. Wir könnten deine Hilfe gebrauchen, Ares.", sagte der Alpha am anderen Ende der Leitung. „Gut, es wird Zeit den Fuchs zu fangen und auszustopfen.", murmelte sie und machte sich auf den Weg zur Beacon Hills Highschool.

Scott, Kira, Lydia und Stiles trafen im selben Moment wie sie ein. „Scotty, es gab einen Zwischenfall auf dem Polizeirevier. Onis. Es gibt viele Verletzte und mindestens genauso viele Tote.", flüsterte sie ihm zu, während die anderen drei zum Eingang der Schule gingen. „Was? Was ist mit Stiles Dad?", fragte der Werwolf geschockt und besorgt. „Ihm geht's gut. Ich hab ihn geheilt, aber ich bin mir nicht sicher, ob nicht wieder Oni auftauchen. Wir sollten den Nogitsune so schnell wie möglich erledigen, Scott.", erwiderte sie. Er nickte nur und folgte Ares zum Eingang. „Scott, warte.", verlangte der kränklich aussehende Stiles, der von Lydia gestützt wurde, als sein bester Freund die Türen aufreißen wollte. „Ich weiß, was ihr alle denkt. Wenn es funktioniert, kann es mich auch töten. Selbst wenn es so ist, solltet ihr es zu Ende bringen. Denkt an den Plan, okay?", trichterte er seinen Freunden ein. „Der Plan ist dich zu retten und daran will ich mich halten.", widersprach Scott Stiles. Angespannt öffnete Scott die Doppeltür, anstatt jedoch im Schulflur zu landen, betraten die vier einen verschneiten chinesisch dekorierten Garten. Dicke, weiße Flocken fielen auf die Gruppe herab. Besorgt blickten sie sich in der Gartenanlage um. Die großen Tore hinter ihnen fielen krachend zu. „Och, das ist definitiv nicht Teil des Plans.", sagte Stiles zynisch. Sie traten in die Mitte des Gartens und standen ratlos im Kreis, bis sie ein seltsamen Geräusch hinter ihnen bei den Türen vernahmen, abrupt drehten sie sich alle um. Hinter zwei Säulen humpelte eine Gestalt hervor. Sie trug eine helle Hose, eine dunkelbraune Lederjacke. Sein ganzer Kopf war von einem alten Verband umwickelt, nur an der Stelle des Mundes klaffte eine dunkles Loch, aus denen alte, modrige Zähne hervor blitzten. Kira packte ihr Katana und trat einige Schritte auf die Gestalt zu. „Wie ich es versprach, Stiles.", hallte ihnen eine krächzende Stimme entgegen. „Wir werden sie alle töten! Einen nach dem anderen!", schrie die Gestalt mit entstellter, nicht mehr menschlich klingender Stimme. Wie aus dem Nichts tauchte ein Oni auf und konnte in letzter Sekunde noch von Kira geblockt werden. Alle sprangen erschrocken etwas zur Seite. Weitere Onis kreisten die vier Jugendliche ein und drängten sie immer näher zusammen. Ihre langen Schwerter streiften den Boden und zogen tiefe Furchen in den weißen Schnee. „Was zur Hölle ist das? Wo sind wir hier?", verlangte Scott zu wissen. „Zwischen Leben und Tod.", kam die Antwort augenblicklich. „Bardo.", sagte die rothaarige Banshee. „Aber hier gibt es keine friedlichen Gottheiten, Lydia. Du stirbst, Stiles...und jeder, an dem dir was liegt stirbt ebenfalls." „Was, was meinst du?", fragte Stiles besorgt. „Ich habe beinahe sämtliche Gebiete des Spielfeldes gefangen genommen, Stiles. Das Krankenhaus, das Polizeirevier und jetzt auch die Tierklinik." Beunruhigt starrte Ares und Scott den Nogitsune an. Deaton war in Gefahr und sie saßen hier fest. „Kennst du eigentlich das Seppuku-Ritual, Stiles?", fragte die Gestalt und kam immer näher. „Nein, will ich auch nicht.", antwortete er abweisend. „Das ist, wenn sich ein Samurai mit seinem eigenen Schwert ausweidet, um seine Ehre zu behalten, aber es ist nicht der Schnitt, der ihn tötet, den tödlichen Schlag führt sein Kaishaku-nin aus, der wiederum den Samurai mit seinem eigenen Katana köpft. Scott...Scott ist dein Kaishaku-nin. Ich werde deinen besten Freund dazu bringen, dich zu töten, Stiles, und du wirst ihn gewähren lassen, denn genau wie du, werden sie alle sterben. Jeder der von der Klinge eines Oni berührt wurde. Es sei denn Scott tötet dich zuerst."Mit jedem Satz trat die Gestalt des Nogitsunes näher an die Jugendlichen heran, bis er direkt vor Stiles stand. „Wieso tust du das?", brachte Stiles hervor. „Um das Spiel zu gewinnen.", antwortete er, gleichzeitig erhoben die Onis um sie herum alle ihre Katanas und drängten sie noch näher zusammen. Im Sekundenbruchteil machten auch Scott, Ares, Stiles, Kira und Lydia sich bereit, was so viel hieß wie Stiles drückte Lydia an im Versuch sie zu beruhigen, während die anderen drei verhindern wollten in kleine Stücken geschnitten zu werden. Mit einem Knurren stürzte Scott sich auf den ersten Oni, was das Stichwort zum Kampf für die restlichen Anwesenden bedeutete. Ares stürzte sich sofort auf den zweiten Oni und attackierte ihn mit ihren Messern. Blitzschnell hackte sie auf ihn ein und schaffte es ihn einige Meter von der Gruppe zu entfernen, wodurch Stiles und Lydia aus der unmittelbaren Gefahrenzone fliehen konnten, um in Deckung zu gehen. Der Oni durchschaute jedoch ihr Vorhaben und intensivierte seinen Angriff. Nur mit Müh und Not konnte sie sich gegen ihn Verteidigen und bekam einige Schnitte ab, die sofort den schwarzen Rauch ausstießen. Scott und Kira erging es ähnlich, sie versuchten ebenfalls krampfhaft, die Oni aus dem Weg zu räumen und waren bis zu diesem Zeitpunkt genauso erfolglos wie die Víla. Zwei Oni hatten Kira vom Rest abgeschnitten, nachdem ihr ihre Waffe aus der Hand geschlagen wurde und drängte die unbewaffnete Kitsune immer weiter weg. „Stiles! Nein!", hörte Ares währenddessen den Alpha schreien. Prompt drehte sie sich um und sah den Jungen mit Kiras gefallenen Katana in der Hand und auf sich deutend, stehen. „Was, wenn es euch alle rettet, Scott?", fragte er daraufhin mit zittriger Stimme. „Und was, wenn das alles nur ein Trick ist?", schrie Lydia ängstlich. „Keine weiteren Tricks, Lydia.", krächzte der Nogitsune als Antwort, „Beende es, Scott, lass deinen Freund in sein eigenes Schwert fallen. Tu für ihn, was er nicht selbst tun kann. Tu es, Scott!", rief er manipulierend. Scott stand hilflos und im Schock nur vor seinem besten Freund und wusste nicht, wie er die ganze Situation herumreißen konnte. „Sei sein Kaishaku-nin! Gib das Spiel endlich auf!", die Stimme wurde immer unmenschlicher und unheimlicher. Schwer atmend und zitternd presste Stiles immer noch die Waffe gegen seinen Bauch und starrte mit zwiespältiger Miene auf die Klinge. „Ihr habt keine Züge mehr übrig." „Ich schon.", antwortete Stiles ihm und senkte die Waffe, bevor er sie Kira zuwarf, „Einen göttlichen Zug." Verwirrt schauten ihn alle an. „Hört auf sie zu bekämpfen, das ist nur eine Illusion. Ihr müsst damit aufhören. Es sieht real aus und es fühl sich real an. Scott, du musst mir vertrauen, es ist eine Illusion.", erklärte sich Stiles. Scott überdachte die Worte seinen Freundes und wandte sich zum Fuchsgeist. Die vier Oni positionierten sich schützend vor ihm und dem Ausgang. Der Alpha lief auf sie zu und machte nicht stopp, egal wie sehr die Oni ihn auch angriffen und ihn mit ihren Waffen verletzten. Die restlichen Vier folgten seinem Beispiel und gingen zögerlich zwischen den Oni hindurch. Schmerzensschreie waren währenddessen zu vernehmen, aber die Jugendlichen machten trotz der Schmerzen nicht halt. Scott packte den Nogitsune und schubste ihn durch den Ausgang. Der verschneite Garten löste sich in Luft auf und sie standen urplötzlich inmitten eines Schulflurs der Beacon Hills High. „Uns ist nichts geschehen.", stieß Scott erleichtert aus, während er alle nach Verletzungen absuchte. Auf einmal wurde der ans andere Ende des Flurs geschleudert. Verwirrt drehte sich Ares in die Richtung des Angreifers und erlitt augenblicklich dasselbe Schicksal wie Scott. Mit einem schmerzhaften Aufprall, knallte sie seitlich an die Spinde und sank zu Boden. „Mistkerl.", keuchte sich auf. „Das war mein Spiel, denkt ihr, ihr könnt mich besiegen?", schrie der Nogitsune wieder in Stiles Gestalt. „Göttlicher Zug. Ein göttlicher Zug?", sagte er erzürnt, „Denkt ihr, ihr habt noch Züge übrig? Ihr könnt die Oni töten, aber mich...? Ich bin eintausend Jahre alt, ihr könnt mich überhaupt nicht töten!", wütend lief er immer weiter auf Lydia und Stiles zu, die als Einzigen nicht durch die Gegend geschleudert wurden und sich vorsichtig vom Boden aufrappelten. „Aber wir können dich verändern!", meinte Lydia, die sich an Stiles klammerte, als wäre er ihr Rettungsring bei einem Orkan. „Was?", fragte der Fuchs sie leicht besorgt. Scott warf Kira und Ares besorgte Blicke zu und atmete tief aus, als sie ihm beruhigend zunickten, lautlos deutete er auf Kira und ihre Waffe und dann auf den Nogitsune. Verstehend hob sie es an und schlich hinter ihm her. „Du hast die Schriftrolle vergessen", antwortete Stiles seiner exakten Kopie. „Die Shogendu-Schriftrolle.", spezifizierte die Banshee Stiles Erklärung. Langsam wurde dem Nogitsune klar, was das bedeutete: „Den Wirt verändern." Weniger Meter treten Scott nun noch von ihm. „Du kannst nicht gleichzeitig Fuchs und Wolf sein.", spuckte ihm sein menschlicher Doppelgänger entgegen. Genau in diesem Moment stürzte Scott nach vorne, packte den Arm des Fuchses und biss hinein. „NEIN!", brüllte der Nogitsune entsetzt und versuchte sich loszureißen. Scott ließ ihn los, woraufhin Kira dem Fuchsgeist sofort ihr Katana von hinten in die Brust stach. Die Gestalt des falschen Stiles fiel zu Boden und stieß erstickende Laute aus. Er riss den Mund weit aus, woraufhin ein kleines summendes Insekt aus seinem Hals flog und blitzschnell an den Jugendlichen vorbeizischte. Die Gruppe starrte entsetzt in die Richtung und atmeten nur Sekunden später erleichtert aus, als Isaac wie aus dem Nichts auftauchte und das Insekt einfing. Der Wirt des Nogitsunes wand sich auf dem Boden noch einige Sekunden, bevor sich langsam Risse auf seiner Haut bildeten, die mittlerweile Porzellan ähnelte. Mit einem letzten Aufkeuchen fiel er zu Boden und zerfiel just in dem Moment, in dem er auf dem Boden auftraf, zu schwarzem Staub. Unsicher wechselten die Jugendliche besorgte Blicke. Stiles schwankte plötzlich leicht und fiel ebenfalls wie ein Stein auf den Flurboden. „Ares?", rief Scott dem silberhaarigen Mädchen zu. Sie sank augenblicklich neben Stiles und legte ihm ihre Hand auf die Stirn. Sie spürte jedoch keine Verletzungen oder ähnliches. Sie drehte ihren Oberkörper zum Rest und nickte ihnen beruhigend zu. „Er lebt, er ist nur ohnmächtig, in wenigen Minuten sollte er wieder aufwachen.", sagte sie ruhig und erhob sich wieder. Wie sie es vorhergesagt hatte, wachte der dunkelhaarige Junge auf und schaute planlos in die Runde. „Oh Gott, ich war ohnmächtig, oder? Wir leben... sind wir alle am Leben?", stellte er fest und musterte jeden einzelnen genau. Scott nickte ihm zu und bestätigte ihm seine Frage. Immer noch ungläubig ließ Stiles das erstmals einsickern und starrte an die Decke. Lächelnd vergewisserten sich seine Freunde, dass es ihm soweit gut ging. Langsam stand Lydia auf und drehte sich zum Ausgang der Schule, in Gedanken versunken legte sie den Kopf leicht schief und starrte in die Leere. Danach rannte sie ohne eine Erklärung aus der Schule, dicht gefolgt von ihren Freunden. Ares schaute ihnen hinterher und sank mit dem Rücken gegen die Spinde zu Boden. Sie zog ihre Beine an und legte die Stirn auf ihre Knie. Sie spürte so ähnlich wie Lydia, dass vor der Schule etwas gewaltig schief gelaufen war und sie wollte sich niemanden aufdrängen. Immerhin gehörte sie nicht lange zu Scotts kleiner Gruppe und verspürte nicht im Geringsten dieselbe Trauer um den Verlust eines guten Freundes, wie die restlichen Jugendliche, als sie den leblosen Körper von Aiden in den Armen seines Zwillingsbruders sahen. Und um ehrlich zu sein, konnte sie auf das ganze Weinen verzichten, sie konnte noch nie gut mit Gefühlen umgehen, geschweige denn mit Menschen, die Unmengen an Tränen vergossen. Dafür war sie nicht empathisch genug. Nicht umsonst warf man ihr früher schon vor, eiskalt zu sein was manche Dinge betraf. Nach ihrem Tod multiplizierte sich diese negative Eigenschaft auch noch und ließ sie noch kälter und emotionsloser erscheinen. Sie hob den Kopf leicht an, nachdem sie Lydias Schreie hörte und schaute zum Ausgang. Langsam erhob sie sich und ging mit leisen Schritten in die entgegengesetzte Richtung davon.  Es war Zeit Beacon Hills vorerst wieder zu verlassen.

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N: unverbessert

Ares - Dead like me (Teen Wolf Fanfic)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt