42. Robin

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Sofort hatten wir uns auf den Weg zu Beth gemacht. Eine der Schwestern sah uns seltsam an. Es war nicht unbedingt normal, dass ein Patient schon nach den ersten vier Stunden, die er hier verbrachte, Besuch bekam. Wir wurden in einen Raum geführt und setzten uns an einen Tisch. Nach wenigen Minuten wurde Beth herein gebracht. Sie kam freudestrahlend auf mich zu. „Hey Schatz! Hast du mich denn nach so kurzer Zeit schon vermisst.", fragte sie. Sofort wurde mir klar, dass ich mir lieber einen Plan zurechtgelegt hätte. Sollte ich auf ihr Spielchen einsteigen, um an die gewünschten Informationen zu kommen oder sollte ich ihre anzüglichen Kommentare lieber überhören. Ich entschied mich für die zweite Möglichkeit. „Hallo Beth! Ich brauche dringend deine Hilfe. Hast du denn zufällig eine Idee, wo sich dein Bruder aufhalten könnte?"

Sie grinste anzüglich: „Was bekomme ich denn für diese Information, mein Süßer." Die Ader an meinem Hals pochte, ich wollte sie anschreien und ihr drohen. Das Leben meines Kindes und das meiner Freundin standen auf dem Spiel, doch ich wusste, dass sie sich verschließen würde, wenn ich nicht auf ihre Spielchen einstieg. „Was hättest du denn gerne?", fragte ich deswegen resignierend. „Wie wär's wenn du mir meine Pussy leckst?" Josh verzog das Gesicht und der Cop atmete verächtlich aus. „Wie wär's, wenn ich dich dafür, einmal im Monat besuchen komme?"

Sie kicherte hysterisch: „Ich habe eine bessere Idee. Du kommst mich jeden Tag besuchen." Schnell erinnerte ich mich, dass ich sie nie wieder besuchen müsste, wenn sie mir jetzt sagen würde, wo Scott war. Aber würde sie mir denn dann sofort die Wahrheit sagen? „Und um das ganze etwas spannender zu machen, bekommst du täglich nur einen Hinweis, auf den Aufenthaltsort von Scott.", hörte ich Beth nervös kichern. Für einen Moment wünschte ich mir, ich hätte ihre Pussy geleckt. „Beth, bitte.", schluchzte ich. „Keine Chance wenn du Informationen von mir willst, bekommst du sie nur, wenn du mich jeden Tag besuchen kommst. Du hast noch 30 Sekunden Zeit um dir zu überlegen, ob du auf diesen Deal eingehst. Wenn nicht, lass mich ohne dir die erste Information zu verraten, zurück auf mein Zimmer bringen.

Was hatte ich denn für eine Wahl? Beth stand auf „Zehn Sekunden.", sagte sie und winkte eine Schwester herüber. „Okay", schrie ich, ohne länger darüber nachzudenken.

Sie zwinkerte mir zu: „Er ist immer noch in Miami." Sofort nach diesen Worten, ließ sie sich zurück in ihr Zimmer führen. Na Klasse, in einer Stadt, in der fast eine halbe Million Menschen lebten, half mir das nicht gerade weiter. Außerdem wusste ich immer noch nicht, ob ich Beth überhaupt trauen konnte. Sie hatte sicher nicht mit ihrem Bruder sprechen können, seit beide inhaftiert waren. Doch womöglich kannte sie trotzdem seinen geheimen Rückzugsort. Egal wie lange ich darüber nachdachte, ich konnte sowieso nichts anderes tun als es zu versuchen.


True Pain (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt