Es sind immer die Guten, die zuerst dran glauben müssen ...

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2009

Sam und Dean Winchester hatten ihn endlich in der Falle. Den Trickster. Es hat sich herausgestellt, dass er in Wahrheit die ganze Zeit über ein Engel war ... und nicht nur irgendein Engel! Er war ein Erzengel! Der Erzengel Gabriel!

„Okay, Gabriel, wie wird aus einem Erzengel auf einmal ein Trickster?", fragte Dean.

„Mein ganz privates Zeugenschutzprogramm", erklärte er. „Ich bin aus dem Himmel abgehauen, hatte eine Gesichts-OP und hab mir meine eigene kleine Welt zurecht geschnitzt, bis ihr zwei aufgetaucht seid und alles versauen musstet!"

„Was hat denn Daddy dazu gesagt, dass du weggelaufen bist?", fragte Dean provokant.

„Daddy sagt zu gar nichts etwas. Er hält sich da raus", antwortete Gabriel kühl.

„Was ist dann passiert?", fragte Sam nach. „Wieso bist du überhaupt geflohen?"

„Kannst du es ihm verübeln?", schnaubte Dean. „Ich meine, wenn man solche Stinkstiefel als Brüder hat ..."

„Halte dich ja zurück!", warnte Gabriel ihn. „Du weißt gar nichts über meine Familie! Ich habe meinen Vater geliebt, so wie ich meine Geschwister geliebt habe. Aber dabei zusehen zu müssen, wie sie sich gegenseitig bekriegen ... Ich konnte es nicht mehr ertragen, okay?! Deshalb bin ich gegangen!

Und jetzt geht die ganze Scheiße noch mal von vorn los!"

„Dann hilf uns, es aufzuhalten!", bat Sam.

„Das lässt sich nicht aufhalten", schnaubte Gabriel.

„Das Ende der Welt steht bevor und du willst nichts unternehmen?!", schrie ihn Dean an.

„Ich will, dass es endlich vorbei ist! Es ist doch eure Schuld, dass ich untätig zusehen muss, wie sich meine eigenen Brüder gegenseitig umbringen! Himmel, Hölle, es ist mir egal, wer gewinnt! Es soll einfach endlich aufhören!"

„Aber so muss es doch nicht sein", warf Sam ein. „Es muss doch irgendeinen Weg geben, das aufzuhalten!"

Darauf lachte Gabriel bloß. „Da kennt ihr meine Familie aber schlecht! Was ihr die Apokalypse nennt, nannte ich früher das Sonntagsessen! Deswegen lässt es sich nicht aufhalten! Denn das ist nicht einfach nur ein Krieg, wisst ihr? Es geht hier um zwei Brüder, die sich geliebt und einander verraten haben! Das müsstet doch gerade ihr verstehen!"

„Was meinst du damit?", fragte Sam verwirrt.

„Ihr armseligen kleinen Schwachköpfe ... was glaubt ihr, wieso ihr zwei die Hüllen seid? Überlegt mal! Michael, der große Bruder, der dem abwesenden Vater immer loyal ist ... und Luzifer, der kleine Bruder, der sich gegen Daddys Pläne auflehnt ... Ihr beide wurdet in diese Sache hineingeboren! Es ist euer Schicksal! Es ging immer nur um euch zwei! Wie es im Himmel ist, so ist es auch auf Erden! Ein Bruder muss den anderen töten.

Von dem Augenblick an, als Dad hier die Lichter eingeschaltet hat, wussten wir, dass alles mit euch enden würde. Es gibt keinen Ausweg."

„Nein, dazu wird es nicht kommen", widersprach Dean stur.

„Tut mir Leid, Dean, aber da liegst du falsch", schüttelte Gabriel den Kopf. „Also, Jungs, was jetzt? Wollen wir uns nun bis in alle Ewigkeit anstarren?"

„Als Erstes wirst du jetzt Cas zurückholen von wo auch immer du ihn hingeschickt hast!", forderte Dean.

„Ach, werde ich das?", grinste Gabriel.

„Ja, das wirst du! Oder wir werden dich in heiliges Öl eintauchen und frittieren uns dann einen Erzengel!", drohte Dean.

Gabriel schnippte seufzend mit den Fingern. Daraufhin erschien ein leicht verwundeter Castiel.

LilienmondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt