"Dancing on my own" ~ Sonfiction

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Ich wollte mal ein wenig was anderes ausprobieren, habe dann dieses Cover entdeckt und beschlossen mich mal an eine Songfiction zu setzen. Das ist mein erster Versuch in der Richtung, also seid nicht zu streng mit mir...soll nicht heißen, dass ihr nicht kommentieren sollt - Kritiiiik, ich brauche Kritiiiiiiik! :3

Originalversion: "Dancing on my own" von Robyn - https://open.spotify.com/track/0izHI1YzcfczmIeLemlBNo

Cover (s.o.): Calum Scott - https://open.spotify.com/track/2TmLZLv57mW4OA3Il1ULsf

Ich persönlich mag das Lied in der Originalversion von Robyn nicht annähernd so gerne, wie dieses ruhigere Cover und die Tatsache, dass es von einem Typen gesungen wird hilft vielleicht ein wenig dabei drüber hinwegzusehen, dass die Lyrics ursprünglich aus der Perspektive einer Frau stammen...verdrängt das bitte. Also dann, viel Spaß beim Lesen! :3

°°°

*POV Stegi*

Somebody said you got a new friend
Does she love you better than I can?
There's a big black sky over my town
I know where you're at, I bet she's around

Mitbekommen habe ich es neulich in der Schule durch das Getuschel der Mitschüler als du auftauchtest, durch die Gerüchte, die sich wie Lauffeuer ihren Weg zu jedem einzelnen Schüler bahnen. Tim und Sophie heißt es überall. Aber wenn ich's mir Recht überlege ist es auch kein Wunder, dass das sofort die Runde macht. Das Traumpärchen schlechthin - verächtlich schnaube ich bei dem Gedanken. Ich konnte noch nie  nachvollziehen, was alle an ihr finden. Und die Tatsache, dass es noch nicht lange her ist, dass auch du so über sie gedacht hast und dich mit mir darüber aufgeregt hast, ließ mich glauben, dass es eben nicht nur daran liegt, dass ich schwul bin, sondern viel mehr an ihr selbst. Aber so kann man sich wohl täuschen. Immerhin liegt sie jetzt vermutlich in deinen Armen, nachdem du den Kontakt zu mir abgebrochen hast.

Lange Zeit war es mein kleines, Geheimnis, dass ich eben nichts für Mädchen empfinde, sondern eher was für Tims. Ich weiß nicht, wo ich an diesem einen Abend den Mut hernahm, es dir zu sagen, aber die Worte flossen nur so aus meinem Mund, hatten sich schon zu lange zurückgehalten. Und als ich mit meiner kleinen Rede abgeschlossen hatte schaute ich auf, hoffend, dass du es akzeptieren würdest, betend, dass du vielleicht sogar ähnlich für mich fühlst. Doch schon bei dem ersten Blick in dein Gesicht wusste ich, dass es ein Fehler war dir davon zu erzählen. Ich sah in deinen Augen, wie geschockt du warst und als du weiterhin schweigend vor mir sitzen geblieben bist, während mir stumm die Tränen an den Wangen hinab rannen, wusste ich, dass es zu spät war, um die Worte zurückzunehmen, um alles beim Alten belassen zu können. Und in diesem Moment ist mir klar geworden, dass ich nicht nur unsere Freundschaft mutwillig riskiert habe, sondern sie vielmehr vollkommen zerstört hatte. In deinen Augen meinte ich eine Spur von Abscheu zu erkennen, als du dich langsam aufgerichtet hast, mir noch einige, wenige Sekunden in die meinen geschaut hast und dich danach still umgedreht hast und gegangen bist. Und mit diesem Schweigen hast du alles noch so viel schlimmer gemacht, hast immer noch ein Stückchen Hoffnung übergelassen, als du gegangen bist. Ich konnte ja nicht ahnen, dass du nie wieder zurück kommen würdest, dass du mich ignorieren würdest, sobald ich versuche mit dir zu reden, mir eine Erklärung abzuholen. Ich weiß nicht, wie oft ich versucht habe, dich anzurufen, anzuschreiben oder dir schließlich Nachrichten in Form von altmodischen Briefen zu hinterlassen, irgendwann habe ich aufgehört zu zählen. Von dem einen Moment auf den Anderen vollkommene Funkstille zwischen ehemals unzertrennlichen, besten Freunden. Und das nur wegen diesem einen Satz. Vielleicht hast du etwas gegen Homosexualität, vielleicht hast du etwas gegen mich. Es ist nicht ein Tag vergangen, an dem ich nicht versucht habe mir eine Erklärung zusammenzureimen, irgendetwas, bei dem ich anfangen könnte. Vermutlich hätte ich mich einfach nicht in dich verlieben dürfen, aber was soll ich machen?

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