~13~

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~Damals~

Beunruhigt und sich nach allen Seiten umblickend lief das junge, grauhaarige Mädchen durch die Schatten der Schule ihrem dunkelhaarigen Begleiter hinterher. Der lange dunkle Gang zu den Sportumkleiden wurde nur spärlich erleuchtet und ließ die Zwei unauffällig nach den Basketballspielern zur Umkleide huschen. Vor der Tür machten die beide Halt. Im Gegensatz zum Mädchen wirkte der Junge gereizt und wollte das Problem so schnell wie möglich beseitigen. „Du bleibst hier und hältst Wache, verstanden?", befahl der etwas ältere Junge seiner zierlichen Begleiterin. „N-nein, auf keinen Fall. Ich komme mit.", flüsterte sie und blicke ihm eindringlich in seine wachsamen, kalten Augen. „Wir haben jetzt keine Zeit für diesen Unsinn, ich will nicht, dass du verletzt wirst." Er ergriff ihre Hand und drückte sie leicht. Verunsichert blickte sie auf ihre vereinten Hände und strich sacht mit ihrem Daumen über seinen Handrücken. „Mach dir keine Sorgen, er wird mir nichts tun.", beschwichtigte sie ihren Begleiter zuversichtlich. Zögerlich stellte sie sich auf ihre Zehenspitzen und hauchte dem großen Jungen vor ihr einen beruhigenden Kuss auf die Wange. Seine Augen verloren augenblicklich die ganze Kälte und strahlten etwas heller auf. Leicht lächelnd drückte sie ihm nochmal die Hand und wandte sich zur Umkleidentür. Bedächtig zog sie sie auf und huschte unauffällig, gefolgt von dem unzufrieden wirkenden Jungen in dem nach Schweiß und alten Socken muffelnden Raum. Am Ende des Raumes, aus dem Waschraum hörten sie das Wasser auf den Boden plätschern. Sie drehte sich zu dem dunkelhaarigen Teenager um und nickte in die Richtung. Wortlos umrundete er sie und ging zielstrebig weiter. Mit einem kaum merklichen Seufzer ging sich ebenfalls in den Waschraum. Als sie sich den Duschen näherten, konnten sie ein deutliches Knurren vernehmen. Der Junge beschleunigte seine Schritte und erreichte nach nur wenigen Augenblicken sein Ziel. Vor den Zweien krümmte sich ein anderer schwarzhaariger Junge, bekleidet mit einem Trikot, auf dem Boden zusammen, während das heiße Duschwasser auf ihn niederprasselte. Das helle Mondlicht des Vollmondes erleuchtete den kleinen Raum nur gering, aber für die geübten Augen der zwei Neuankömmlinge, stellte das kein Problem dar. Der Schwarzhaarige drehte sich knurrend um, ließ seine eisblauen Augen aufblitzen und fletschte die Zähne. Der Begleiter des Mädchens verzog sein Gesicht gereizt und stoppte das herunter prallende Wasser. Erbarmungslos packte er den zusammengekrümmten, pritschnassen Jungen an den Armen und zog ihn nach oben in eine stehende Position. „Ich dachte-ich dachte ich könnte es kontrollieren!", stieß der nun stehende jüngere Teenager. „Dafür dieses Risiko? Nur für ein Basketballspiel?", wurde er anklagend gefragt. „Es ist das Finale. Sie brauchen mich.", verteidigte sich der von Wasser triefende Basketballspieler, während er sich losriss und sich etwas entfernte. „Um was zu tun? Jemandem auf dem Feld die Kehle aufzureißen?", schallte es hinter ihm her. Nur nach wenigen Schritten fiel er gegen die Spinde. Erschrocken wollte das zunächst zurückhaltende Mädchen ihrem guten Freund zur Hilfe eilen, wurde aber sofort gestoppt. Kopfschüttelnd trennte der ältere Junge sie voneinander und stellte sich schützend vor seine Begleiterin. „Sogar geboren Wölfe müssen lerne, wie man sich an Vollmond kontrolliert, Derek!", antwortete er zugleich ruhiger als nur wenige Sekunden zuvor. „Ja, aber für uns sollte es leichter sein. Wieso tut es nur so weh?" Der Schmerz und die Angst erschütterten das Mädchen zutiefst und ließen ihr Herz in tausend Splittern zerbrechen. Sie konnte es nicht ertragen, wenn ein Mensch, der ihr so viel bedeutete, so unglaublich leiden musste. Leider war ich auch klar, dass sie nichts gegen diesen Zustand ausrichten konnte und nur als selbsternannte seelische Unterstützung in dieser Nacht zur Schule gekommen war. Frustriert schlug Derek gegen die Spinde und erschreckte das beunruhigte Mädchen noch weiter. Ihr Begleiter warf ihr einen kurzen besorgten Blick zu und widmete seine Aufmerksamkeit auf das aktuelle Problem. „Hast du's dabei?", verlangte er zeitgleich zu wissen. „Es funktioniert nicht.", wehrte Derek ab. „Hast du es mitgebracht?", wurde er nun ungeduldiger gefragt. Der unzufriedene, säuerliche ältere Junge trat mit jedem Wort näher an Derek und die Spinde heran. „Peter.", hauchte das Mädchen warnend und legte ihrem Begleiter sacht die porzellanfarbene Hand auf den Oberarm. Beachtungslos schüttelte er sie wieder ab und ging noch einen Schritt näher an Derek heran. Angestrengt versuchte Derek etwas aus seiner Hosentasche zu fischen. Nach einigen Sekunden, die wie eine Ewigkeit erschien, holte er die kleine runde Scheibe hervor, die ein eine verschnörkelte Spirale eingeritzt hatte. Die Triskele. Erwartungsvoll schaute er seinen Onkel an. „Also los.", befahl er dem aufgebrachten Schwarzhaarigen. „Ich-ich sagte doch es funktioniert nicht!", stotterte sein Neffe verzweifelt. „Tu es!", schrie ihm Peter entgegen. Zögernd kam der Junge dem Befehl von Peter nach und begann vertraute Worte gebetsartig zu wiederholen, „Alpha, Beta, Omega." „Von vorne!", erschallte der Befehl sofort nachdem Derek die drei Worte das erste Mal sprach. „Alpha, Beta, Omega.", brachte der immer noch nasse, zitternde Junge heraus. „Wiederhole es!", sagte ihm Peter danach erneut. Diesmal folgten dieselben drei Worte etwas rascher. „Alpha, Beta, Omega.", rezitierte Derek, während er vollkommen angestrengt auf die runde Scheibe starrte und sich auf den Boden sinken ließ. „Nochmal!" „Alpha, Beta, Omega." Das Mädchen schlang die Arme um sich und folgte dem Austausch der beiden jungen Männer mit sorgenvoller Miene. „Alpha, Beta, Omega." Bei jeder Wiederholung wurden die wölfischen Merkmale des Jungen sichtbarer und ausgeprägter. „Alpha, Beta, Omega!", schrie Derek immer lauter ohne eine Aufforderung seitens Peters zu benötigen. „Alpha, Beta, Omega!", brüllte er ein letztes Mal, bevor sich seine Worte nur in einen lauten, schmerzerfüllten Schrei auflösten. Aufgewühlt presste sich das junge Mädchen ihre Hände an die Ohren und versuchte Dereks Schrei auszublenden, obwohl das letztendlich kaum etwas brachte.

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N: unverbessert

Ares - Dead like me (Teen Wolf Fanfic)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt