Kapitel 21

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Caroline Jasmine's Sicht:

~Oben angekommen beschlich mich ein ungutes Gefühl.

Alles sah aus wie in jeglichem normalen Haus und trotzdem wollte mich dieses Gefühl nicht verlassen. ,,Lass uns nach wieder unten gehen, hier sieht alles ganz normal aus, Charlie ist nicht hier", lachte ich nervös und machte mich darauf gefasst das Ethan sich gleich lustig über mich machen würde (?). Doch zu meiner Überraschung tat er genau das Gegenteil. Er nahm meine Hand und drückte diese kurz. ,,Keine Sorge, dir wird nichts passieren. Wenn du willst kannst du vor der jeweiligen Tür warten während ich nachsehe ob ich Charlie dort finde." ,,Nein, lass mich nicht allein !!! Was ist wenn dieses Typen wieder kommen ???", fragte ich panisch. Mir fiel erst jetzt auf, dass ich meine Angst die ganze Zeit nur verdrängt hatte.

Er nahm mich an den Armen und zog mich in eine Umarmung. ,,Wir schaffen das ok ?!" ,,Ja", mir fiel erst jetzt auf wie egoistisch ich gewesen war in mit meiner Angst zu nerven, er war genauso angespannt wie ich.

Ethan öffnete gerade die erste Tür links, hier waren echt viele Türen im Obergeschoss. ,,Hier ist niemand", meinte Ethan, schloss die Tür wieder und ging zur nächsten. So ging es eine Weile weiter bis wir vor der 6. Tür auf der linken Seite des Flurs standen.

Allwissende Sicht:

In der Ferne ertönten Sirenen und verliehen der Situation die nötige Dramatik. Ethan zögerte beim Öffnen der Tür, es war die letzte Tür im Flur auf der linken Seite. Zum einen wollte er Charlie unbedingt finden, zum anderen hatte er Angst um die Verfassung in der sie sich befinden könnte. Er überlegte ob es nicht sinnvoller wäre die Polizei nach ihr suchen zu lassen.

Caroline dagegen verschwendete keinen Gedanken daran die Polizei die Suche übernehmen zu lassen. Sie wollte endlich zu ihrer Freundin, da hatte sie diese gerade erst wieder und dann passierte sowas. Das Mädchen atmete einmal tief durch und öffnete anschließend die Tür.

Ethan wurde durch das Öffnen einer Tür aus seinen Gedanken gerissen. Was er allerdings im Inneren des Raumes zu sehen bekam, hätte er sich nicht mal in seinen schlimmsten Albträumen ausmalen können. Er hielt geschockt die Luft an denn was er hier sah war viel schockierender als in dem anderen Raum. Wo man hinsah überall befand sich Blut. Neben sich hörte er Caroline erschrocken aufschreien. Es war nur ein kurzer Schrei und doch beinhaltete er so viele Gefühle, jedoch vor allem Schock, Schock das jemand zu so einer Tat fähig war. Überall in dem Blut lagen Messer und die beiden hatten wirklich Angst das Charlie die zwei abgetrennten Finger gehören könnten, welche kaum einen Meter von ihnen entfernt lagen. Nur leider war weit und breit niemand zu sehen.

Die beiden wurden von dem Geräusch zuschlagender Autotüren aus ihrem Schockzustand gerissen. Schnell liefen sie nach unten, nachdem sie die Tür wieder geschlossen hatten, denn sie waren zu der stillen Übereinkunft gekommen, dass es besser wäre die Polizei nach Charlie suchen zu lassen.

Caroline Jasmine's Sicht:

Nach einer etwa 10 minütigen Diskussion mit der Polizei und dem Rettungsdienst hatten wir sie soweit überzeugt erstmal alles abzusuchen und sich um den oder die Verletzte(n), wir wussten ja nicht ob vielleicht noch mehr Verletzte dort drinnen waren, zu kümmern anstatt uns zu fragen was wir hier taten.

Die Polizistin und Sanitäter waren nun schon seit mehr als 20 Minuten in der Villa und ich zerquetschte inzwischen Ethans Hand weil ich das lange Warten für kein gutes Zeichen hielt. ,,Keine Sorge, sie werden Charlie finden und ihr geht es sicher gut", ich hätte ihm vermutlich geglaubt, hätte er stark geklungen, seine Stimme zitterte allerdings und die Art wie er meine Hand zurück drückte verriet mir das er sich genauso viele Sorgen machte und das er genauso unsicher war wie ich.

,,Und was ist wenn es ihr nicht gut geht ??? Was ist dann ???", meinte ich und sah ihn an, mir rannen Tränen über die Wangen, ich konnte einfach nicht mehr, ,,jetzt treffe ich sie wieder und schon verliere ich sie wieder. Das ist doch nicht fair !!! Wieso ??? Wieso muss sowas passieren ???", schrie ich, ,,Wieso ???", flüsterte ich. ,,Ich weiß es nicht", antwortete Ethan, nahm mich in seine Arme und schaukelte uns sanft hin und her während er mir über den Rücken streichelte. Es war schon lange her, dass ich so geborgen gefühlt hatte, wie jetzt gerade.

,,Madame Durand, Monsieur Bancroft ???", sprach eine kräftige tiefe Stimme hinter uns. ,,Ja ???", antwortete Ethan selbst mit einer Frage machte allerdings keinerlei Anstalten mich los zulassen. Um ehrlich zu sein täte ich jetzt nichts lieber als mein Gesicht an seiner Brust zu vergraben und alles um uns herum zu vergessen, das wäre jedoch egoistisch gegenüber Ethan der trotz allem stark blieb. ,,Sie müssten mir ein paar Fragen beantworten. Würden sie bitte mit zu meinem Wagen kommen, von dort aus können sie sich glaube ich besser auf meine Fragen konzentrieren und werden nicht durch das was sie gesehen haben abgelenkt", als er den letzten Teil des Satzes sagte schaute der Polizeibeamte mich mit einem mitfühlendem Blick an, ich hatte mich in Ethans Armen umgedreht da ich wissen wollte mit wem er sprach. Ich konnte mir schon vorstellen das meine Augen nun gerötet waren, es war mir allerdings egal. Sollten die Menschen doch sehen wie scheiße es mir im Moment ging.

Wir standen nun beim Auto von dem Polizeibeamten, welcher sich als Monsieur Lefèvre vorgestellt hatte. Auf dem Weg zu dem Polizeiauto hatte Ethan mich stützten müssen, da ich mich so unfassbar schwach fühlte.
Mr Lefèvres erste Frage war, warum wir hier waren. Ethan sah mich an wie als wollte er mich fragen ob ich mich stark genug fühlte um zu antworten, ich nickte ihm zu und begann dem Beamten davon zu erzählen, dass Charlie mich so oft angerufen hatte und als ich dann zurück gerufen hatte nicht rangegangen war und dass sie nicht in der Schule gewesen war und auch Ethan sie nicht erreicht hatte und wir deswegen hier her gekommen waren. ,,Als wir mehrmals geklingelt hatten und niemand die Tür öffnete, hatten wir beschlossen einen anderen Weg hinein zu suchen, ich hatte die von hier aus linke Hausseite abgesucht und Ethan die rechte", beendete ich meine Erzählung und sah Ethan an, da er nun weitermachen musste.

,,Ich habe dann dieses Loch in der Terrassentür entdeckt und als ich dann von drinnen Stimmen gehört hatte, welche weder Charlie noch ihrer Mutter gehörten. Ich fand es allerdings zu gefährlich für Caroline also bin ich ohne sie rein. Das einzige was ich dann noch weiß ist, dass ich einen Schlag auf den Kopf abgekriegt hatte und alles schwarz wurde", erzählte Ethan. ,,Das war sehr mutig von ihnen, aber auch gleichzeitig furchtbar leichtsinnig. Was ist danach passiert ???", fragte der Beamte nun mich da Ethan ja nicht mehr weiter erzählen konnte.

Ich wollte gerade antworten wurde allerdings durch ein gehauchtes ,,Caroline !!!", dazu gebracht geschockt herumzufahren.

Das war Kapitel 21, ich hoffe wie immer das es euch gefällt. Das hier ist das bisher längste Kapitel in diesem Buch. Ich widme dieses Kapitel sphie188. Ich will dich mit dieser Widmung dazu motivieren auch mal wieder bei einem deiner Bücher zu updaten ♡ Ich werde wahrscheinlich nicht nochmal in den Ferien updaten.

Neuanfang *SLOW UPDATES*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt