Kapitel 29

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Justin

Hailey bestand darauf, dass ich sie zur New York Fashion Week begleitete, obwohl das alles nicht so mein Ding ist. Nun stand ich an einem Tisch und sah mich gelangweilt um. Ich wollte nur noch ins Bett und nicht meine Zeit mit solchen Menschen totschlagen.

"Ich gehe mal zu Gigi und frage, ob sie nicht bei uns stehen will."

Ich nickte abwesend und trank von meinem Getränk. Nach einer Weile sah ich dann in ihre Richtung und konnte meinen Augen nicht trauen. Stand da wirklich Selena? Ich biss mir unbewusst auf die Lippe, während ich sie musterte. Sie schien mit Hailey zu reden und nicht wirklich damit begeistert zu sein, ich jedoch hatte nur Augen für Selena. Ihr Kleid stand ihr total gut und ich merkte schon, wie eifersüchtig ich wurde. Ich bin mir sicher, dass viele Männer ihr hinterher schauten, aber ich kann es ihnen nicht verübeln. Sie sah verdammt sexy aus. 

Schnell schüttelte ich die Gedanken weg, als Hailey mit Gigi zu mir rüber kam. Selena verschwand in der Menge und ich hatte schon das Bedürfnis ihr nachzugehen. Ich kann aber nicht meine Freundin hier stehen lassen. Aber ich kann zur Toilette gehen. 

"Ich muss mal eben aufs Klo."

Sagte ich schon so schnell, ehe Hailey was sagen konnte. Ich quetschte mich durch die Menge um Selena noch zu erwischen. Ich hatte keine Ahnung wo die Toiletten war, aber gerade interessierte es mich wenig, dass ich zu 70% in die falsche Richtung gehe. Ich erreichte den Ausgang und sah noch, wie Selena in ein Taxi stieg und davon fuhr. Ich war erleichtert, dass sie mit keinem Mann mitging oder so gar mit jemandem hier her kam.

 Wie sehr ich doch jetzt lieber bei ihr im Wagen sitzen würde

Wie sehr ich mich nach ihr sehnte.

Ich bekam Hailey gegenüber ein schlechtes Gewissen und machte mich auf den Weg zurück zu ihnen. 

"Wo warst du so lange."

Ich zuckte mit den Schultern und trank mein Glas aus, welcher noch auf der Stelle stand, wo ich ihn gelassen hatte.

"Ich fahre ins Hotel. Mein Flieger geht um fünf Uhr morgens. Ich muss noch etwas schlafen."

Ich verabschiedete mich von Gigi und gab Hailey einen Kuss. Warum ich nicht mit ihr in einem Zimmer bin? Keine Ahnung. Das Thema wurde nie angesprochen, weil Hailey schon zwei Tage vor mir in New York war. Auch wird sie noch eine Weile bleiben, während ich zurück nach Los Angeles fliege. Die Tour startet in zwei Tagen und ich habe morgen noch den ganzen Tag Proben. 

Ich setzte mich in ein Taxi und fuhr von dieser stinklangweiligen Party ins Hotel. 

"Look at all the children we can change."

Ich ging noch die letzten Schritte der Choreo durch und war glücklich, dass alles so reibungslos verlief.  

"Es ist schon schwer das alles ohne Selena hinzukriegen, aber die Choreo ist perfekt! Die Show wird super!"

John schlug mit Dave ein, während ich aus meiner Flasche trank. Wie gern ich Selena mit auf der Tour hätte. Ich nahm meine Tasche  und verließ das Studio. Ich stieg in meinen Wagen und fuhr los. Nach einer Weile kam ich an meinem Ziel an und überlegte ob ich es wirklich tun sollte. Schließlich fasste ich mir ein Herz und stieg aus. Wenn ich es nicht tun würde, könnte ich die nächsten drei Monate nicht mit dem Gedanken leben, zu feige gewesen zu sein. 

Ich hatte Glück, dass Jemand das Gebäude verließ, so dass ich ohne anzuklingeln hoch zur Haustür gehen konnte. Ich stieg in den Aufzug und nach einigen Sekunden stand ich nun vor der Tür. Ich atmete tief ein und aus und drückte auf die Klingel. Mein Herz pochte wie wild und mir wurde ganz heiß. Meine Hände fingen an zu schwitzen und ich wischte sie an meiner Jogginghose weg. Was wenn sie mich anschreit? Was wenn ich es verbocke und kein Wort herausbekomme?

"Was machst du denn hier?"

"Ich...-"

Sie sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Ich biss mir auf die Lippe. Ich war echt nervös. so nervös war ich echt nie gewesen.

"Morgen ist die erste Show und ich dachte...- Willst du vielleicht kommen?"

Sie nickte.

"Ich werde es mir überlegen."

Dieses Mal nickte ich und keiner von uns beiden sagte etwas. Sogar ohne Make-up sah sie wunderschön aus. 

"Ich sollte dann mal gehen."

Die Situation war schon komisch genug, also drehte ich mich um und lief die Treppen vier Etagen herunter. Wenn ich jetzt auf den Aufzug warten würde, würde die Situation noch komischer werden als sie es schon war. Als ich in meinem Wagen saß atmete ich erleichtert aus. Ich hatte es geschafft, auch wenn ich mich total blöd angestellt habe.


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