12. Tagebuch (6)

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Liebes Tagebuch,

Kreiiiiiiisch! Mein Herz schlägt grad bis zum Hals, meine Augen strahlen und meine Wangen sind rot. Ich bin so glücklich, aber von vorne: Nach dem Konzert hab ich ein paar Tage lang nichts von Luca gehört. Ich dachte, dass er mich schon vergessen hat, dass er das mit dem Kino nur aus Freundlichkeit gesagt hat. Naja, wieder ein paar Tage, an einem Freitag, kommt meine Schwester mit wissendem Grinsen und dem Telefon in der Hand, in mein Zimmer. "Du hast einen Anruf, Herzchen", grinste sie. Ich habe mich natürlich erst mal mit einem unwissenden "Hallo?" gemeldet und nachdem ich die Stimme gehört hab, erst mal einen Herzinfarkt bekommen. Luca. Nach einer kurzen Unterhaltung, einigten wir uns darauf am Samstag Longboarden zu gehen. Ich konnte es natürlich kaum abwarten, bin rumgetanzt wie eine Verrückte, hab gegrinst bis zum Geht-nicht-mehr. Meine Schwester und meine Mutter haben sich ein wenig lustig über mich gemacht, aber mir war eigentlich alles egal. Samstag früh, habe ich mich geduscht, sportlich angezogen, mein Pennyboard geschnappt und war natürlich viel zu früh am verabredeten Treffpunkt. Keine zwei Minuten später kam Luca dann auch um die Ecke. Er sah natürlich wie immer perfekt aus und hatte wieder dieses verdammte, unwiderstehlich, süße Grinsen in seinem Gesicht. "Hi?", ich hab keine Ahnung warum sich das wie eine Frage anhört. Ich bin einfach so aufgeregt gewesen. Nach einem kurzen Gespräch fuhren wir dann aber auch los. Er, auf seinem Longboard (welches er übrigens echt gut fährt) und ich, auf meinem Pennyboard. Wir sind die Landstraße entlang gecrust, die ich neulich schon mal gefahren bin. Nach einer halben Stunde, schlug ich völlig außer Puste vor, eine Pause zu machen. Wir legen uns in das Feld, und schlossen die Augen. Luca fing an eine Melodie zu pfeifen.

Du bist perfekt!  Doch ich komm nicht an dich, nein das geht nicht.  So perfekt!  Das Glück mit dem Gesicht eines Mädchens.  Du bist perfekt, aber leider soll's nicht sein.  Verdammt nein.  Du bist perfekt!  Und irgendwann sind wir beide vereint.  Du bist perfekt!  (Kayef - Du bist perfekt!)


Ich hörte zu und summte tonlos mit. Ich spürt, wie diese magische Anziehungskraft zu diesem Jungen, immer stärker wurde. Ich nahm, bevor ich es realisierte, meinen ganzen Mut zusammen, und griff vorsichtig nach seiner Hand. Erst in dem Moment, indem ich sie berührte, wurde mir bewusst, was ich da gerade getan habe. Ich wollte gerade meine Hand wieder zurückziehen, da fasste er sie mit leichtem Druck und hielt sie fest. Meine kleine, warme Hand, lag in seiner starken, kühlen Hand. Unsere Finger verschränkten sich ineinander und hielten sich aneinander fest, wie zwei Ertrinkende. Mir war, als hätte ich das perfekte Gegenstück zu mir gefunden. So lagen wir noch eine Ewigkeit in dem Feld und träumten vor uns hin. Am frühen Abend, fuhren wir dann, ohne ein Wort zu sagen, wieder nach Hause. Er sagte noch "Tschüss", und ging. Mein Herz hat einfach geweint, ich will ihn nicht gehen lassen. Ich will ihn bei mir behalten. Und ich will nicht, dass das hier aufhört, dass dieser Tag vorbei geht. Doch ich zwang mich zu einem Lächeln und ging ins Haus. Ich kann jetzt nicht mehr schreiben. Ich muss das hier, erst mal realisieren. <3

Bye,

Fina


I'll love youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt