4.-12~Unwichtig

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^Enly^

Ich stöckelte in Richtung Kinoraum. Jake hatte mich durch das Haus geführt und mir erzählt, dass der V.I.P-Raum im Kinosaal wäre. Ein paar Leute redeten im Wohnzimmer und es schien als wäre das alles eine Senioren-Party. Ich versuchte so gerade wie möglich auf den hohen Schuhen zu laufen, knickte manchmal aber meine Knie zu sehr ein. Ich blieb vor der Tür zum Saal stehen, da mir der Weg wieder durch Nilpferd aka dritter Türsteher versperrt wurde.

,,Sie ist Jake's Freundin, also?", maulte Envy schon und ich wurde reingelassen. Mit gesenktem Kopf spazierte ich über die Türschwelle. Envy und Jane redeten noch kurz mit dem Türsteher, aber ich ging schon vor. Jake redete gerade mit einem seiner Freunde und ich blieb wieder hinter ihm stehen. Sein Rücken war breit und wenn er lachte bebte sein Körper. Bevor ich wie ein Psychopath nur noch seinen Rücken anhimmelte, tippte ich ihm leicht auf seine Schulter. Er drehte erstmal seinen Kopf zur Seite um aus dem Augenwinkel die Person die ihn tippte zuerkennen, drehte dann aber seine ganzen Körper zu mir. Er war leider immer noch etwas größer als ich. Ich hatte gehofft, dass ich wenigstens mit diesen Schuhen groß genug war.

,,Ma belle Chéri! Bist aber schnell abgehauen", er lachte und zog mich an sich. Mein Kopf lag auf seiner Schulter.

,,Und gut siehst du aus", er grinste breit und ich lehnte mich zurück.

,,Du aber auch. Und, ach ja, Happy Birthday!", er lachte leise und gab mir einen Kuss auf die Wange.

,,Ich habe noch jemanden in die V.I.P-Lounge eingeladen. Kommen aber später", ich zog meine Augenbrauen zusammen und er ließ mich los.

,,Wer?", hinterfragte ich. Er blieb still, aber lachte, zwar stumm, aber er lachte.

,,Essen gibt es dahinten", Jake zog mich nochmal zu sich und gab mir einen Kuss. Instinktiv hielt ich mich an seinen Schultern fest, ließ aber los und löste mich ganz von ihm.

,,Rede weiter, ich geh essen. Habe Hunger", er lachte und drehte sich wieder zu seinem Kumpel, lächelte aber weiter.

***

,,Oh, Bonjour! Störe ich beim bald übergewichtig werden?", ein großes Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht als Giselle mich von hinten umarmte. Ich hingegen sprang auf, und knickte fast um, und fiel ihr um die Arme. Der Größenunterschied war gleich geblieben, da sie in ihren hohen, schwarzen Schuhen aufgetaucht war. Sie trug eine Hot-Pants und ein lockeres, elegantes Top. Eigentlich ziemlich unangemessen zu so einer Party, aber sie war die schönste hier. Ich drehte mich kurz zu meinem Teller um auf dem nicht mal soviel drauf war und drehte mich wieder zu ihr.

,,Jaques hatte uns eingeladen", brabbelte sie und ging schon Richtung Büffet, mit der linken Hand hielt sie meine.

,,Uns?", ich blieb ruckartig stehen, was dazu führte das Giselle nach hinten kippte, da sie bei ihrem Lauf gestoppt wurde.

,,Oh, Sweetie, ich dachte...weil...Justin...ähm En...und-", sie war so nervös. Ich hatte wohlmöglich einen bösen und verwirrten Blick auf dem Gesicht, was sie nur noch nervöser machte.

,,Ah, Laja die Hura! Die Party von deinem 'Freund' ist ganz okay. Und wenn man von dem Teufel spricht", Justin tauchte hinter Giselle auf und legte seinen Kinn auf ihren Scheitel und unterbrach sie somit. Meine Augen verengten sich zu Schlitzen und ich wurde noch wütender. Jake tauchte jetzt auch neben mir auf.

,,Mademoiselle! Deine Gäste sind ja schon eingetroffen. Gefällt es ihnen denn?", er fragte mich und nicht sie, was mich etwas belustigte.

,,Es geht. Nur wenn Samy-Girl und Samy-Suse abhauen", lachte Justin heiser und nahm seinen Kinn von Giselle um neben sie zugehen. Ich wurde jetzt eifersüchtig und folgte Justins Blick. Envy hing an an Sam, und nur Sam's Hinterkopf war zu sehen. Meine Lippen pressten sich schnell zusammen. Ich versuchte mich etwas zu entspannen und drehte mich vollständig zurück zu Jake und den anderen beiden. Mein Magen drehte sich und ich hatte das Gefühl kotzen zu müssen. Viele junge Menschen sammelten sich schon im Saal und ich erkannte sogar Cole, einen Typen mit dem ich vielleicht einen Satz getauscht hatte.

Okay, ich habe nur etwas zu ihm gesagt.

,,Hi! Wo ist En? Janin übergibt sich schon mehr als die Victoria Secret Models. Hilfe", Clarica hob lachend die Arme in die Luft und schaute amüsiert in die Runde. Ein paar Gläser hatte sie aufjedenfall intus. Justin musterte Clarica, deren Figur in ihrem engen, schwarzen Kleid sehr betont war.

,,Ach! Giselle hatte schon oft Besuch von dem Kotzbrocken", mein Blick wanderte zu Justin der mir nur die Zunge rausstreckte.

,,Sie könnte ja mit mir helfen", sagte ich und zeigte dann auf Giselle.

Giselles Augen weiteten sich gefährlich und sie wollte schon Einspruch einlegen, mit vielen Beschimpfungen, aber Clarica beugte sich vor um meine Hand zu nehmen und quetschte noch ein ,,Du bist meine Retterin! Oder doch ihr beide!", dann krallte sie sich Giselles Hand und zog uns in Richtung Toilette. Ich überlegte warum ich auf diese absurde Idee gekommen war, zu helfen, und dann dachte ich an Justin, an Sam und Envy und mir wurde klar mein Instinkt hatte einfach reagiert.

,,Wie viel hat sie denn getrunken?", Giselle wurde schon fast von Clarica weggezogen und atmete schon schwer. Wir gelangten zu einer Menschenmenge und quetschten uns durch. Ich wollte gerade einen Witz sagen um die Stimmung aufzuheitern, wurde aber gestoppt als mir jemand etwas über den Kopf schüttete. Ich drehte mich panisch um und ließ somit auch Claricas Hand los. Alkohol. Alkohol auf meinen Haaren! Ich suchte nach dem Übeltäter, fand ihn aber nicht. Der Geruch von Wodka erreichte meine Nase und brannte. Ich kniff eilig die Augen zusammen. Wodka in Augen wäre bestimmt nicht sehr schön. Meinen ersten Wodka hatte ich als ich 15 war und diese Nacht war bis heute zumindestens ein großer Fehler. Ich fühlte mich durch die Menge, indem ich mich mit meinen Händen befreite.

,,Was ist passiert?", ich atmete erleichtert auf und richtete meinen Kopf nach oben um mir Jake's Kopf dort vorzustellen.

,,Ich...duschen...Haare...nass", ich hakte meine Sätze ungewollt ab und spürte wie ich durch die Menge weitergeleitet wurde. Wie es aussah half mir Jake raus zukommen. Ich stoppte manchmal und dachte vor mir wäre jemand, was sich aber als falsch erwies. Vertrauen war nicht meine Stärke.

DEFY(abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt