Newt:
Die Zeit schien stillzustehen.
Ich konnte gerade noch aus dem Augenwinkel erkennen, wie Emma sich auf Minho warf und ihn beiseite schubste, dann schoss auch schon die rasiermesserscharfe Griewerklinge auf sie nieder und durchbohrte sie mittendurch.
In diesem Moment brach etwas in mir entzwei.
Meine Schwester, das einzige Familienmitglied, an das ich mich noch erinnerte und das mir geblieben war, starb in den Klauen des Griewers.
Minho machte Anstalten, zu ihr zu stürmen, doch Bratpfanne hielt ihn zurück.
Der Koch hatte Recht.
So sehr es schmerzte, wir mussten sie zurücklassen. Wir konnten ohnehin nichts mehr für sie tun.
Aber Emma hatte sich für uns geopfert.
Damit wir leben konnten.
Also mussten wir hier raus, koste es, was es wolle.
Teresa hatte den Code mittlerweile eingegeben und die Tür öffnete sich auf wundersame Weise.
Ich eilte Bratpfanne zu Hilfe, Minho mit uns zu zerren, da dieser Neppdepp andererweise von den herabfallenden Mauern zerquetscht worden wäre.
"Komm, du dummer Strunk! Du kannst nichts mehr für sie tun.", redete ich auf den asiatischen Läufer ein und als hätte ich damit einen Schalter umgelegt, ebbte sein Widerstand ab und er hing nur noch ausdruckslos in unseren Armen.
Bratpfanne und ich schleiften ihn durch die kreisförmige Metalltür und Thomas schloss sie hinter uns.
Ich sah mich erstaunt um.
Wir befanden uns in fremdartigen kahlen Gängen von weissgrauer Farbe, die von kühlem Licht erhellt wurden.
Niemand schien hier zu sein, trotzdem liefen wir alarmbereit langsam auf die rechte Seite.
Auf einmal fiel Minho zwischen Bratpfanne und mir auf die Knie.
Tränen voller Wut und unsäglicher Trauer liefen über sein Gesicht, als er brüllte: "Warum?! Warum sie?!"
Einige in unserem Grüppchen sahen sich panisch um, ob uns jemand gehört hatte und nun angriff.
Allerdings war dies nicht der Fall.
Thomas ging vor Minho in die Hocke. Obwohl er auch einige Tränen in den Augenwinkeln hatte, sagte er mit fester Stimme: "Ich weiss, der Verlust ist gross. Aber wir müssen weitermachen. Jetzt zumindest. Wir haben es gleich hinter uns. Emma hätte gewollt, dass du dies zu Ende bringst. Sie hätte - hat - alles dafür gegeben. Ihr Leben. Für dich. Also steh' auf, du verdammter Strunk!"
Langsam hievte sich Minho auf die Beine, sein Gesicht emotionslos, immer noch die halb getrockneten Tränenspuren auf den Wangen.
"Bringen wir es zu Ende.", flüsterte er und Thomas nickte.
Wir setzten unseren Weg fort. Chuck neben mir schniefte.
Emma war für ihn ebenfalls wie eine Schwester gewesen. Ich konnte das bestens nachvollziehen.
Nach einer Weile gelangten wir zu einer Art Bunkertür mit der Aufschrift "Exit".
Sah ein bisschen klassisch nach Falle aus, doch als wir durch die Tür traten, passierte genau gar nichts.
Es war ein weiterer Flur, wie auch den, durch den wir aus dem Labyrinth entkommen waren. Demolierte, flackernde Lampen spendeten ein wenig Licht, solange sie nicht bereits den Geist aufgegeben hatten.
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Beyond the Boundaries (Maze Runner Ff)
Fanfiction(Wird aktuell überarbeitet) Als das Mädchen erwachte, fand sie sich in einem seltsamen Aufzug wieder, der sich unaufhaltsam nach oben bewegte. Sie versuchte sich zu erinnern, wie sie hergekommen war, doch sobald sie einen verschwommenen Gedanken zu...