Kapitel 11

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Charlie's Sicht:

Heute wachte ich zur Abwechslung mal in meinem Bett auf. In meinem Zimmer waren die Jalousien heruntergelassen. Ich beschloss Frühstück zu machen, da Mum offenbar auch noch nicht wach war. Ich schnappte meine Krücken und lief die Treppe hinunter. Natürlich, wie hätte es auch anders sein können, fiel ich die Treppe hinunter. Ich stöhnte auf. Auf den eh schon gebrochenen Fuß zu fallen, sowas konnte natürlich nur mir passieren.

Ich hörte eine Tür öffnen. Mum stand am Treppenanfang. ,,Schatz, was machst du den für einen Krach ???" ,,Ich wollte Frühstück machen und bin dabei die Treppe runter gefallen." Meine Mutter schaute mich besorgt an. ,,Mum, hör auf mich anzusehen wir als wäre ich schwerst verletzt." ,,Wie soll ich dich den sonst anschauen, wen du um halb 2 am Morgen auf die Idee kommst Frühstück zu machen." Oh Gott, bist du blöd. Wir sind ein und dieselbe Person. Ich schäme mich mit dir und deiner Blödheit einen Körper zu teilen. ,,Schatz, alles in Ordnung ??? Ist es wegen deinem Vater und Kate ??? Machst du dir Sorgen wie es jetzt weiter geht und kannst deshalb nicht schlafen ???" Sie kam auf mich zu und schloss mich fest in ihre Arme. Es tat gut meine Mutter wieder einmal bei mir zu haben. Sie war schließlich fast nie zu Hause. Gleichzeitig hatte sie mich aber auch an meine Probleme erinnert. Ich wurde für einen Moment schwach und fing an zu weinen. Mum merkte das und schaukelte uns sanft hin und her, während sie mir beruhigend über den Rücken strich. Irgendwann hatte ich mich wieder beruhigt und ging wieder nach oben ins Bett.

Als ich das nächste Mal aufwachte, klingelte es, ich überlegte ob ich aufstehen sollte. Ach was, bestimmt hatte ich mir die Klingelgeräusche nur eingebildet. Ich drehte mich um und versuchte erneut einzuschlafen. Die Klingel ertönte erneut. Ich stöhnte auf, nahm meine Krücken und humpelte zur Tür.

Ich öffnete die Tür und schlug sie direkt wieder zu. So früh am Morgen ertrug ich dieses Gesicht noch nicht. Es klingelte erneut. Nicht sein scheiß Ernst !!!! Der regt auf. Zur Abwechslung sind wir einer Meinung. Ich glaube wir sollten die Tür öffnen. Stimmt, sonst kriegen wir noch einen Stromausfall, so oft wie der da drauf haut. Ich öffnete die Tür erneut. ,,Was ???", fragte ich schlecht gelaunt. Toll er hatte meine gute Stimmung zerstört. ,,Willst du so freizügig in die Schule gehen ???" Ich schaute an mir herunter. Ich hatte eine extrem kurze Hose an und ein Bauchfreies Top an, welches nicht nur leicht verrutscht war. Ich richtete es schnell wieder. Peinlich berührt schaute ich zu Boden. ,,Hey", er drückte mein Kinn nach oben, sodass ich ihn ansehen musste, ,,du hast nichts wofür du dich schämen müsstest." Ich musste ungewollt lächeln, dass war so unfassbar süß von ihm. ,,Außerdem ist das nichts, was ich noch nicht gesehen habe." Mein Lächeln fiel. So kann man den kleinen Funken Sympathie den ich für ihn gerade eben aufgebaut hatte, auch zerstören.

,,Jetzt kuck mich nicht so fassungslos an, gut das ich früher gekommen bin, wir müssen in 5 Minuten los, wen du noch pünktlich zur Schule kommen willst." Ach stimmt, da war ja noch was. ,,Ja genau da war ja noch was und jetzt beeil dich." Oh, ich hatte das offenbar laut gesagt. Charlie beeil dich, du kannst nachher nachdenken. Ich schnappte mir meine Krücken und humpelte die Wendeltreppe wieder nach oben. ,,Ich hätte natürlich auch nichts dagegen wenn du so gehst." ,,In deinen Träumen vielleicht." ,,Das wäre viel zu harmlos für meine Träume." Mein Gesicht verzog sich in Ekel. Ich schnappte mir schnell eine kurze (etwas längere als meine jetzige) Fetzen Jeans, ein weißes Top und einen schwarzen Cardigan. Fertig. Zufrieden zog ich noch schnell an meinen einen Fuß einen roten Chuck (?). Nahm mir meine hellrote Adidas Tasche und lief mit Hilfe meiner Krücken wieder nach unten. Dort warf Ethan mich dann über seine Schulter und trug mich zu seinem Auto, mit der Begründung, ich würde ansonsten viel zu lange brauchen.

Während der Fahrt sprach keiner ein Wort, wie denn auch, er fuhr 390 kmh oder so und ich hatte wirklich Mühe mein nicht vorhandenes Frühstück im Magen zu behalten. Das macht so gar keinen Sinn, weißt du das ??? Nicht schon wieder und ich dachte schon ich wäre dich endlich losgeworden. Träum weiter. Ihh, doch nicht von dir. Das wäre dann schließlich kein Traum mehr, sondern ein Albtraum. Unbelehrbar. Ich hätte ja gerne eine schlagfertige Antwort gegeben, aber erstens fiel mir einfach nichts ein und zweitens kam ich mir komisch vor, da ich mich ja mit mir selber stritt. Das erste war ausschlaggebender.

,,Prinzessin, ich weiß ja nicht, ob du hier festwachsen willst, aber wir sind da." Er hatte Recht, wir waren da. Ich hatte diese Autofahrt tatsächlich überlebt. ,,Babe, ich weiß ja, dass es toll ist mit mir Zeit zu verbringen, aber wir müssen jetzt wirklich los, du hast auf der Rückfahrt noch genügend Zeit mich anzustarren." ,,Was ??? Und jetzt hab ich mich so darüber gefreut die Fahrt überlebt zu haben. Jetzt muss ich die letzten Stunden in welchen ich lebe in der Schule verbringen." Ich hatte mir während ich das gesagt hatte theatralisch ans Herz gefasst. Er verdrehte als Antwort nur die Augen. Ich schnappte meine Krücken und stieg aus dem Auto. Ich wusste jetzt schon, dieser Schultag würde stinklangweilig werden.

Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel. Außerdem freue ich mich immer über Kritik und Feedback.

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