Wahnsinn

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Der Unterricht machte mich noch Wahnsinnig. Es waren alles Themen, die ich entweder nicht verstand oder nicht verstehen wollte. Fast jeden Tag wollte ich rauchen, musste mich jedoch zurückhalten um nicht abhängig zu werden. Alexander konnte ich nur schwer vom Rauchen abhalten, da er es fast jede Pause tat. Sobald er die Möglichkeit hatte klebte der Tabak an seinen Lippen.
In der Pause stürmte ich aus dem Klassenzimmer zu Alexanders Kursraum und wartete dort auf ihn. Als die Tür geöffnet wurde durfte ich die wunderschöne Aussicht von Tallys Ausschnitt genießen, während sie ihre Brüste mit den Oberarmen unauffällig hochdrückte um Alexander zu beeindrucken beim Gespräch. Ich musste mir ein Lachen verkneifen, da ihm die Situation unangenehm war und ich ihn damit hochziehen würde.
Als er aufatmend den Raum verließ sah er mich nur an und bemerkte mein Grinsen.
《Du hast es gesehen oder?》
《Mhm.》
《Weißt du... Jede normale Freundin wäre ausgetickt, aber du machst dich stattdessen darüber lustig》, sagte er schmunzelnd.
《Nun... Erstens bin ich nicht normal und zweitens guckst du dann immer wie son hilfesuchender Welpe.》
《Vielleicht gefällt es mir ja.》
Er legte einen Arm gegen die Wand neben meinem Kopf und kam mir so nah, dass unsere Körper sich berührten. Er wusste es. Er hatte mich. Meine Knie wurden weich.
《Tut es eh nicht.》
《Kannst du doch nicht wissen》,sagte er mit einer tieferen Stimme.
Ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange.
《Du beißt wieder auf deine Wange. Turnt dich meine Stimme etwa so an?》
Ich schüttelte den Kopf.
Er kam meinen Lippen näher mit so langsamen Tempo, dass es mich verrückt machte.
Nach endlos langen Sekunden legte ich meine Arme um seinen Nacken und küsste ihn. Der Hunger nach seinen Lippen und Küssen war groß und nicht zu stillen. Ich zog ihn näher an mich und blickte kurz nach rechts und links um klarzustellen, dass niemand im Flur war.
Er griff nach meiner Taille und seine Hände wanderten langsam weiter runter, bis er mich leicht anheben konnte. Meine Finger verfingen sich in seinen Haaren und seine Küsse wurden gieriger. Ich spürte, wie er liebevoll an meiner Unterlippe knabberte.
《Du machst mich wahnsinnig》, flüsterte er mir zu, als wir eine Pause zum atmen machten. Ich lächelte und legte meine Stirn an seine.
《Komm.》
Alexander ergriff meine Hand und wir gingen in die Mensa zu den anderen. Helen grinste mich schmutzig an und deutete auf meine Kleidung, welche komplett verrutscht war. Ich zog sie schnell zurecht und zischte Alexander zu:《Konmtest du mir nicht sagen, dass ich so aussehe?》
《Warum? Es soll doch jeder wissen, dass du mir gehörst.》
Ein wunderschönes Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit, sodass ich ihm sofort verzieh.
Wir setzten uns und whe ich mich auf meinen Platz wirklich hinsetzten konnte zog er mich auf seinen Schoß und hielt mich fest. Mit aller Kraft wollte ich mich befreien, aber es ging nicht.
《Ganz ruhig Tiger.》
《Trainier nicht so viel.》
《Soll ich etwa fett werden?》
《Okay nein... Ich liebe deine Muskeln.》
Wie ein kleines Kind begann ich seinen Biceps abzutasten.
《Pass auf, dass du nicht sabberst》, kommentierte Helen lachend.

Auf meinem Weg zum Auto hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Ren.
《Joe!》
Ich blieb stehen und wartete bis er mich einholte.
《Was ist?》
《Kannst du mich mitnehmen?》
《Du wohnst doch gar nicht in meiner Nä-... Oh.》
Er sah mich fragend und verunsixhert an.
Ich seufzte auf.
《Na gut steig ein.》
《Danke. Mein Auto ist in der Werkstatt.》
《Mhm.》
Die Fahrt war still. Ausser dem Radio war kein einizger Ton zu hören und es war ihm unangenehm bei mir zu sitzen.
《Also... wie läufts zwischen dir und meiner Tante?》
《Ganz gut... Sie ist eine tolle Frau und der Altersunterschied macht mir nichts aus. Ich mag sie wirklich.》
Seine Stimme wurde so weich, wie ich sie bei Alexander kannte wenn wir alleine waren und er mir sagte, dass er mich liebte. Ich musste lächeln.
《Du liebst sie oder?》
Ich konnte aus dem Augenwinkel sehen, dass er nickte.
《Das Alter ist nur eine Zahl... Reife eine Wahl...》
《Danke》, sagte er lächelnd.
《Und das Gefängnis nur ein Gebäude.》
Ich sah ihn an und lächelte aufgesetzt.

Ich setzte die Kopfhörer auf, obwohl sie sich nur einen Film ansahen. Aber sicher war sicher.

Elastic Heart {Sia}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt