6.-18~Nur organisatorisches...

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,,Heute nur organisatorisches. Und bisschen dekorieren", Envy ging regelrecht auf mich zu. Ich schaute sie schief an. Sie überlegte sich etwas für Thanksgiving. Trotzdem war Halloween auf ihrer Liste ganz oben. Sie redete nicht mehr mit mir, weil ich mir das Cupcake Kostüm gekauft hatte. Envy hatte eine große Halle in der Nähe gefunden wo man, laut ihren Aussagen, super toll feiern konnte.
Der Herbst trat schon ein. Die Blätter flogen runter von den Bäumen. Und es fing an windig zu werden, deswegen hatte ich mir schon eine dicke Jacke gekauft damit mir warm blieb.

,,Bist du fertig mit rumstehen?", Envy stemmte die Hände in die Hüfte.

,,Ich habe keine Aufgabe bekommen." Ich schaute sie an. In der dünnen Jacke musste sie doch frieren.

,,Jane ist drinnen. Helf ihr einfach", Envy hob eine Augenbraue und lief dann hastig zu einem Jungen. Mein Magen zog sich zusammen.

,,Hilf", verbesserte ich sie leise und ging in die Halle. Die Halle war meines Erachtens viel zu groß, hatte aber den Vorteil, das sie weiter von dem nächstem Dorf entfernt war und man so laut sein könnte wie man wollte.

Als Nachteil könnte man nehmen, dass Mörder hier ihre besten Opfer auszusuchen konnten.

Ich ging rein, meine Arme um mich geschlungen, da die nächste Windböe an mir vorbei wich. Der Weg zur Halle war schlicht gehalten, ich hatte aber die Überzeugung, dass Envy und Jane sogar den Weg aufregend gestalten würde. Ich öffnete schwer die Tür und stickige Luft kam mir entgegen. Der Vorraum bestand hauptsächlich aus Holz und das Holz gab einen merkwürdigen Geruch von sich, deswegen beschleunigte ich meine Schritte und öffnete die nächste Tür. Diesmal war die Luft nicht so stickig, aber trotzdem warm. Ich zog meine Jacke aus und schmiss sie auf einen Stuhl. Unter der Jacke trug ich einen dicken Pullover indem es auch immer wärmer wurde.

Super Laja! Da hörst du einmal nicht auf deinen Instinkt

,,Laja! Komm mal her!", ich schaute zu Jane die auf einem wackeligen Hocker stand und vergeblich versuchte die Kürbisse aus Pappe aufzuhängen. Mein Herz machte einen Satz als sie kein Gleichgewicht mehr hatte und fast fiel. Noch recht zeitig kriegte sie es wieder hin und ich konnte beruhigt ausatmen. Ich ging etwas schneller in ihre Richtung und blinzelte als ich ihr Top sah.

,,Laja, halt mal das Ding da fest", Jane zeigte auf den Hocker und ich griff schwermütig danach.

,,Du bist so still", Jane guckte kurz runter und ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen.

,,A-ah, ich erkenne Fake-Lächel. Ich habe sie praktisch erfunden", sie konzentrierte sich wieder auf das aufhängen, ich dagegen runzelte die Stirn.

,,Was ist los?"

,,Ich habe eine 3 in französisch bekommen", ich atmete schwer aus.
,,En redet kaum noch mit mir, wegen diesem Cupcake-Kostüm, das wohlbemerkt nicht ankommt."

Jane sprang hektisch nach unten, wobei meine Arme durch diese zu schnell Handlung, zuckten.
,,Du hast noch kein Kostüm? Morgen ist doch Halloween!", sie öffnete panisch die Augen.

,,Keine Ahnung-Ähm- das sollte bestimmt morgen kommen."

,,Das hoffe ich für dich Laja Tarson", sie sah mich mit diesem Vater-trifft-Freund-der-Tochter-Blick an. Dann lächelte sie und schaute zufrieden zur Decke.

,,Sieht gut aus, oder?", lächelte sich fröhlich weiter. Ich schaute auch nach oben und erkannte das freche Grinsen der Papp-Kürbisse. Meine Augen fanden wieder Janes Lächeln. Und erst dann fiel mir auf, wie gefälscht es doch war.

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Ich lief durch die Schulflure. Freche Kürbisse und unrealistische Gespenster kreuzten mir den Weg. Ich fühlte mich wie in einem der Pakourfilme. Meine Tasche war heute besonders leicht, da wir kaum Unterricht hatten. Wegen Halloween. Die Tradition selber interessierte mich sehr nur die Umsetzung war jedes Jahr der totale Reinfall. Alkohol, Drogen und Trockensex gehörten nicht wirklich zu einer Geistervertreibung dazu. Aber jedem das seine. Mein Kostüm war bisher noch nicht da, was mich nur noch mehr in Panik brachte. In Gedanken versunken lief ich weiter Richtung Saal. Ich war zu spät in die Schule gekommen. Das erste Mal. Direkt im ersten Halbjahr. Aus der Wand kam ein Geist und ich fing an zu schreien. Nur ein kleiner Schrei. Ein Spaß. Diese Fallen lagen überall. Nicht wie es zu Hause war.

In deinem alten Zuhause

Ich rüttelte das Unbehagen ab und ging, diesmal langsam, weiter. An einer Stelle war ein grüner Slime den ich viel zu sehr umging. Kurz vor dem Saal lief ich nochmal los. Und bevor ich über die Schwelle des Saals gingen konnte, wurde ich an meinen Schultern gepackt und nach hinten gezogen. Ich zuckte und quiekte laut. Als ich umgedreht wurde erkannte ich Jake.

,,Jake. Hör auf", ich riss mich los und schüttelte den Schauer von meinen Schultern.

,,Die Rede ist unglaublich langweilig", stöhnte er genervt und schaute über meine Schultern, eher über meinen Kopf.
Ich drehte mich um und sah Mister Sumpton eine entmutigenden Rede halten. Ich konnte nur einige Wortfetzen auffangen, konnte aber erkennen das es um Regeln ging.

,,Ein paar haben die Flure mit dem Zeugs versperrt. Sumpton rastet jetzt total aus. Ist das erste mal das sowas passiert. Und jetzt gibt es eine lange Rede übers Ungehorsams sein", Jake schaute mich wieder an und hob eine Augenbraue.

,,Weißt du, wer die Flure verunstaltet hat?", ich zeigte an Jake's Schulter vorbei, zu den Gängen.

,,Ja. Ich", er grinste breit und ich musste gleich Lächeln.

,,Und wieso? Da hat mich ein Teil total erschreckt", ich formte meine Augen zu Schlitzen und er lachte leise.

,,Ach, ja. Das Ding ist am besten. Und hallo? Es ist Abschlussjahr und Halloween."

,,Ach, jaa. Dann ist das ja gerechtfertigt", grinste ich und Jake wuschelte mir durch die Haare.

,,Du siehst aus wie eine Rebellin, aber benimmst dich wie ein Spaßverderber. Warte... Du bist ja einer", ich schlug seine Hand leicht weg und ging einen Schritt zurück.

,,Bin ich nicht."

,,Bist du wohl."

,,Nein."

,,Doch."

,,Nein."

,,Du Mädch-"

,,Wag' es ja nicht den Satz zu beenden", ich hob warnend meinen Finger.

,,Mädchen."

,,Ha. Ha", es war zwar ein gefaktet Lachen, aber durch seinen ernsten Gesichtsausdruck musste ich wieder lachen. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen.

,,Französisch fällt übrigens aus. Wegen Sumptons Rede", Jake verdrehte die Augen und ich wäre fast vor Freude aufgesprungen.

DEFY(abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt