Kapitel 13 ♡ Ich wollt doch nur schlafen...!

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Mila's POV

Im Schneidersitz saß ich auf meinem Bett und sah aus dem großen Fenster vor mir auf den Regen.

Es regnete. Mitten im Sommer.

Regungslos saß ich da und starrte auf die Tropfen.

Ich spürte die heiße salzige Flüssigkeit auf meinen Wangen. Meine Haut war schon ganz gereizt.

Ich weinte.

Wie lange wusste ich nicht.

Vor kurzen erst war ich aufgewacht, ich hatte von einem Mann im Anzug geträumt, der mir immer wieder vorwurfsvoll sagte, Finn getötet zu haben...

Schon mit Tränen in den augen war ich aufgewacht.

Der Regen passte einfach zu meiner Stimmung.

Leere.

Gähnende Leere machte sich in mir breit. Wie ich sie hasste. Dann fühlte ich mich immer so leer, konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, einsam, allein...nein - allein gelassen. Ich weiß, dass hörte sich jetzt total egoistisch an..., aber ich hatte es doch aich nicht leicht!

Denkt ihr alle echt, es geht einem 15jährigen am arsch vorbei, jemanden umgebracht zu haben?! Ich dachte es immer wieder...immer wieder nur dieser Gedanke...

Innerlich zerbrach ich! Seit 2 Tagen hatte ich nix mehr gegessen. Mama machte sich riesige sorgen...um eine Mörderin.

Mit Worten konnte man meine Gefühle nicht beschreiben...es war so, als würdest du vor dir selbst angst haben.

Ich mein, hättet ihr nicht vor einen Mörder angst?  Aber was ist...wenn man selbst der Mörder ist?!

Ich wollte schlafen! Mich einfach nur ausruhen!  Schon seit Tagen schlief ich nicht mehr, immer wieder wachte ich schweißgebadet auf oder Mama saß neben mir und rüttelte mich sanft,  weil ich mal wieder geschrien  hatte.

Plötzlich hörte bich ein Schnurren.  Bukuri.

Meine kleiner Kater. Ich weiß Bukuri ist ein seltsame Name, aber ich wollte ihn unbedingt 'Schönheit' nennen. Bukuri heißt auf Albanisch Schönheit,  der Name hatte mir auf Anhieb gefallen.

Ein zaghaftes lächeln huschte über mein Gesicht.  Er wusste von allem nichts und kam wie gewohnt zu mir und schmiegte sich an mich, schaute mich mit seinen Kulleraugen an und maunzte. Er war der einzige,  der mich so behandelte wie sonst - der einzige.

Ich war soo müde!

Ich entdeckte die fast noch volle Schachtel Schlaftabletten. Ohne nachzudenken nahm ich sie mir und schüttete all ihren inhalt in meinen Mund.

Ich legte mich hin und wartete darauf einzuschlafen....doch der Schlaf wollte einfach nicht kommen. Stattdessen bekam ich schreckliche Kopfschmerzen und Bauchkrämpfe. Ich zitterte am ganzen Körper und mir wurde abwechselnd heiß und kalt.

Ich wollte doch einfach nur schlafen...!

Mühsam richtete ich mich auf, allerdings wurde mir richtig schwindlig ibd ich fiel unsanft zurück auf mein Bett. Ich spürte, wie mir schlecht wurde, und mein mageninhalt langsam von meinem Magen über die Speiseröhre in meinen Mund kam.

Völlig entkräftigt spukte ich aus, was sich in meinem Mund befand.

Langsam lief die zähe Flüssigkeit mein Kinn herunter, dann drehte mein Kreislauf durch und ich verlor das Bewusstsein.

Langsam öffnete ich die Augen.

Der strenge Geruch von Definitionsmittel und der typische Krankenhausgeruch stieg in meine Nase. Verschwommen sah ich Männer in weißen Kitteln an mir vorbei laufen. Wieso war ich im Krankenhaus? !

Nix, wirklich nix von diesen Tag war in meinem Gedächtnis geblieben.

"Hallo? Hörst du mich?!" klang eine Stimme an mein Ohr. Es klang sehr verzerrt. Ich war zu schwach zum antworten....

So tot wie du. innerlich.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt