Kapitel 21 - Gallys Entschuldigung

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Mehr und mehr Lichter versammelten sich um die Überlebenden.

Clint hatte inzwischen festgestellt, dass Alby zwar ohnmächtig war und einen Griewerstich erlitten hatte, jedoch überlebte. Gemeinsam mit Jeff brachte er den Anführer weg.

Unterdessen löcherten die anderen Minho und Thomas mit Fragen. "Habt ihr einen Griewer gesehen?", erkundigte sich gerade einer der Baumeister.

Minho nickte. "Wir haben ihn nicht nur gesehen. Er" - er deutete auf Thomas - "hat ihn getötet."

Daraufhin folgte Stille, die jedoch abrupt von Gally durchbrochen wurde.

"Das ändert nichts daran, dass der Frischling gegen eine unserer wichtigsten Regeln verstossen hat und verbotenerweise ins Labyrinth ging."

Ich verdrehte unauffällig die Augen.

Konnte er nicht einmal einfach froh sein, dass alle noch lebten?

"Wir werden später eine Ratsversammlung einberufen und bestimmen, was mit ihm geschieht.", beruhigte Newt Gally, nickte Thomas jedoch aufmunternd zu.

Mein Bruder würde sich für den Grünschnabel einsetzen, das wusste ich.

Ich zupfte an dem hochgekrempelten Ärmel von Minhos Hemd. "Ihr beide solltet zu den Sanis zum Check up. Nur zur Sicherheit."

"Na sieh mal einer an, wer da zur Mutter mutiert.", spöttelte Minho schwach und ich biss mir auf die Lippen.

Natürlich, ich benahm mich wie eine überfürsorgliche Neppdeppin.

"Sicher.", meinte Thomas jedoch und stemmte sich hoch. "Lass uns gehen."

Ich begleitete die beiden. Ausserdem hatten wir noch Chuck als Anhängsel dabei, der ganz begeistert von den Taten der beiden schien.

Clint kümmerte sich gerade im Nebenraum um Alby, weshalb Jeff sich unser annahm.

Abgesehen von totaler Erschöpfung und Übermüdung schien den beiden jedoch nichts zu fehlen.

Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich konnte mein Glück kaum fassen.

Thomas und Minho sicher auch nicht.

"Seit wann bist du eigentlich so drauf?", kam es prompt von Minho und ich zuckte zusammen.

"Wie?", fragte ich und starrte krampfhaft auf einen Punkt über seiner linken Schulter.

Bloss nicht rot werden. Oder auffällig benehmen.

"Na, du siehst aus, als würdest du jeden Moment hyperventillieren. Mindestens.", behauptete der Asiate.

Klonk.

Klonk, Klonk und nochmal Klonk.

"Ähm..."

Plötzlich sprang der Funke in meinem Kopf und ich stemmte meine Arme in die Seite. "Du bist ein dummer Strunk, weisst du das? Du hockst eine ganze verdammte Nacht in dem Labyrinth und kommst nicht einmal auf den Gedanken, dass ich mir Sorgen gemacht haben könnte?!", fauchte ich mürrisch.

Er grinste. "So gefällst du allen doch schon viel besser, nicht, Thomas?"

Er rammte dem Frischling seinen Ellbogen in die Seite, worauf dieser beinahe zusammenklappte.

"Minho!" Jeffs Stimme klang ziemlich sauer. "Denkst du, ich verarzte euch Strünke hier, nur damit ihr euch nachher selbst wieder fertigmachen könnt?!"

Ich lachte und ergriff die Flucht, als Jeff auch mich und Chuck hinausscheuchte.

Ein paar Minuten später rannte ich Gally über den Weg. Der Hüter der Baumeister wandte sich abrupt von mir ab.

Ich hingegen nahm meinen ganzen Mut zusammen. Irgendwann musste ich ihn ja fragen, warum er ständig so herumspinnte.

"Hey Gally!", rief ich vorsichtig. "Kann ich mit dir reden?"

"Sieh, ich bin wirklich ein beschäftigter Mann.", schnauzte er mich an und wollte weitergehen, doch ich griff kurzerhand nach seinem Arm. "Bitte!"

Er seufzte auf und drehte sich in Zeitlupe um. "Was willst du?"

Ja, was sollte ich eigentlich sagen?

"Ähm... warum...", stammelte ich und holte tief Luft. "Warum hasst du mich eigentlich so?"

Ein längeres Schweigen trat ein, wobei er mir nicht in die Augen sah.

"Ich hasse dich nicht.", gab er schliesslich widerwillig zu. "Es stimmt zwar, dass ich dich nicht hammermässig toll finde, aber hassen tue ich dich nicht."

"Oh. Aber...", antwortete ich und dachte an unsere erste Begegnung und all seine Drohungen zurück.

Er befreite sich von meinem Griff und verschränkte die Arme. "Es ist die Wahrheit, dass mir dein Auftauchen nicht gefällt. Ein Mädchen aus heiterem Himmel - das kann doch nur Probleme bedeuten."

Ich schluckte und sah zu Boden.

"Allerdings", fuhr er fort, "hast du bis jetzt weder etwas übermässig Dummes angestellt noch gab es irgendwelche Anzeichen von anderen Abnormalitäten. Ausser..."

Plötzlich verfinsterte sich sein Blick drastisch.

"Was?", erkundigte ich mich und ohne es so zu wollen, klang meine Stimme piepsig.

"Ben und Alby wurden am hellichten Tag von Griewern gestochen. Aber ich glaube nicht, dass dies etwas mit dir zu tun hat."

Na endlich hat er es geschnallt, dachte ich mir triumphierend, doch schon bei seinem nächsten Satz gefror mir das Blut in den Adern.

"Eher mit Thomas. Das gefällt mir gar nicht."

Oh bitte, nicht schon wieder.

"Hör mir jetzt genau zu, Emma, denn ich werde dies nicht wiederholen, verstanden? Es tut mir Leid. Und erwarte jetzt bitte nicht, dass ich dein bester Freund werde. Das wird nicht geschehen."

Ich nickte überrascht und rang mir ein Lächeln ab. "Danke Gally."

Wahrscheinlich war er gar nicht so übel. Wenn er sich anstrengte jedenfalls.

Ich sah ihm nach, wie er davonging. Zwar gefiel es mir nicht, dass er jetzt kurzfristig Thomas aufs Korn nahm, doch ich vermutete, dass auch diese Sache schlichtweg temporär sein würde.

*~*~*

Ja, ich gebe es zu, dieses Kapitel war grauenhaft. Schande über mich, dass ich so etwas überhaupt hochlade. Das nächste wird wieder besser.

Grüsse,

Eure muffin__24

Beyond the Boundaries (Maze Runner Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt