Endloses Abenteuer

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„Da seid ihr ja! Wir haben schon auf euch gewartet." Ryo kam zu mir gerannt und umarmte mich. Er ließ wieder von mir ab und sah mir in die Augen. Ich sah zur Seite und Kuro legte seine Hand auf meine Schulter. „Ryo, Ikuto ist..." Selbst Kuro konnte es nicht sagen. Er sah mit einem verkrampften Gesicht zum Boden. Ryo sah uns an, als wäre ihm grade alles aus dem Gesicht gefallen. „Ikuto...ist Tod?" Er fragte nur mit einem fast zerbrochenen Gesicht. Ich nickte nur. Ryo brach in Tränen aus. Er sank auf den Boden und niemand von uns konnte etwas tun in diesem Moment. Ich wollte es ja ebenfalls nicht wahr haben, aber Ikuto war nun nicht mehr da. Ich sah zu Takashi herüber und er sah völlig ernst aus. Als er merkte wie ich ihn ansah, sah er mir direkt in die Augen. Sein Blick war kälter als Eis. Kuro nahm seine Hand von meiner Schulter und stellte sich vor mich. Takashis Gestalt fing an zu schwinden. Als würde er sich auflösen. „T-Takashi?..." - „Es wäre schön wenn du mich einfach Shinya nennen würdest." S-Shinya? Mir fingen an die Tränen herunter zu laufen. Er legte seine Hände auf die Ohren und fing an etwas aufzusagen. „Shinya! Nein, Shinya! Warte!" Ryo fing ebenfalls an aufzuleuchten. Er fing ebenfalls an sich aufzulösen. Ich versuchte immer wieder zu Shinya zu kommen doch Kuro hielt mich fest. „Du darfst jetzt nicht zu ihm, es würde dich umbringen." - „Das ist mir egal! Lass mich gehen!" Ich schaffte es doch noch an Kuro vorbei und lief zu Shinya. „Warte, bitte warte doch!" Ryo war schon komplett verschwunden und Shinya fing an sich aufzulösen. Ich schaffe es nicht mehr! Shinya! Warum? Warum gehst du jetzt? „Es war schon so viel Zeit mit dir zu verbringen, Misaki. Selbst wenn du nicht mehr wusstest wer ich war, ich habe dich all die Jahre so sehr vermisst." Er fing an zu weinen. Verlass mich nicht. Bitte nicht jetzt! Ich streckte meine Hand nach ihm aus, doch er hatte sich aufgelöst. Ich merkte wie eine Licht front an mir vorbei zog. „Ich habe dich immer geliebt..." - „SHINYA!" Ich fing an bitterlich zu weinen. Ich sank auf die Knie. Wie konnte ich es nie merken? Wieso war Kuro nun ebenfalls weg? Wo war Ryo? Was zur Hölle war hier los?! Ich weinte noch eine Weile. Irgendwann stand ich auf und ging durch die Stadt. Ich suchte Hina. Als ich sie fand, war sie geschockt über meinen Zustand. Sie setzte mich auf eine nahe gelegene Bank und holte mir etwas zu trinken. „Hina, Ikuto und Takashi, genauso wie Akane, sie sind alle weg!" - „Worüber redest du denn? Wer sind diese Personen überhaupt?" Ich sah sie mit geweiteten Augen an. Was zur...?! „Akane ist deine Tochter und Takashi dein Freund! Wie kannst du nicht wissen wer sie sind?" - „Ich habe keine Tochter oder einen Freund. Warum glaubst du das denn?" Ich merkte dass es keinen Sinn hatte, von daher ließ ich die Situation einfach so. Sie gab mir einen Brief und sagte: „Der lag bei mir auf dem Tisch, war aber an dich Adressiert, also wollte ich ihn dir geben. Ich muss jetzt auch leider los. Wir sehen uns dann." Sie winkte mir zum Abschied und verschwand dann. Ich drehte den Brief um und sah das Shinya ihn verfasst hatte. Ich las ihn nicht. Ich ging wieder aus der Stadt und ging einfach irgendwo hin. Ich wusste nicht was ich sonst tun sollte.

•Zeitsprung•

Ich ging grade von der Beerdigung von Hina zurück in den Wald. Es waren mittlerweile 40 Jahre vergangen. Ich hatte mit Hina ein schönes Leben geführt, ich passte dabei meist auf sie auf. Mein Leben dagegen war sehr trübe. Ich konnte nicht sterben, also sah ich die kleinen Kinder alt und zerbrechlich werden. Es machte für mich mittlerweile keinen Unterschied mehr Wer, wer war. Mensch war Mensch. Es machte keinen Unterschied. Ich bin mittlerweile wieder an der Wiese angekommen, wo mich Ikuto einmal hingeführt hatte. Ich hütete ihn die ganzen Jahre über. Es war so etwas wie ein heiliger Ort geworden. In den letzten Jahren konnten mich immer weniger Leute sehen. Heute war das erste Mal das mich niemand sehen konnte. Es schien so, als ob ich zu einem Leben in Einsamkeit verdammt war. In all den Jahren, habe ich nicht einmal den Brief gelesen den mir Shinya hinterließ. Ich entschloss mich ihn zu lesen.

„Liebe Misaki,
Ich habe lange nach dir gesucht, genauso wie Kuro. Als wir dich fanden, bemerkten wir dass du plötzlich das Experiment von Daichi bei dir hattest und wollten dich auf jeden Fall beschützen. Naja, hat eher weniger geklappt. Ich suchte den Kontakt zu dir, doch konnte ich dir nie sagen dass ich Shinya war. Es tat mir so in der Seele weh, dass ich dir nicht nahe kommen durfte. Ich habe dich so sehr vermisst. Nur leider, hatte meine Liebe nie eine Chance. Ich war Leider kein richtiger Dämon. Ich hatte leider das Pech als ‚Hüter der Menschen' wieder geboren zu werden. Kuro ging es leider genauso wie mir, er war der ‚Wächter der Unterwelt'. Wir mussten immer wieder für Ordnung sorgen und unsere Zeit auf der Erde galt nicht lange. Unser eigentliches Ziel galt, den Gefallenen ‚Herren des Himmels' zu verdammen. Doch Ryo hatte e sich einfach gemacht und nistete sich in deiner Nähe ein. Wir kamen einfach nicht an ihn heran. Doch wir konnten dich nie allein lassen. Ich jedenfalls nicht. Wir wussten von Anfang an das du kein Kind der gefallenen Engel warst, sondern das du in Wahrheit, der Anfang warst, das du die warst die allem Leben schenkte. Ich wollte immer wissen wer mein Schöpfer war, weil ich ihn hasste, doch als ich bemerkte das diese Person die Person ist die ich liebte, zerbrach eine Welt. Es tut mir leid dass mein Dasein nicht länger sein konnte. Wir konnten Ryo beseitigen, jedoch mussten wir unsere eigenen Existenzen dafür aufgeben. Wir kehrten zurück zu unserem Ursprung, da wo alles entsteht. Bitte vergiss uns nicht, wir werden immer in deinem Herzen ruhen. Egal wie schwer es werden wird, wir unterstützen dich, bis in die Unendlichkeit.

In liebe, Shinya."

Also wussten sie es. Von Anfang an. Ich erschuf Ryo als Herren des Himmels um die Heiligen zu beschützen, Shinya um für das Wohl der Menschen und Tiere zu sorgen und Kuro um über die Toten zu wachen. Aber am meisten, wollte ich nicht allein sein. Ich hatte meine wahre Identität erborgen, doch Daichi war dahinter gekommen und wollte das ich alles Tat, was er verlangte, doch das tat ich natürlich nicht. Doch jetzt sind sie alle wieder dort wo, sie herkamen.
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„Hey Oma! Ich habe dir Blumen gebracht." Sie legte den Blumenstrauß vor mir hin und sah mich an. „Vielen Dank, White. Ach und hör auf mich Oma zu nennen. Ich bin erst, 867 Jahre alt." Sie lachte mich aus und ich zog ihr eins über den Kopf. „Hast du wieder zurück an die Vergangenheit gedacht?" - „Ja, es war wirklich eine schöne Zeit... Es ist wie ein nie endenes Abenteuer.“

Between Two PathsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt