Objekt 13 || ✔

19.

19. -Louis||Als sich so langsam meine Lider öffneten, spürte ich ebenso ein ekelhaftes brennen in meiner Kehle. Vor meinen Augen lag das schwarze Nichts, welches mir verbot etwas zu sehen. Sie sind wie gelähmt - genauso wie der ganze andere Rest meines erbärmlichen Körpers.

Ich dachte nicht darüber nach, was er nun schon wieder mit mir angestellt hatte - nein, dies tat ich nicht. Allerdings fragte ich mich, was er als nächstes tun wird. Was wird wohl sein nächster Schritt sein?

Ich hasste es unwissend zu sein, vor allem bei einem Psychopathen, Sadisten, Masochisten oder was Harry noch alles so sein mag.

Ich spürte jede Bewegung, die mein Körper ausführen konnte, bis in die Knochen. Jede Atmung, jeden Herzschlag, jedes Pumpen von Blut in meinen Venen. Dieses Gefühl war unangenehm, sehr sogar. Es ließ mich taub, dennoch wach fühlen. Gelähmt, dennoch lebendig.

Meine Müden Lider flatterten auf, worauf ich nichts außer verschwommene Schemen sah. Ich blinzelte mit meinen Augen, sah noch einmal hin, kniff sie zusammen und sah eine weiße Decke über mir. Sie war mit Blumen bestückt, was sogar sehr freundlich ausschaute.

Ich zog meine Arme aus ihr hervor und musterte diese. Die Wunde des ersten Chips wurde genäht, ebenso sah ich eine zweite Narbe, welche geschätzt genau die selbe Größe hatte, wie der erste. Man musste kein helles Köpfchen sein, um zu wissen, dass er mir wieder eingepflanzt wurde.

Aus irgendeinem Grund musste ich an Kyle denken. Und immer wenn ich an Kyle dachte, kam mir sein Bruder Alec in den Sinn, ebenso Gemma.

Es war wirklich offensichtlich, dass Harry's Schwester für ihn schwärmte, was ich teilweise nachvollziehen kann. Er ist nicht hässlich, nein. Nur etwas - wie bezeichne ich das doch gleich? Ach ja. Dumm.
Wer seine M&M's nach Buchstaben ordnet, hat keine andere Bezeichnung verdient - meiner Meinung nach.

Ich wusste, dass ich Alec genau in die Augen gesehen habe. Zu meinem Bedauern erkannte ich in dem grauen Meer leider nichts. Nicht einmal das Lächeln, welches er mir gab, spiegelte sich in ihnen wieder.

Alec lässt sich im Grunde sehr gut mit Harry vergleichen. Beide wollen Macht, Vermögen und vollkomme Unterwerfung von anderen. Sie bestimmen uns, so soll das ihrer Meinung nach auch bleiben. Dennoch glaube ich, dass Alec nach mehr Macht strebt, als Harry. Dieser wiederum strebt nur nach Liebe. Liebe, die ich ihm geben soll. Kann ich allerdings nicht. Ich kann und werde ihm niemals meine Liebe geben, da er von mir eh nur ein Gefühl verdient hat. Und das ist purer Hass. Nichts weiter als Hass, Hass und noch mehr Hass.

Ich räusperte mich und drehte meinen Kopf nach rechts und links, um die Lage zu checken. Meine Augen weiteten sich, als ich sah, dass ich beobachtet wurde und somit nicht allein in diesem Zimmer war, was sich übrigens als Arztzimmer herausstellte. Noch schlimmer war die Tatsache, dass meine Augen fast herausfielen, als ich sah, wer mich beobachtete.

"Hallo Püppchen. Na, gut geschlafen?"

Perplex sah ich den jungen Mann an, welcher auf einem Stuhl nicht weit von mir entfernt saß. Er lächelte wieder einmal. Und wenn ich nicht vorhin schon dran gedacht hätte, wie falsch dieses Lächeln doch an ihm war, dann würde ich es jetzt noch einmal tun.

"Du solltest dich übrigens nicht all zu schnell bewegen. Malik hat irgendwas mit doppelter Dosis einer Injektion gelabert. Ach keine Ahnung, eh nur bullshit, was der von sich gibt."

Der Besagte kramte in seiner Hosentasche herum, holte eine Zigarette aus einer Schachtel heraus und klemmte sie sich zwischen die Lippen, welche er vorher noch befeuchtete. "Sag mal, darf man hier überhaupt rauchen?", fragte ohne jegliche Emotionen in meiner Stimme zu zeigen. Ich wollte lediglich das Gleiche fragen, wie Kyle damals. "Mir doch scheiß egal. Kann mich eh keiner dran hindern. Nicht mal du, Püppchen. Allerdings kannst du gleich mal was anderes erledigen, wenn wir schon mal hier alleine sind", zwinkerte er. Wahrscheinlich versuchte er cool zu wirken, was ihm allerdings mehr als nur missglückte.