Mein Kopf brummte. Ich versuchte mich zu bewegen, konnte mich jedoch kein Stück rühren. Wo war ich hier nur. Aus der Ferne nahm ich ein Motorengeräusch wahr, als ich urplötzlich hart durchgeschüttelt wurde. Rund um mich war nichts, außer Dunkelheit. Ich brauchte einige Momente bis mir manches klar wurde. Der Grund warum ich nichts sehen konnte, war eine Augenbinde und ich hätte darauf geschworen, dass ich mich im Kofferraum eines Autos befand. Panik stieg in mir hoch. Ein Film kam mir in den Sinn, in dem eine Gefangene im Kofferraum erstickt war. War das denn möglich? Eigentlich kam es mir vor als bekam ich ausreichend Luft, also versuchte ich mich zu beruhigen. „Ganz ruhig, Jodie. Versuch dich zu erinnern was passiert ist.", flüsterte ich zu mir selbst. Einige Bilder schossen mir durch den Kopf. Die Gerichtsverhandlung, die Tankstelle, die Toilette und die Gestalt die plötzlich hinter mir stand. Ich hatte das Gefühl ich kannte die Person. Doch mit der Kapuze über dem Kopf und dem Bandana um das Gesicht gewickelt, konnte ich nicht viel erkennen. Trotzdem kamen mir diese Augen mehr als bekannt vor.
Von draußen hörte ich ein quietschendes Geräusch, welches wohl von den Bremsen kam, denn das Fahrzeug blieb stehen. Schnell spielte ich meine Fluchtmöglichkeiten durch. Doch es schien beinahe aussichtslos zu sein. Meine Beine waren genauso wie meine Arme mit Fesseln verknotet. Mit kleinen Bewegungen, die ich trotz der Fesseln schaffte, suchte ich den Kofferraum ab. Leider schien dieser komplett leer zu sein. Erst jetzt wurde mir richtig bewusst in welch brenzliger Lage ich mich befand. Augenblicklich begann ich zu schluchzen. Jeder meiner Körperteile zitterte heftig. Was würde jetzt nur mit mir passieren? Würde ich sterben? Und wenn ja, würde es dann zumindest für mein Baby eine Chance geben? Der Gedanke an das Baby ließ mich vor Trauer beinahe ohnmächtig werden. Wodurch ich gar nicht gemerkt hatte, dass jemand die Heckklappe geöffnet hatte. Unsanft wurde ich aus dem Kofferraum gehievt. „Was wollen Sie von mir?", schluchzte ich, bekam jedoch keine Antwort. „Bitte, ich tue alles was sie wollen, aber verletzen Sie mein Baby nicht.", schrie ich mit zitternder Stimme. „Mein Freund ist sicher bereit alles zu tun was Sie wollen, wenn sie mich gehen lassen. Geht es Ihnen um Geld? Bitte sagen Sie doch etwas." Normalerweise würde es mir vollkommen widerstreben Fremden Robins Geld anzubieten, doch das Einzige was jetzt zählte, war mein Baby zu retten. Schnell versuchte ich mich an sämtliche CSI, NCIS, Law and Order und was es sonst noch so für Kriminalserien gab zu erinnern. Meine jetzige Lage auf den Armen eines Fremden schien ziemlich aussichtslos zu sein. Aber für den Fall, dass mir doch noch eine Flucht gelingen sollte, könnten andere Details von Bedeutung sein. Hastig versuchte ich irgendetwas von der Umgebung wahr zu nehmen. Da meine Augen verbunden waren, versuchte ich zuerst Geräusche zu hören. Es war beinahe totenstill, nur von weitem hörte man hin und wieder ein Auto vorbeifahren. Dann wurde eine Tür aufgerissen. Ich wurde also in ein Gebäude gebracht.
Es war mucksmäuschenstill. Mehrere Male zog ich die Luft tief durch die Nase ein. Es roch nach Motoröl und Benzin. Irgendwie wie in einer Werkstatt. Eine weitere Tür wurde aufgerissen, bevor ich Stufen hinuntergetragen wurde. Ne, das war ja klar. Natürlich musste ich auch noch im Keller gefangen gehalten werden. Aufgrund der kräftigen Arme auf denen ich lag, schlussfolgerte ich, dass es sich bei meinem Entführer um einen Mann handeln musste. Schnell versuchte ich abzuwägen, ob das meine Chancen wohl steigerte oder eher verringerte. Rein aus meinem Gefühl heraus, dachte ich, es wäre besser gewesen einen weiblichen Entführer zu haben. Die hätte wahrscheinlich mehr Mitleid mit meinem Baby gehabt und leichter zu überwältigen wäre sie wohl auch gewesen. Schnell ging ich alle Griffe durch, die ich in einem Selbstverteidigungsseminar gelernt hatte. Nach der Vergewaltigung hielt ich das für sinnvoll und sollte es dazu kommen, dass meine Fesseln gelöst wurden, würde mir das womöglich den Arsch retten. Wir traten durch eine weitere Tür und dahinter hörte ich plötzlich ein Wimmern. War ich hier etwa nicht alleine? Bin ich denn vielleicht wirklich einen Serienentführer ins Netz gegangen?
Bevor ich mir weiter Gedanken machen konnte, wurde ich auf einen Stuhl gestoßen. Dann berührte mich etwas Kaltes auf meinem Bauch. Instinktiv versuchte ich meine Arme loszureißen, um sie schützend um mein Baby zu legen. Die dicken Seile schnitten in meine Armgelenke und vor Schmerz schnappte ich laut nach Luft. Ich nahm ein leises Kichern wahr, bevor ich merkte wie mir die Kleidung vom Körper geschnitten wurde. Zuerst mein T-Shirt. Anschließen fuhr die scharfe Kante des Messers über meine Brüste und hinterließ schmerzende Schnitte. Die Tränen flossen mir über die Wangen und ich schluchzte laut. Was auch die Stimme, die ich vorher vernommen hatte, dazu brachte laut zu schluchzen. Dann wurde sich an meiner Hose zu schaffen gemacht. Wieder spürte ich das Messer auf meiner Haut, das die Hose langsam von meinem Körper schälte. Für einen Moment dachte ich, ich hätte es überstanden doch plötzlich spürte ich das Messer zwischen meinen Beinen. Bedrohlich drückte es sich durch den Slip gegen meinen Eingang. Panisch rutschte ich soweit ich konnte mit dem Becken in Richtung der Stuhllehne. Doch das Messer drückte sich weiter fest gegen meine Mitte. Ich traute mich nicht zu atmen, weil ich Angst hatte, alleine diese Bewegung würde Schnitte in meinem Intimbereich hinterlassen. Wieder hörte ich das leise Kichern, bevor sich der Druck aus meinem Schritt löste. Erleichtert atmete ich durch, jedoch war ich sofort wieder angespannt, als ich die Arme nochmals um mich spürte. Abermals wurde ich aufgehoben. Dann wurde ich auf den Rücken gelegt. Sofort spürte ich einen kalten metallischen Gegenstand unter mir. Etwas Schweres ließ sich auf meinen Unterarmen nieder, bevor ich spürte wie mir die Fesseln gelöst wurden. Jedoch wurden sie genauso schnell wieder angelegt. Dieses Mal aber nicht zusammengebunden sondern rechts und links von mir. Das Gleiche wiederholte sich bei meinen Beinen. Arme und Beine waren jetzt gespreizt weggebunden. So lag ich nun da, nur in Unterwäsche und wartete zitternd darauf, dass mir das Gleiche passieren würde, wie bereits vor mehreren Monaten. Doch stattdessen hörte ich die Tür ins Schloss fallen.
Ich unterdrückte ein weiteres Schluchzen und versuchte jedes Geräusch im Raum wahrzunehmen. Doch dieses Mal war es still. Weder das Wimmern noch das Kichern war zu hören. Als ich mich endlich davon überzeugt hatte, dass mein Entführer das Zimmer verlassen hatte, begann ich meinen Kopf fest gegen den Metalltisch zu drücken und wild auf und ab zu bewegen. Mein Plan ging auf, die Augenbinde rutschte leicht nach oben und ich konnte nun endlich sehen. Vorsichtig hob ich den Kopf soweit an, wie es mir möglich war und was ich dann zu sehen bekam, verschlug mir die Sprache.
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True Pain (Band 2)
RomanceHIER GIBT ES EINIGE WICHTIGE HINWEISE ZU DIESEM BUCH: - enthält sexuelle Szenen - enthält Gewaltszenen - enthält frauenverachtende Szenen - ist nicht geeignet für Frauen, die zum Opfer sexueller Gewalt wurden. Jodie hatte sich endlich ein neues Leb...