17.-48~Entscheidung gefällt!

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,,Dort vorne", ein Mann mit starkem italienischem Akzent zeigte mir den Weg nach innen. Erst gestern hatte ich Geburtstag. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Ich ging langsam geradeaus und erkannte Jake's dunkle Haare. Mein Bauch machte Sätze. Fast hätte ich mich übergeben. Ich kam Jake näher und setzte mich vor ihm hin. Ich schaute in Jake's warme braune Augen. Er starrte mich nur an.

,,Hi", ich füllte den leeren Raum mit einem kleinen Wort.

,,Hi", Jake schob mir einen Kakao zu.
,,Ohne Zucker, aber mit Mashmallows", er zog seine Finger zurück. Ich nickte, rührte den Kakao aber nicht an.

,,Ich habe viel nachgedacht-"

,,Laja. Ich will nicht lange reden. Ich habe eingewilligt, dass du mir es nicht erzählst. Ich war dir auch nicht sauer. Nur-du-du hast nichts gesagt als er dich fragte wenn du nimmst. Du bist weggegangen. Und das hat weh getan, aber es war eine Paniksituation. Ich weiß nicht ob ich in der Lage bin dir zu verzeihen, ich meine ich habe kein Recht darauf, aber ich meine, ich liebe dich. Ich will mit dir zusammen sein auch wenn du auf Yale gehst. Ich bleibe bei dir, wenn du willst", er nickte immer etwas leicht und schaute mich aufmunternd an.

,,Jake, ich zerstöre immer alles. Guck' dir unsere Beziehung an. Es ist eine On-Off-Beziehung. Und die halten für gewöhnlich nicht lange", ich zitterte etwas. Jake bemerkte was passierte und schaute zu Boden.

,,Im Freibad. Da habe ich keine Wette verloren. Ich hatte dich gesehen, als du wütend über die Wiese gerannt bist und mit Giselle ins Wasser gefallen bist. Ich-ich wusste nicht wie ich dich ansprechen hätte sollen. Also hab ich das mit der Wette benutzt und die unromantischste Idee auf dieser Welt. Ich wusste, dass du in meiner Straße wohnst. Jane hatte immer wieder Bilder mit dir gepostet. Ich wusste nicht wie ich dich mit mir binden konnte, also habe ich dir gesagt, dass es die Schule wüsste. Erst als du an mein Geburtstag wütend nach Hause gerannt warst, weil deine Haare nass waren, merkte ich, dass ich mich in dich verliebt hatte. Aber du hast dich immer auf Sam fixiert. An Halloween wollte ich es dir sagen, am Bach, aber du hattest nicht genug Vertrauen in mich oder? Liebst du mich überhaupt? Also-also-hast du mich geliebt?", er fuhr sich fertig durch sein Gesicht und vergrab seine Hände dann darin. Ich saß etwas unschlüssig auf meinem Platz. Ich versuchte nicht in Tränen auszubrechen.

,,Jake-"

,,Es ist okay. Es ist immer alles okay, oder? Es war niemals schlimm für mich", er schüttelte sein Gesicht in seinen Händen.

,,Jake, es liegt nicht an dir. Und das nehme ich nicht als Ausrede. Du bist perfekt, aber ich bin es nicht. Du hast mich nicht verdient. Das ist das Problem. Du bist gütig und ich zerstöre und kann nicht aufhören. Irgendwann werde ich dich noch umbringen. Das ganze mit uns beiden raubt uns Nerven und irgendwann kannst du nicht mehr. Irgendwann kann ich nicht mehr", in meiner Kehle bildete sich ein großer Kloß und meine Stimme wurde kratzig. Meine Augen wurden verschwommen.

,,Okay", Jake's Stimme zitterte. Er weinte womöglich. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen. Und durch dieses kleine 'okay' kamen mir Tränen und ich weinte leise.
Da saßen wir. Zwei Menschen so nah und so weit entfernt und weinten leise. Immer wieder verschluckte ich mich und versuchte mich wieder aufzuraffen was kein einziges Mal gelang. Dann wischte sich Jake über die Augen, stand auf und ging. Das ging zu schnell für meinen Verstand und ich weinte weiter, legte meinen Kopf aber auf den Tisch und verschränkte meine Arme darüber.
Es war beschlossen. Jake und ich waren kein Paar mehr. In die Schule würde ich sicherlich nicht mehr gehen. Paar Mal versuchte ich nicht zu ersticken. Irgendwann, nach einer Stunde überlegen und weinen, stand ich auf. Den Kakao fasste ich nicht an, da ich womöglich wieder anfangen würde zu weinen. Ich schritt müde zur Kasse um zu bezahlen.

,,Den Kakao mit Mashmallows", sagte ich und rieb mir über mein rotes Auge.

,,Den Kakao hat der junge Herr beim Rausgehen schon bezahlt", antwortete der Mann und nickte tröstend. Ich war etwas erblüfft, nickte aber und verließ das Café. Draußen schlug der kalte Wind auf mich ein, soweit es das Leben bis her bei mir gemacht hatte.

Jake und ich waren getrennt.

DEFY(abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt