Kichernd flüchtete ich in Richtung Wald, um mich dort zu verstecken, da die Gefahr bestand, dass mich jemand gesehen hatte. Ich fühlte mich berauschend und hatte den Wunsch, es nochmal zu vollbringen.
Mit schnellen Schritten verschwand ich in den dichten Wald und hoffte auf ein zufällige Treffen mit einem Menschen.Verwirrt blieb ich kurz stehen, um mich zu orientieren.
Erst jetzt bemerkte ich, dass ich in den verbotenen Wald hineingelaufen war.
Der Ort, wo ich und Stella auf die beiden schwarz gekleideten Männer getroffen waren. Der Ort, der andauernd für Aufruhr sorgte. Wöchentlich wurden neue Vermisstenanzeigen veröffentlich und keine Wissenschaft hatte bisher herausfinden können, was es mit diesem Ort auf sich hatte.
Anscheinend sollte es eine Art geben, die uns Menschen bedrohte. Dabei waren unsere einzigen Feinde wir selbst, die sich gegenseitig verletzten und umbrachten, welches mich an mein vorheriges Handeln erinnerte.
Ob jemand schon die Leiche gefunden hatte?
Die Szene lief in meinem Kopf ab und ich gluckste entzückt.Schließlich hatte ich ihr das Leid erspart, dass sie sonst durchmachen müsste und hatte mir damit selbst einen Gefallen getan.
Immerhin hatte ich die Handlung nur durchgeführt, um die Wahrheit zu erfahren. Doch dieses Gefühl der Befriedigung war berauschend gewesen, sodass ich nicht im Stande war, aufzuhören.Siegessicher spazierte ich den schmalen Pfad entlang und war unbeschreiblich stolz auf mich.
Ich hatte einem Menschen geholfen, indem ich sie vorher umbrachte, damit sie nicht unter weiteren Schmerzen litt.
Vielleicht sollte ich öfters in der Stadt herum lümmeln und Menschen helfen.Plötzlich spürte ich wie aus dem Nichts einen kräftigen Druck an meinen Schultern und wurde kurz darauf unsanft gegen einen Baum gepresst.
Erschrocken riss ich meine Augen auf und betrachtete die dunkle Gestalt vor mir.
Es trug einen schwarzen Anzug mit einer dunklen Sonnenbrille auf der Nase, obwohl es bereits nachts war. Er ähnelte die beiden Typen vom letzten Mal, woraufhin ich mich fragte, ob es ein Trend an diesem Ort war.
Im Gegensatz zu seinen Klamotten war er leichenblass und seine farblosen Lippen waren zu einem grimmigen Strich verzogen.Meine Angst spiegelte sich in seiner schwarzen Sonnenbrille wider und ich war wie festgenagelt an dem Baum gekettet.
Sein Griff war eisern und es war unmöglich, mich auch nur ansatzweise zu bewegen.
Nicht, dass ich dazu fähig gewesen wäre."Na, wen haben wir denn hier?", säuselte der dunkle Mann mit einer beängstigenden Stimme.
Verzweifelt versuchte ich meine ganze Kraft aufzubringen, um mich loszureißen, aber es war sinnlos.
Er war zu stark, obwohl er nicht besonders muskulös aussah. Da besaß selbst ich mehr Bizeps.
"Lass mich sofort los!", befahl ich und versuchte mir meine Angst, nicht anzumerken, indem ich auf furchtlos und mutig tat.Er bleckte seine Zähne und atmete mit der Nase tief ein. "Ich rieche deine Angst."
Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem ganzen Körper aus und es waren keine Spuren mehr von den Glücksgefühlen übrig.Da verlangte er:"Sei einfach brav und tu nichts unbefugtes. Dann werde ich mich revanchieren und es dir weniger schmerzlich machen." Ein hungriges Grinsen schlich sich auf sein Gesicht und das Blut gefror mir in den Adern.
"Was willst d-du von mir?", stammelte ich und konnte meine enorme Angst nicht länger verbergen, nicht dass es etwas gebracht hätte, da er meine Furcht sowieso riechen konnte. Das war unheimlich.Daraufhin zeigte er ein scheußliches Grinsen und mein Herz setzte einen Schlag aus, nur um danach noch schneller gegen meine Rippen zu hämmern.
Er wollte mich töten.
Doch er beanspruchte dazu noch etwas anderes.
Etwas schlimmeres.
"Dein dunkles Herz", raunte er gefährlich.Daraufhin raste mein Herz wie auf Kommando und diese Antwort gab mir die nötige Kraft, ihn mit einer gewaltigen Energie von mir zu schleudern.
Er flog brutal gegen einen Baum, der im Anschluss mit ihm umkippte und ein lautes Beben verursachte.
Die Raben blökten einen gellenden Laut und flogen eilig davon. Einige Waldtiere machten es ihnen nach und brachten sich in Sicherheit.
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Shooting Star - Mysterious
FantasíaVor etwa einem Jahr hat die Sechzehnjährige Claire eine schmerzhafte Bekanntschaft mit den Gefühlen gemacht, die man empfindet, wenn man einen geliebten Menschen verloren hat. Seitdem scheint sich alles dem Negativen zu zuwenden. Doch seit dem Zusam...