ROBIN
„Ein letztes Goodbye, wie versprochen."
[ Robin ]
Die Tasse vor meiner Nase war bereits kalt, aber das störte mich nicht. Tee konnte man auch abgekühlt trinken. Unauffällig saß ich in einer Ecke des stark besuchten Café Frenchman's und blickte durch das große Fenster auf die andere Straßenseite.
Dort, vor dem The Phene hatten sich Eleanor und Sophia zum Lunch getroffen. Sie saßen direkt vor dem Restaurant und schienen sich angeregt zu unterhalten, während sie auf ihre Bestellung warteten.
Es war nicht das erste Mal, dass ich sie beobachtete. Denn wenn sie konnten, dann trafen sie sich jeden Dienstag zum Essen. Vielleicht war das, was ich hier fabrizierte etwas stalkermäßig, aber ich sah da ignorierend drüber hinweg. Denn es war eine der wenigen Möglichkeiten, die ich gehabt hatte, um sie zusammen zu sehen.
Tante Sophia hatte mir oft erzählt, was für eine gute Freundin Mum gewesen war und da es zu riskant war, sich mit beiden gleichzeitig zu treffen, wollte ich sie zumindest so zusammen erleben. Die kleinen Aushilfen bei Tante Sophia waren toll gewesen, aber es war eben nicht dasselbe. In meiner Zeit war sie anders und das musste ich akzeptieren.
Unter Eleanors Bluse sah man den gewölbten Bauch nun sichtbarer als zuvor. Sie erreichte immerhin nun knapp den sechsten Monat und hatte zwei Plagegeister, um die es sich zu kümmern galt. Noch schien Eleanor sich gut bewegen zu können, doch als ich sie das letzte Mal besuchte und ihr dabei half einkaufen zu gehen, da kam sie schon an ihre Grenzen, wenn es darum ging Treppen zu steigen.
Ich hatte ihr massig Konfekt-Eis gekauft und sämtliche Käsekekse, die ich hatte finden können. Ab und an fluchte sie über Louis, aber die meiste Zeit über war sie gut drauf und versprühte gute Laune. Sie wirkte glücklich, obwohl sich ihr Leben gerade komplett veränderte. Alleine dieses Wissen machte es mir leicht das Geld auf den Tisch für den Tee zu legen und das Café zu verlassen.
Ohne mich noch einmal umzudrehen, nahm ich den Blick schlussendlich zum letzten Mal von Mum und Tante Sophia. Es war alles in Ordnung und das war alles, was ich zu wissen brauchte.
Auf dem Weg zur Bahn sah ich auf die Uhr.
Es war mein letzter Tag im Jahr 2017.
Komischer Weise war ich nicht nervös, oder bedrückt, sondern absolut ruhig. Ich fühlte mich viel eher, als würde ich nach einer langen Reise darauf warten den Zug nach Hause zu nehmen.
Schon als ich das erste Mal in dieser Zeit neben Robbie gelegen hatte und nicht schlafen konnte, da hatte ich es geahnt. Das One Way Ticket war etwas Tolles, aber es hatte sein Ablaufdatum und irgendwo war das nur logisch.
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Stairway to infinity ✓
Fanfiction„Uns gehört nur die Stunde. Und eine Stunde, wenn sie glücklich ist, ist viel." Zweite Chancen sind etwas Tolles und doch verspürt Robert Tomlinson keinerlei Drang, sie auch zu nutzen. Nicht für sich selbst. Aber als es darum geht, für geliebte Mens...