Scheiß Liebe

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Mit Tränen in den Augen saß ich wie ein depressives Mädchen aus Liebesschnulzen mit der Zigarette zwischen den Lippen auf dem Garagendach.
Ich hörte Schritte und lächelte.
《Ich möchte alleine sein.》
《Weißt du... das dachte ich auch immer als ich wegen eines Kerls so rumheulte. Aber nach einer Zeit mit dem Alkohol und der Zigaretten》, Tante Sarah nahm sie mir aus der Hand und warf sie weg,《lernte ich, dass es einfacher wäre mit jemandem zu reden. Das du mir das mit Frank und deiner Schwester nicht erzählt hast fand ich schon etwas scheiße. Du solltest aber bedenken, dass ich mehr Erfahrungen habe und dir helfen könnte.》
Mir stockte der Atem und ich sah sie ungläubig an.
《Woher weißt du das mit Frank?!》
《Sie hat es mir erzählt. Aber ich konnte mir das meiste schon an euren Blicken denken.》
Sie nahm mein Gesicht in die Hände und wischte die Tränen mit den Daumen weg.
《Alexander schien mir immer wie guter Kerl... Wenn er jedoch etwas getan hat was dich verletzt rede mit ihm und erfinde nichts.》
Ich versuchte nicht zu weinen, jedoch hielt ich es nicht aus und fiel ihr schluchzend in die Amre.
《Das ist doch alles scheiße! Ich hasse diesen Vollidioten!》
Sie strich mir durch die Haare.
《Schhhh rede mit ihm.》
Ich nickte nur und wir saßen noch eine Weile dort bis es zu kalt wurde.

《Was hast du?》
《Sollte ich was haben?》
《Du ignorierst mich die ganze Zeit.》
《Tu ich nicht.》 Doch tat ich. Wir hatte gerade Bio und er saß wie immer neben mir, jedoch sah ich Alexander nicht einmal an.
Er legte seine Hand auf meinen Oberschenkel.
《Was ist passiert?》
Ich schob seine Hand weg und konnte seinen wuterfüllten Blick auf mir spüren. Es war als würde meine Haut verbrennen. Nun drehte er sich komplett zu mir und zischte:《Was zur Hölle hast du?!》
《Psht. Ich will zuhören.》

Nach der 6. Stunde eilte ich zu meinem Wagen, um ihm aus dem Weg zu gehen. Hektisch suchte ich nach meinem Schlüssel und merkte wie mir die Tränen in die Augen schossen. Scheiße! Ich wollte nicht wie eine Aufmerksamkeits-Geile vor allen heulen.
Ich hastete zu meinem Auto und gerade als ich den Schlüssel reinsteckte und die Tür zu öffnen wollte, schlug jemand mit der Handfläche laut auf das Metall meines Wagens. Ich zuckte zusammen und befürchtete mein Herz würde stillstehen. Mir war bewusst, dass es Alexander war als ich seinen Atem auf meinem Nacken spürte und sein Aftershave roch. Alexander packte brutal meine Schulter und drehe mich zu sich. Mir wurde die Luft aus den Lungen geraubt, als er mich gegen das Fahrzeug drückte und schrie:《WAS ZUR HÖLLE IST LOS MIT DIR?! WARUM GEHST DU MIR SEIT TAGEN AUS DEM WEG?!》
Bei seinem Anblick zitterte ich leicht. Noch nie hatte ich ihn so wütend und aufgelöst gesehen. Noch nie hatte er mich angeschrien oder so Berührt.
Der Parkplatz war zum Glück fast leer, weil die meisten nicht direkt nach Schluß das Schulgelände verließen. Jedoch begannen die wenigen Leute zu starren und tuscheln.
《W-was meinst-》
《Du weißt genau was ich meine!》
Sein Griff um meine Schultern verstärkte sich und er öffnete die Tür der Rücksitze und drückte mich in das Auto. Ich fiel auf meinen Rücken und rutschte auf den Platz hinter dem Beifahrer, sodass er sich setzten konnte. Er stieg ein und schloss die Tür. Dann fuhr er sich durch die Haare und legte sein Gesicht in die Hände.
《Was machst du bloß mit mir...》
Sein Oberkörper bebte und er schluchzte leise. Er sah so schwach und zerbrechlich aus... Ich hatte das Verlangen ihn zu halten und legte meine Hände um seine Schultern. Doch statt, dass er sich an mich schmiegte packte er meine Handgelenke als er die Berührung spürte und starrte mich an. Seine Augen waren leicht gerötet und Tränen liefen mir nur über die Wangen.
In seinem Blick lag außer Hass auch noch Verzweiflung und Angst... und ich kannte ihn zu gut um zu wissen, dass er immer verzweifelte wenn er keine Macht über etwas hatte.
Meine Hände wurden gegen die Fensterscheibe gedrückt und ich lag halbwegs unter ihm.
《Sag mir was los ist... bitte》, flehte er und brach dann zusammen. Er ließ meine Hände los und umschlang mich mit seinen kräftigen Armen. Sein Gesicht war in meiner Brust vergraben und er schluchzte, weinte und hielt mich fester als je zuvor. Er hatte Angst und es brach mir das Herz ihn so zu sehen. Ich wollte es gar nicht. Ich wollte ihn nicht so schwach und kaputt sehen wegen mir. Das war nie meine Absicht... Unsicher strich ich ihm durch seine Haare und umschlang seinen Körper mit meinen Beinen. Liebevoll küsste ich die kleine Narbe und flüsterte:《Sag mir die Wahrheit... Was hast du an dem Tag mit Tally gemacht? Ich weiß, dass Chris nicht dabei war. Bitte. Lüg nicht.》
Gerade als ich dies aussprach versteifte er sich und es kam mir so vor, als ob Alexander die Luft anhielt.
Langsam sah er zu mir auf und ich trocknete sein Gesicht, indem ich sein Gesicht in die Hände nahm und wischte die Spuren der Tränen mit meinen Daumen weg. Er presste die Lippen zusammen und sofort zog sich mein Magen zusammen. Ich wollte es nicht wissen... aber ich musste.
《E-er... ich habe... sie...》
《Alexander...》
Er atmete tief ein.
《Es war keine Absicht... Sie wollte sich treffen um mir bei deinem Geschenk zu kaufen...》
《Das war aber nicht der Grund weshalb du mich angelogen hast》, sagte ich mit überraschend ruhiger Stimme.
《Nein...》
Seine Stimme war brüchig.
《Es war... in dem Moment in dem du angerufen hast... Ich... habe dich in der Stadt gesehen und dann... sie macht Anspielungen und nahm meinen Arm.. als du angerufen hast wusste ich, dass du uns gesehen hast und habe aus Panik gelogen.》
Ich sah ihn einige Sekunden an.
Er seufzte.
《Sie hat mich geküsst.》
Ich zuckte bei den Worten zusammen.
Und du hast es erwiedert, dachte ich.
Und sein Blick verriet alles.
《Ich brauchte einige Sekunden um zu verstehen was geschehen war... und habe sie dann weggestoßen und bin gegangen...》
Ich wollte mich aus seinem Griff befreien und drückte ihn jetzt auch mit den Beinen weg.
《Nein!》 Er hiel mich fester und setzte sich auf, sodass mein Gesicht nun in seiner Brust war.
《Bitte!》
Ich spürte wie seine Tränen auf mein Gesicht fielen und schlug auf seine Brust ein. Ich hasse ihn! Weinend und schreiend schlug ich auf ihn ein.
《Ich hasse dich! Ich hasste dich! Ich hasse dich du scheiß Bastard!》
《Es tut mir Leid! Ich weiß! Okay? Ich hasse mich auch! Bitte!》
Er umarmte mich fest und ich weinte laut in seine Brust. Ich war plötzlich so schwach und ließ ihn. Ich ließ seine verdammte, verpestete Berührung zu und weinte. Ich hasste es ihn zu lieben, denn ich verzieh ihn sofort. Ich würde ihn nicht verlassen... aber ich würde es ihm nie vergessen.

Elastic Heart {Sia}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt