Epilog

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Epilog -In der Zwischenzeit||"Ich bin stolz auf dich", lächelte Zayn und klopfte dem kleinen Jungen auf die Schulter. Er freute sich, auch wenn er wusste, dass das, was er tat, noch nicht vollständig beendet sein würde. "Mhm", summte Louis, "trotzdem habe ich Angst, dass Harry stirbt, weil ich dann soziemlich der Jenige wäre, der den Tod verursacht hätte."

Der Arzt zog die Stirn in Kraus. Er grübelte, wie so oft. Ja, Dreizehn hatte recht, wenn er meint darin beteiligt zu sein, allerdings wäre er nicht vollständig für Harry's Tod verantwortlich. Der Schwarzhaarige wusste, dass dies nicht eintreffen würde. Harry wird leben.

"Du verursachst hier nichts, außer deine Flucht", gab Zayn daher von sich und ließ sich nicht weiter von der Tatsache beirren, die besagt, dass alles aufgegangen sei. Selbst das, was so manche nicht wussten.

"Er hat recht", meinte nun auch Alec, "ausnahmsweise", hing er grinsend dran. "Ich hab immer recht, schließlich bin ich ein Arzt", prozte Zayn. "Ein staatlich Geprüfter?", lachte der Grauäugige. "Ein staatlich geprüfter Arzt."

Stumm beobachtete Louis die beiden lachenden Männer neben ihm und schmunzelte in sich hinein, wenn auch mit Bedenken. Er wusste immer noch nicht, wem er wenigstens ein wenig Glauben schenken könnte. Der Einzige, der ihm aufrecht erscheint, ist Niall. Denn dieser hat sich um ihn gekümmert und nie auch nur einen bösen Verdacht an sich gelenkt.

Louis stand zwischen den beiden, sah nun runter auf seine Handgelenke, welche er nachdenklich rieb. Ein Hungergefühl überkommt ihn, als er daran denkt, wann er das letzte Mal etwas gegessen hatte. Harry fütterte ihn damals, als sei er sein Haustier. Er mochte es nicht, aber ein was genoss er. Die Aufmerksamkeit. Er genoss die Aufmerksamkeit, weil er so lange keine mehr bekommen hatte. Weil seine Mutter ihm nie welche gab.

Ein Schmerz durchzog seine Brust und er wollte weinen. Aber Louis konnte nicht mehr weinen. Es schien, als sei er leer. Louis hatte zu oft geweint.

Seine Gedanken schwiffen von seiner Mutter zu Harry. Louis dachte an seine grünen Augen, die perfekt für ihn scheinen, ihm aber so viel Angst bereiten, sodass ihm ein Schauer über den Rücken lief. Zu seine perfekt gebügelten Hemden, die jedes noch so erdenkliche Motiv oben hatten, aber dabei nie lächerlich an ihm aussahen. Louis dachte an die komisch engen Hosen, bei denen er sich nicht vorstellen konnte, dass diese nicht kneifen, und er fragte sich, wieso Harry überhaupt Skinny Jeans trug. Ebenso aber dachte Louis an die Absätze, die an seinen Schuhen waren und diese somit mit Tönen beschmückten. Er dachte an dieses eklige Klacken, dass er immer wieder in seinem Kopf hörte.

Harry scheint perfekt. Mit seinem Aussehen, dem ersten Eindruck und seiner Haltung ist er das sogar. Aber doch nicht ganz. Denn ein was kann er nicht kontrollieren. Es sind seine Lippen, die ihn verraten. Man liest an ihnen seinen Wahnsinn ab, da diese sich ständig zu einem sadistischen Lächeln formen, wenn er etwas sieht, was ihm gefällt. Manchmal würde Louis gerne wissen, was in seinem Kopf vor geht. Was er denkt, wenn er ihn sieht. Was in ihm vorgeht, wenn er überhaupt an Louis denkt.

Unwillkürlich biss er sich auf die Unterlippe und schüttelte seinen braunen Schopf. Er durfte nicht an ihn denken. Das verdient Harry nicht. Denn Harry ist ein Monster. Der Teufel. Und seine Schwester gleich mit.

"Alles okay, Louis?", ertönte die Stimme von Alec und ließ ihn somit für einen Moment mit seinen Gedanken stoppen. Verdutzt sah er zu dem Grauäugigen auf und bemerkte, dass auch Zayn's Blick auf ihm lag. "J-Ja alles okay, war nur in Gedanken", meinte Louis und beließ es dabei. "Gut, Kleiner. Dann mach ich mich mal auf den Weg, an dem letzten Scheiß soll es ja nun nicht scheitern." Alec klopfte dem kleinen Jungen neben ihm auf die Schulter, schlug bei Zayn ein und setzte sich in Bewegung. Die Tür fiel leicht ins Schloss und somit ließ er die beiden alleine.

Objekt 13 || ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt