Kapitel 2 ♡ Die erste Begegnung

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Mila´s POV

Mit geschlossenen Augen lauschte ich den Gesang der Vögel. Am liebsten würd ich jetzt den ganzen Tag mit Freunden abhängen. Als jetzt in die Schule zu gehen. Aber heute machten wir ja nicht wirklich Schule. Erst durften wir uns von 12klässlern bemalen lassen, danach durften wir  denen ihren Abschlussprogramm lauschen und danach bekamen wir endlich unsere Zeugnisse.

Alles war immer recht lustig – außer die Zeugnisausgabe. Nicht das ich Angst vor meinen Zeugnis haben müsste, das einzigst doofe war, dass jeder einzeln nach vorne gerufen wurde und der Lehrer dann so Sätze sagte wie

„An ihr solltet ihr euch ein Beispiel nehmen!“ oder „Weiter so!“. Ich weiß die Lehrer meinen es ja nur gut, aber die Schüler die nicht gerade die besten Noten hatten bauten dann an den Guten ihren Frust ab, indem sie uns als Streber, Freaks oder Nerds bezeichneten. Eigentlich ging mir das ziemlich am Arsch vorbei...aber manchmal hatte ich dann solche Phasen, wo ich mir jedes Wort sehr zu Herzen nahm.

Ich mein wer hörte sich denn schon gerne das an „Also deine Leistungen sind ja nicht gerade die besten, ich hoffe das bessert sich nächstes Jahr!“. Ich mein das war jawohl schon ne große Bloßstellung vor der ganzen Klasse. Ich mein auf die Stirn der Lehrer stand ja dann meistens „mein Gott bist du dumm!“.

Aber heute wollte ich mir die Laune von niemanden verderben lassen! Nicht am letzten Schultag vor den Ferien!

Und schon war wieder ein Honigkuchenlächeln auf meinen Gesicht zu sehen. Ich freute mich schon riesig darauf mit Freunden ins Schwimmiii zu gehen oder im Park abzuhängen! Das wird hammer!

Aber am meisten freute ich mich auf die Mädelsabende mit meiner ABFFIUE (Aller beste Freundin für immer und ewig)!

Wo ich gerade von ihr rede: Sie ist einfach die Allerbeste, ihr Name ist Nina. Wir kennen uns jetzt seit 9 Jahren und seit 6 Jahren sind wir BFF´s. Sie hat richtig schöne, dicke goldblone Harre und grün-blaue Augen und sie kann ihre Nase nicht leiden – aber ich find die voll hübsch!

Endlich war ich in meinen Lieblingspark angekommen.

Es war ein kleiner Park und ich fand er sah ein bisschen märchenhaft aus.

Er hatte ein großes verschnörkeltes Tor. Eigentlich war es weiß angemalt, doch das Metall sah man schon darunter vor, was ich aber schön fand. Es gab dem Tor dieses gewisse Etwas.

Durch den Park war ein kiesiger weg und an den Seiten standen noch solche altmodischen, schwarzen Laternen mit gelben Licht, das gab mir immer Sicherheit, wenn ich in der Dunkelheit durch den Park ging. Links und rechts waren Bäume und schöne, saftige, grüne Wiese.

Der Park war nicht groß. Der Weg war höchstens 50 Meter lang.

Eine einzige Bank stand im Park, ich war froh, dass die jugendlichen sie noch nicht verunstaltet hatten. Überhaupt hielten sich gar keine Jugendlichen hier auf.

Mich freute das.Nina und ich saßen auf der kleinen Bank oft nach der Schule und quatschten bis es dunkel wurde.

Oh man! Es war ja wirklich selten, dass Jugendliche hier waren...doch manchmal waren sie halt da.

Diesmal waren es 2 Jungs. Mein Alter. Sie standen da und rauchten und hatten ne Bierflasche  in der Hand – um 7:25 !

Es war ja normal das man mit 15 schon rauchte und trank – ich tat es nicht. Ich mein warum sollte ich denn bitteschön Geld für etwas ausgeben das mich von innen zerstört und ich anfange zu stinken. Wenn man ein Creme anbieten würde, die stank und Pickel verursachte würde die doch auch keiner kaufen – warum klappte das dann bei Zigaretten?!

Ich musste mich sehr zusammenreißen nichts zu sagen. Ich wollte einfach schweigend an ihnen vorbei laufen mit Blick auf den Boden. Aber nee...ich konnt es ja mal wieder nicht lassen mich einzumischen! Anstatt auf den Boden zu gucken und einfach weiter zu laufen blieb ich stehen und guckte beide bitterböse an. Wenn Blicke töten könnten...!

Gerade als ich den Mund aufmachte, fing ich mich wieder und schloss ihn wieder. Ich wollte jetzt einfach weiter gehen und das alles hier vergessen. Ich ging weiter.

Ein Schritt

„Ey Süße! Warte mal! Wolltest du uns grad irgendwas sagen?“ fragte mich der Junge mit schwarzen Wuschelkopf. Hatte der mich gerade echt süße genannt?!

Noch völlig perplex davon, dass er mich angesprochen hatte und mich im ernst süße genannt hatte, war ich für einen kurzen Moment einfach sprachlos.

Zwar öffnete ich meinen Mund, shloss ihn aber danach sofort wieder.

„Naja. Ist mir ja eigentlich auch egal.“ meinte er ziemlich hochnäßig, ich wollte ihm jetzt erstmal die Leviten lesen! „Was bildest du di...“ fing ich an, weiter kam ich allerdings nicht, weil er mir das Wort abschnitt! „Alsoo...süße, eigentlich wollt ich nur wissen ob du mal Feuer für mich hast, hab meins vergessen“ meinte er und steckte sich ne Kippe in seinen Mund.

„So und jetzt hörst du mir erst mal zu!“ fing ich an, aber ihn schien das nicht wirklich zu interessieren, denn er stellte sich breitbeinig hin, verschränkte die Arme und fing an ziemlich herablassend zu lächeln, was mich allerdings nicht wirklich davon abhielt ihn anzumotzen. „Na da bin ich aber jetzt mal gespannt, süße“ sagte er noch oberfrech.

Aargh! Dieser Typ regte mich vielleicht auf!

„Also 1. Hörst du jetzt mal auf mich süße zu nennen?! 2.Hab ich kein Feuer! Weil ich nich so nen Assi bin wie du, der nix bess´res zu tun hat als mit 15 schon zu rauchen und zu trinken!“ blaffte ich ihn an. Ihn schien das allerdings nicht wirklich zu schocken – beziehungsweise lies er es sich auf jeden fall nicht anmerken. Er stand immer noch völlig relaxt vor mir und lächelte.

„Noch was? Oder hast´es jetz´?“ fragte er mich ausdruckslos.

„hm..ja“ sagte ich – wieder mein Honigkuchenlächeln im Gesicht- und ging weiter. Von dem lies ich mir nict die Laune verderben – nicht heute!

Ich war mir ziemlich sicher, dass er mir noch hinterher guckte. Ich drehte mich während des laufens um – und tatsächlich sah er mich immer noch an. Ich ging rückwärts, während ich ihm „Loser“ zeigte – also so nen  'L' an der Stirn. Als ich seinen wütenden Blick sah fing ich an zu lächeln, und zeigte ihm den Mittelfinger. Sein Gesichtsausdruck war einfach göttlich!

Ich fing laut an zu lachen, drehte mich wieder rum und ging weiter Richtung Schule.

Finn' s POV

Was bildete diese dumme Kuh sich eigentlich ein?!

Die hielt sich wo für was besseres  , nur weil sie auf dieses komische Gymnasium ging!

Ich drehte mich wieder zu Christian um.

„Ey die kleine Schlampe hätte echt mal ne Abreibung verdient!“ meinte ich zu ihm.

Christian lächelte mich nur an – mit seinem Ich-weiß-schon-wie-wir-ihr-das-heimzahlen-können-Blick. „Was weißt du was ich noch nicht weiß bro?“ fragte ich ihn. „Ich weiß, dass der ihre beste Freundin auf mich steht.“ meinte er nur.

„achso...und du willst der jetzt schaden, indem du ihrer bff weh tust?“ fragte ich ihn.

„Beste Freunde – Gleiche Gefühle“ meinte er darauf nur böse...

Heute war zum Glück der letzte schultag – den ich und Christian blau machten. Wir würden eh keine guten Zeugnisse bekommen. Naja – es war schon lustig die unentschuldigten Schultage zu sehen. Letztes Jahr waren es 78.

Unsere Zeugnisse waren ja nicht schlecht, weil wir dumm waren oder so – nein, sie waren schlecht, weil wir einfach keinen Bock auf Schule hatten.

„Lass uns ins 'Paradise' gehen.“ meinte Christian zu mir. Das Paradise war ein Jugendclub, wir trafen uns da öfters mit anderen die auch keinen Bock auf Schule hatten.

Aber ich hatte keinen Bock drauf, mich wieder mit den anderen voll laufen zu lassen.

„Nee du..heute mal net..“ Ich wusste nicht warum, aber die Worte von diesem Mädchen hatten mich irgendwie getroffen. Ihre Augen – sie sahen aus wie die von Nick...

So tot wie du. innerlich.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt