[21] - Paralyzed

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[Yoongi P.O.V]

Wo bin ich?
Als ich meine Augen öffne, finde ich mich an einem fremden Ort wieder.

Ich brauche einige Sekunden um mich zu orientieren, dann erkenne ich das Krankenhaus wieder, in dem ich nach dem Verkehrsunfall eingeliefert wurde.

Das Krankenhaus, in dem alles begann.
Moment...
Wo ist Jimin?

Die Erinnerungen fügen sich langsam wieder in meinem Kopf zusammen.
Er ist zusammengebrochen, also muss er hier irgendwo sein.

Ich springe aus dem Bett und mache mich auf den Weg zur Tür.
Dabei bleibt mein Blick am Namensschild hängen, das an meinem Krankenhausbett befestigt wurde.

Min Yoongi.
Dort steht wirklich Min Yoongi, ich kann es nicht fassen.

Aufgeregt renne ich ins Bad und starre in den Spiegel.
Ich mustere meine zerzausten rotbraunen Haare, meine schmalen Augen, meine Lippen.
Ich bin wieder ich.

Nach all der Zeit als Park Jimin, kann ich es kaum glauben. Es fühlt sich wie ein Traum an, aber es war echt. Da bin ich mir sicher.

Ich muss Jimin finden.

In Krankenhauskleidung renne ich durch den Flur und suche nach einer Krankenschwester.

"Entschuldigung! Wissen Sie in welchem Zimmer sich ein Patient namens Park Jimin befindet?", frage ich aufgeregt.

"Zimmer 409", antwortet sie genervt, was mir allerdings scheiß egal ist.

Er befindet sich nicht weit von mir entfernt, deshalb renne ich so schnell ich kann in die Richtung seines Zimmers.

Als ich außer Puste ankomme, zeichnet sich eine bekannte Silhouette vor seiner Zimmertür ab.
Es ist Mrs. Park, oder auch meine Erzeugerin.

"Warum hast du es so eilig?", will sie wissen.

"Ist Jimin okay? Ich muss ihn sehen", antworte ich außer Puste.

"Ja, ihm geht es gut. Wir sollten reden."

"Über was?"
Eigentlich will ich nichts von dieser Frau hören. Sie ist vielleicht meine Erzeugerin, aber noch lange nicht meine Mutter.
Alleine mit ihr in einem Raum zu sein macht mich schon aggressiv.

"Über Jimin", antwortet sie.
Vielleicht sollte ich mir wenigstens anhören, was sie zu sagen hat.

"Na gut", meine ich und folge ihr.
Bringen wir es hinter uns.

Wir gehen zu einer Art Cafeteria und setzen uns an einen leeren Tisch.
Zum Glück ist hier nicht viel los.

"Willst du was trinken?"

"Nein.
Sagen Sie mir einfach was Sie wollen", entgegne ich gereizt.
Ich bin mir sicher, dass es nichts Gutes sein kann.

"Nunja... was du herausgefunden hast, muss schrecklich für dich sein. Du hast einen guten Grund mich zu hassen, ich kann es verstehen.
Du solltest nur wissen, dass ich es nicht getan habe, weil ich dich gehasst habe. Ich habe dich geliebt und es getan, weil ich es nicht ertragen hätte dich sterben zu sehen", erklärt sie mit wässrigen Augen.

Yoongi, bleib stark. Fall' nicht darauf rein.

"Wie schlimm ist es?", will ich wissen.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich es wirklich hören will.

"Es ist ein Wunder, dass du es so weit geschafft hast. Ich weiß allerdings nicht wie viel Zeit dir noch bleibt. Es können einige Jahre sein, aber auch einige Tage."
Sie schaut betroffen zu Boden.

"Weiß meine Mum davon?", frage ich sie.

"Ja, sie weiß es."
Das gefällt mir nicht. Bedeutet das etwa, dass meine Mum wegen mir so geworden ist, wie sie jetzt ist?
Bitte sag', dass das nicht wahr ist...

"Und... wieso wurde ich von Jimin ferngehalten?"
Das ist eines der vielen Dinge, die ich noch nicht verstehe.

"Weil es durch eure Freundschaft nur für alle schwieriger wurde. Für mich, für deine Mutter und auch für Jimin."

"Hat dabei jemals jemand an mich gedacht?!", fauche ich sie an.
"Wie ich mich fühle mit einer alkoholkranken Mutter? Ohne Vater! Ohne Geld! Und wie es war, als mein einziger Freund mich verlassen hat?"
Meine Augen brennen und ich hasse mich dafür, weil sie nicht mal eine Träne von mir verdient hat.

"Es tut mir Leid Yoongi..."

"Ich hab' keinen Bock mehr auf die Scheiße! Ich will Jimin sehen!", versuche ich das Gespräch zu beenden.

"Du kannst Jimin nicht sehen!"

"Warum nicht?", frage ich genervt.

"Glaubst du, dass das alles so einfach für Jimin ist? Er hatte ein gutes Leben, jetzt ist alles kaputt! Wenn du ihm einen Gefallen tun willst, dann halte dich von ihm fern!"
Ist das wirklich so? Habe ich Jimin's Leben ruiniert?

Sie hat garnicht so unrecht. Wäre ich nicht gewesen, dann hätte er weiter in seiner Idylle leben können.
Vielleicht wäre es wirklich besser für ihn, wenn ich verschwinde.

Mein Kopf sagt etwas Anderes, als mein Herz.

[Jimin P.O.V]

Yoongi und ich haben es geschafft.
Wir sind wieder in unseren richtigen Körpern!
Ich kann es nicht glauben.

Allerdings wünschte ich, dass wir all die Dinge nicht hätten rausfinden müssen.
Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht wie es jetzt weitergeht.

Meine Mum, ist nicht meine Mum. Ich kann nicht fassen was sie getan hat, allerdings fühlt es sich für mich immer noch so an, als wäre sie ein Teil von mir.
Dieses Gefühl kann ich nicht ausradieren, auch wenn ich sauer auf sie bin.
Trotz allem ist sie immernoch meine Familie.

Die Tür geht auf und meine Mum kommt rein.
Ich frage mich, wo sie so lange war.

"Wie geht es dir?", will sie wissen.

"Mir geht's gut. Hat Yoongi vielleicht nach mir gesucht während ich geschlafen habe?"

"Nein, er war nicht hier."
Seltsam.
Vielleicht ist er noch bewusstlos.

"Weißt du wie es ihm geht?"

"Die Krankenschwester hat gesagt, er wurde entlassen."

Yoongi ist gegangen, ohne nach mir zu sehen?
Aus irgendeinem Grund bin ich enttäuscht. Ist es ihm egal was mit mir passiert, weil er jetzt seinen Körper zurück hat?

Nein, Yoongi ist nicht so.
Auch wenn er nach außen hin vorgibt sich für nichts und Niemanden zu interessieren, hat er trotzdem ein großes Herz.

Das bedeutet irgendwas stimmt hier nicht.

Meine Vermutung wird bald bestätigt.

Als ich Zuhause ankomme und versuche ihn zu erreichen, hebt er nicht ab.

Schließlich gehe ich zu ihm Nachhause, aber niemand öffnet die Tür.
Ich beginne mir Sorgen zu machen.

Was, wenn meine Mutter gelogen hat und er noch im Krankenhaus ist?
Was wenn sich sein Zustand verschlechtert hat?

Die heutige Nacht ist eine schlaflose Nacht.
Ich kann über nichts anderes nachdenken und wälze mich hin- und her.

Am nächsten Morgen ist es endlich soweit und ich kann zurück in die Schule.
Nein, natürlich freue ich mich nicht auf die Schule an sich, sondern darauf Yoongi zu sehen... hoffentlich.

Ich warte am Schultor, es vergehen viele Minuten und er taucht nicht auf.

Gerade als ich aufgeben will, zeichnet sich eine schmale Silhouette auf der anderen Straßenseite ab.

Da ist er.
Min Yoongi.

Ich könnte heulen, weil ich so erreicht bin, dass es ihm gut geht.

Er kommt auf mich zu.

Dann läuft er einfach an mir vorbei.

...
Es war mal wieder Zeit für ein Update und ich versuche heute noch ein Chapter zu schreiben, kann aber nichts versprechen ^^"
See ya ~

Body Swap | YoonMin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt