Danke ...

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Es waren mehrere Wochen vergangen, in denen Gabriel Sophia sozusagen gefangen hielt. Sie waren im sogenannten „Fernsehland" und Gabriel weigerte sich, Sophia gehen zu lassen, aus Furcht, dass er sie das nächste Mal vielleicht nicht rechtzeitig retten konnte.

Sie hatte oft mit ihm diskutiert, weil sie eigentlich da draußen sein und nach Gott suchen sollte. Castiel hatte schon ein paar Mal versucht, sie zu kontaktieren oder aufzuspüren, doch Gabriel war einfach mächtiger ...

Sophia steckte gerade bei „Dr. Sexy M.D." fest. Sie versuchte möglichst, all diesen lächerlichen Figuren aus dem Weg zu gehen, was nicht gerade einfach war. Im Bereitschaftsraum konnte sie sich auch nicht verstecken, da dort ständig irgendwer Sex haben musste. Nicht mal Fahrstühle waren sicher.

„Verdammt, ich brauche Hilfe!", hörte Sophia in ihrem Kopf.

„Sam", erkannte sie seine Stimme. „GABRIEL, KOMM SOFORT HER!! Du musst mich hier raus lassen!"

„Die Diskussion hatten wir doch schon, Schwesterchen", tauchte er vor ihrer Nase auf.

„Sam Winchester steckt in Schwierigkeiten! Gabriel, bitte, ich habe noch nie den Hilferuf eines Menschen ignoriert und das habe ich auch in Zukunft nicht vor. Ich bitte dich, Bruder, lass mich ihm helfen ..."

„Sophia, du weißt ..."

„Bruder, tu mir das nicht an, ich könnte mir nie verzeihen ...", unterbrach sie ihn. „Okay, weißt du was? Wenn du mich nicht jetzt gleich gehen lässt, werde ich dir niemals vergeben, hörst du?" Oh nein, war sie zu weit gegangen? Sophia bereute ihre Worte schon, kaum hatte sie sie ausgesprochen ...

„Sophia, wir beide wissen doch, dass das eine leere Drohung ist. Du vergibst immer, auch wenn diejenigen es manchmal nicht verdient haben. Selbst wenn es etwas länger dauert, am Ende verzeihst du alles ...

Der Gedanke, nicht helfen zu können, quält dich wirklich, hm? Das macht mich nicht viel besser als Luzifer ...", kam Gabriel zu einer Erkenntnis. „Es steht dir frei, zu gehen, Schwester. Pass bitte gut auf dich auf."

Sophia fiel ihrem Bruder erleichtert um den Hals. „Danke, Bruder", atmete sie aus. „Und keine Sorge, du wirst niemals so schlimm wie Luzifer sein. Du würdest mir nie wirklich wehtun." Sie küsste ihn zum Abschied noch auf die Wange, bevor sie ging.

Verdutzt stellte sie fest, dass sie Sam anhand seiner Seele aufspüren konnte. Hatte er sich etwa sämtliche Rippen gebrochen oder waren die henochischen Sigillen auf irgendeine andere Weise beschädigt worden?

Sophia stand unsichtbar in einem großen Keller mit drei Teenagern. Das Mädchen war von einem Dämon besessen. Der Junge, der ihr gegenüber stand, fragte sie nach seiner Belohnung.

„Sei schon still, du Idiot!", rief der Dritte. Er war an einem Stuhl gefesselt. Moment mal, das war doch ...

„Sam?", entfuhr es Sophia. Sie trat aus ihrem Versteck hervor und starrte diesen schmächtigen Jungen ungläubig an. Sams Geist steckte in diesem Kind! Wer war dann in Sams Körper? Oh nein, wenn Luzifer das herausfand ...

„Sophia!", rief er erleichtert. „Oh Gott sei Dank!"

„Ein Engel!", zischte der Dämon und verschwand.

„Hey, und was ist jetzt mit meiner Belohnung?!"

„Hältst du mal endlich die Klappe, Trevor, du Schwachkopf?!", rief Sam. „Wie dumm kann man nur sein?! Du hast einen verdammten Dämon heraufbeschworen! Der Dämon hätte dich in Stücke reißen können ohne mit der Wimper zu zucken!"

Sophia tippte kurz die Stirn dieses Vollidioten an, damit er einschlief.

„Endlich Ruhe! Danke ...", seufzte Sam.

LilienmondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt