Familie

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Ich hörte zwitschern. Ich konnte die Sonne auf meiner Haut spüren. Wann hatte ich das letzte Mal so gut geschlafen? Ich merkte wie mir jemand die Haare hinter mein Ohr streichte. „Wach auf, Misaki." Ich machte langsam die Augen auf und sah wie Ryo vor mir am Bett stand. „Guten Morgen." Er lächelte mich an und beugte sich zu mir runter. „Nicht erschrecken, Ikuto wird gleich zu dir gestürmt kommen." Ryo stellte sich wieder grade hin. Er war schon komplett eingekleidet. Wie vorhergesagt, kam Ikuto angestürmt und rüttelte an mir. „Aufstehen Mami! Papa hat schon Frühstück gemacht!" Ich setzte mich auf und musste mir erst mal den Schlaf aus den Augen reiben. Auf meinen Beinen saß Ikuto und hatte noch etwas Zahnpasta am Mund. Ich wischte es ihm weg und lächelte ihn an. Er gab mir ein fröhliches Lächeln zurück. Ich kitzelte ihn aus und er fing an zu rufen: „Papa, hilf mir! Hilf mir!" Ikuto konnte nicht mal mehr richtig atmen so musste er los lachen. Ryo half ihm auch und ich wurde ausgekitzelt. Ich musste anfangen zu lachen. Ich ließ von Ikuto ab und er kitzelte mich ebenfalls. Er setzte sich auf meinen Rücken und Ryo kitzelte mich an den Füßen. „Schon gut! Schon gut ihr beide! Ich gebe auf! Ihr habt gewonnen..." Ikuto ging von mir runter und Ryo hörte auf mich zu kitzeln. Ich setzte mich auf und atmete erstmal tief durch. Ikuto drückte mich ganz fest an ihn und sagte: „Ich habe dich lieb Mami!" Ich musste grinsen. Ich drückte ihn ebenfalls und antwortete: „Ich dich auch, mein Liebling." Er war noch im Schlafanzug. „Wie wär es wenn du dich schnell umziehen gehst und ich mach mich ebenfalls fertig? Dann können wir gleich frühstücken!" Er nickte und lief schnell in sein Zimmer. „Ich finde es trotzdem nicht richtig, das Daichi und Hinami einfach so ihr Kind zurück gelassen haben." Ich sah hoch zu Ryo der ernst in den Gang guckte. Ich stand auf und gab ihm einen Kuss. Er sah mich völlig verwirrt an. „Ich auch nicht, aber lass uns jetzt einfach noch einmal neustarten." Ich umarmte ihn und er tat es mir gleich. „Papa! Ich brauche Hilfe!" - „Ich komme schon!" Ich lächelte Ryo nur an und er ging und half Ikuto. Ich machte mich in der Zeit auch schon mal fertig. Als ich unten angekommen war, sah ich wie Ikuto schon sein ganzes Frühstück in sich hinein aß. „Hey Ikuto! Sowas macht man nicht. Man wartet bis alle am Tisch sind und dann ist man zusammen!" Er schluckte das was er noch im Mund hatte runter und entschuldigte sich. Ich setzte mich und sagte ihm guten Appetit. Als wir fertig waren räumten wir alles weg und Ryo und ich spülten ab. Ikuto schlich sich von hinten an uns ran und umarmte mich von hinten. Er war nicht grade groß. Er war noch nicht mal so groß wie meine Beine lang waren. „Bist du sauer auf mich Mama?" Ich drehte mich um und stupste ihm gegen die Stirn. „Ich bin nicht sauer auf dich. Das vorhin macht man einfach nicht. Das ist Unhöflich. Ok?" Er nickte und umarmte mich. „Kann ich euch helfen?" Ich nahm ihn hoch und setzte ihn auf die Küchen Zeile. „Du kannst die Tassen abtrocknen, wenn du möchtest." Er nickte eifrig und ich gab ihm ein Handtuch. Es waren nicht viele Tassen, eigentlich nur drei, aber er brauchte so lange wie ich mit dem Gesamten Besteck und Geschirr was wir hatten. Er war wirklich niedlich. Wir räumten alles ein und er gab mir die Tassen. „Das hast du toll gemacht, großer!" Ryo streichelte ihm über den Kopf und stellte ihn wieder auf den Boden. „Komm wir gehen mal gucken ob wir Post bekommen haben." Ikuto nahm Ryos Hand und sie gingen beide vor zum Postkasten. Ich ging in der Zeit in den Hinter Garten. Ich erschrak erst. Er war total überwuchert. Das Gras hatte sicher die Höhe von Ikuto. Ich ging hindurch zu dem kleinen schuppen der etwas weiter hinten stand. Ich öffnete ihn und fand einen Rasenmäher. Den Konnte ich aber bei so hohem Gras nicht nutzen. Ich versuchte irgendwas anderes in diesem Verkramten Schuppen zu finden. Ich fand eine Sense, mit der man das Gras erstmal etwas kürzen konnte. Ich schlug mich erstmal vor wieder bis zum Haus. Ikuto stand in der Tür und sah mir gespannt zu. „Was machst du da Mami?" - „Ich schneide das Gras etwas damit ich es abmähen kann." Als ich wieder am Haus ankam, stand Ryo auch schon vor mir. Er lächelte mich an ging an mir vorbei. „Geh du dir doch mal die Post angucken. Ikuto sitzt auch drin. Er soll nicht raus gucken." Er wollte also seine Kräfte einsetzten? Ok, das war dann doch recht praktisch. Ich ging zu Ikuto und da die Post auf dem Tisch. Ikuto spielte mit deinen Figuren herum und ich schaute mir erstmal die Briefe an. Ein Brief war sehr dick. Er war an mich gerichtet und ich öffnete ihn darauf hin. 10000 Euro?! Um Himmelswillen! Ich fand eine Notiz mit dem Geld im Briefumschlag und las ihn mir erstmal durch. ‚Das Geld für diesen Monat. Daichi.' Ist der verrückt? Diese Frage konnte ich mir selbst beantworten. „Ikuto, Misaki! Kommt mal raus!" Ikuto lief sofort zu Ryo und ich legte den Brief mit dem Geld erstmal wieder hin. Der Rasen war jetzt komplett, flach. Ikuto hielt irgendwas in der Hand. Ryo und ich gingen zu ihm und sahen das er einen Hamster in der Hand hielt. „Woah! Ist er nicht niedlich?" Ikuto zeigte uns seinen Fund und er war wirklich süß. Ikutos blaue Augen funkelten richtig. „Willst du ihn behalten?" Ryo lächelte ihn an und Ikuto fing wild an zu nicken. „Ent-Entschuldigung?" Plötzlich hörten wir eine leise Stimme hinter uns. Es war ein kleines Mädchen. Sie hatte blonde Haare. Sie konnte nicht älter als Ikuto sein. Plötzlich flogen von hinten kleine Steine. „Hey, du blödes Mädchen! Wo läufst du hin?" Die kleine kam auf uns zu gerannt und fiel hin. Drei etwas größere Jungen kamen auf sie zu. Ich und Ikuto liefen zu ihr hin. Ryo baute sich von den Jungen auf und sah nur von oben auf sie herab. „Ihr lasst sie gefälligst in Ruhe verstanden?!" Die drei, wirkten sichtbar eingeschüchtert und nickten nur stumm. „Und jetzt verschwindet von meinem Grundstück!" Die drei Jungen liefen als wäre der Teufel hinter ihnen her. Das kleine Mädchen fing an zu weine. Sie hatte ihre Knie aufgeschürft. Ich nahm sie hoch und brachte sie in das Badezimmer. Ich machte ihre Wunden sauber und klebte ihr ein Pflaster auf jede Seite. Ich wischte ihr die Träne aus dem Gesicht und fragte sie nach ihrem Namen. Sie hieß Akane. Wir gingen gemeinsam runter und gingen zu Ikuto. Die beiden spielten noch eine Weile zusammen, wie sich auch herausstellte, gehörte der Hamster Akane. Am Abend nahm sie ihn wieder mit und sie verabredeten sich für morgen Nachmittag. Wir aßen zu Abendbrot und brachten Ikuto dann ins Bett. Er schlief sofort ein. Ryo und ich gingen dann auch ins Bett. „Sag mal, wie machen wir das mit unseren Kräften?" Ich kuschelte mich an ihn heran und er zuckte nur mit den Schultern. „Solange wir es nicht vor anderen machen, sollte es in Ordnung gehen." Ich nickte nur zustimmend und blieb einfach so liegen. Ich mag seinen Geruch. Seinen Atem auf meiner Haut. „Ich liebe dich Misaki." Mit diesen Worten schlief ich ein.

Between Two PathsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt