Mir blieb nichts anderes übrig.

213 20 3
                                    

Balthazar war allein losgezogen, um nach Castiel zu suchen.

„Glaubt ihr, Raphael hat ihn?", fragte Dean.

„Vielleicht ist Cas ja einfach nur beschäftigt?", meinte Sam. „Bloß weil er mal nicht sofort antwortet, muss das ja nicht unbedingt heißen, dass ihm was passiert ist."

„Aber wir können es auch nicht ausschließen", murmelte Sophia bedrückt. Sie hoffte wirklich, dass Sam Recht behielt, aber sie hatte ein ungutes Gefühl. Tief in ihrem Inneren wusste sie, dass da etwas nicht in Ordnung war.

„Ich hasse es, hier nutzlos rumzuhocken! Wir können uns doch nicht bloß auf diesen Scheißkerl Balthazar verlassen! Wir müssen irgendwas unternehmen!", fand Dean.

„Was sollen wir denn machen?", fragte Sam. „Moment mal, Dean, weißt du noch, als Anna hinter uns her war und Cas einen henochischen Zauber durchgeführt hat, um sie aufzuspüren?

Sophia, vielleicht kannst du ja denselben Zauber für Cas vollführen. Er hat damals eine henochische Sigille mit Kreide auf den Tisch gemalt und ein paar Tropfen heiliges Öl in eine Schüssel mit rotem Sand gegeben. Dann hat er einen henochischen Zauberspruch aufgesagt ... Verdammt, ich weiß nicht mehr genau, wie er ging. Also ich glaube, es fing an mit Zod ah mah ..."

Zod ah mah rah na ee es lah gee roh sah", sagte Sophia.

„Ja, genau!", nickte Sam eifrig.

„Ich erinnere mich an den Zauber", murmelte Sophia erstaunt. „Aber habt ihr hier roten Sand und heiliges Öl?"

„Klar, Bobby lagert hier diverse magische Zutaten", bestätigte Ellen. Bobby ging dann, um die beiden Sachen zu holen.

„Hier hast du Kreide", reichte Jo Sophia ein Stück.

„Danke", nahm sie die Kreide entgegen und stellte sich vor einen kleinen Tisch, auf dem ein Hochzeitsbild von Bobby und Ellen stand. Sie legte es vorsichtig beiseite und fing an, auf der Holzfläche zu zeichnen. Sie bewegte ihre Hand ohne darüber nachzudenken. Ihre Finger schienen sich noch genau an jedes einzelne Detail zu erinnern. Sie hatte wohl früher oft solche Zauber ausgeführt ...

Sophia war gerade mit der Sigille fertig geworden, als Bobby ihr eine eiserne Schüssel, gefüllt mit rotem Sand, und eine Flasche Öl überreichte.

„Okay, dann mal los", murmelte Sophia mehr zu sich selbst und stellte die Schüssel mitten auf die Sigille. Während sie etwas Öl in die Schüssel hineintropfen ließ, konzentrierte sie sich auf Castiel. Sie sah ihn klar und deutlich in ihrem Kopf, sowohl seine wahre Form als auch seine Hülle Jimmy Novak. „Zod ah mah rah na ee es lah gee roh sah", sagte sie auf, während sie in die Schüssel starrte. Der Inhalt in der Schüssel flammte rot auf. „Zod ah mah rah na, Castiel! Zod ah mah rah na!"

Die Flammen stiegen immer höher ... Sie konnte in dem Feuer ihr eigenes Spiegelbild erkennen, auch wenn das wissenschaftlich überhaupt nicht möglich war. Die Augen ihrer Hülle leuchteten in einem gleißend hellen Blau.

Doch dann sah sie in den Flammen nicht mehr sich selbst, sondern ihren Bruder. Castiel. Ihm schien es gut zu gehen. Er sprach mit jemandem. Es war Crowley. Die beiden waren in der Hölle.

Castiel, du weißt, was ich will", hörte sie Crowley sagen. „Bring mir endlich Sophia!"

Ich werde sie zu nichts zwingen", antwortete Castiel darauf. „Sie ist meine Schwester."

Wir müssen herausfinden, wer sie befreit hat! Muss ich dich daran erinnern, was passieren würde, wenn wer auch immer sie aus dem Käfig rausgeholt hat, sich dazu entschließen würde, nochmal in den Käfig einzudringen und diesmal auch Luzifer rauszulassen?! Das können wir unter keinen Umständen zulassen!

LilienmondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt