7. Kaputt

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"Fina-Schätzchen, was ist den los?", meine Mutter sitzt mit besorgtem Gesicht an meiner Bettkante. Ich hab mich schon den ganzen Tag in meinem Zimmer vergraben und geweint. Das Gesicht in meinem Kissen vergraben, schluchze ich, "Nichts, lass mich einfach in Ruhe". Seufzend steht meine Mutter mit bedrübtem Gesicht auf, geht aus meinem Zimmer und schließt leise die Tür. Mit roten, verquollenen Augen und setzt ich mich auf. Ich habe mein altes Kuschelschaf unter meinem Bett hervorgeholt und halte es fest umklammert. Schon wieder füllen sich meine Augen mit Tränen und ich lass es einfach zu. Eine Gänsehaut überläuft mich und aus meinem Inneren kommt eine eisige Kälte. Meine Schwester ist, nachdem sie aufgeräumt hat, mit ein paar Kumpels weggegangen. Bestimmt auch mit Luca. Sie ist scheint es mir ja richtig zu gönnen, dass es mir so schlecht geht. Nur der Gedanke daran, wie sie sich gestern geküsst haben, wie ihre Augen gestrahlt haben, lässt mich wieder zusammenbrechen.

Ich fühle mich benutzt.  Aber ich  vermisse dich immer noch.  Und ich kann  das Ende hiervon nicht absehen.  Ich möchte nur deinen Kuss  auf meinen Lippen spüren.  Und all diese Zeit  geht jetzt vorbei.  Doch irgendwie kann ich dir noch immer nicht sagen wieso.  Es mir jedes Mal weh tut, wenn ich dich sehe  und realisiere wie sehr ich dich brauche. (I love you, i hate you - Gnash, Deutsch)

"Finchen? Kann ich reinkommen?", ertönt die dumpfe Stimme meiner Schwester durch meine Tür. Was macht sie hier? Sie sollte doch eigentlich unterwegs sein...Nein, sie ist die letzte die ich jetzt sehen will. Soll sie doch zu ihrem Luca gehen! Die Tür öffnet sich mit einem leisen Knarzen. "Was ist los? Mama hat erzählt, dass du den ganzen Tag nur geweint hast und noch nicht mal was gegessen hat.", fragt sie mit erstaunlich liebevoller Stimme. Ich drehe mich so um, dass sie nur meinem Rücken sieht. Sie soll nicht sehen, wie kaputt ich bin. Wie mein Herz runtergefallen und in Millionen Stücke zerbrochen ist, wie ich innerlich gerade sterbe. Meine Matratze wippt als sie sich hinter mich setzt. Ich zucke zusammen als sie eine Hand auf meinen Rücken legt. Sofort zieht sie, sie zurück. "Weißt du Fina", beginnt sie mit vorsichtiger Stimme, "ich weiß nicht was los ist, aber als du mich gestern mit Luca gesehen hast, sahst du aus, als ob du einen Geist gesehen hättest. Du bist total blass geworden. Ich denke mal, dass du deshalb so schlecht drauf bist". Ein unausgesprochenes "Oder?" , hing in der Luft. Mit verweintem Gesicht drehe ich mich um. "Und wenn? Es geht dich gar nichts an!", zische ich sie an. "Kann es sein, dass du ein bisschen in ihn verliebt bist? Ihr habt euch ja schon einmal getroffen..." Ich mache mir nicht erst die Mühe zu antworten, ich weiß es ja selbst nicht so genau. "Fina, er...wie soll ich es sagen? Ich kenn ihn ja noch nicht so lange, aber er scheint ziemlich beliebt an der Uni zu sein. Und als er gestern, Interesse an mir gezeigt hat, habe ich mich natürlich gefreut. Wir waren beide leicht betrunken und dann kam eins zum andern. Ich bin nicht mit ihm zusammen oder so. Ich... Ich hoffe, das tröstet dich ein bisschen."



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