Schlaflose Nacht

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Sicht von Lexira:

Wieder hatte Jake hinter mir gesessen. Es schien, als könne er es gar nicht glauben. Ich hatte mit Sïrïus und Rosenquarz auf der Lichtung getollt. Als er kam, hatte ich ihn gehört, doch es wäre unnatürlich gewesen ihn als Mensch aus der Entfernung hören zu können.
Sïrïus hatte ihn schließlich auch entdeckt und merkwürdigerweise hatte er sich auf Jake gestürzt. Das tat er normalerweise nicht, doch es war ein freudiges Umwerfen und nichts feindseliges. Er schien Jake zu mögen, also konnte ich dem Menschen bis zu einem gewissen Grad vertrauen. Er hatte keine Angst vor Hunden oder Pferden. Ich fragte mich, wie er auf die anderen reagieren würde, oder auf mich, wenn er meine wahre Gestalt sehen würde. Er wird sie nie sehen, versprach ich mir.

Ich ritt nach Hause und traf im Wohnzimmer auf meinen Bruder. "Weißt du eigentlich warum einer der beliebtesten Jungs aus meiner Klasse dich in der Pause anstarrt?" Meinte er damit Jake. Das wäre irgendwie verständlich gewesen, nach seiner Reaktion heute nachmittag. Er konnte es nicht glauben, hinter mir sitzen zu können.
"Nein, weiß ich nicht." log ich, denn es ging meinen Bruder nichts an. "Gut, Themawechsel. Könntest du irgendwem aus deiner Klasse erzählen, dass wir Geschwister sind. Es gibt Mega viele Spekulationen ob wir Cousin und Cousine sind, Bruder und Schwester, Zusammen, manche vermuten sogar, dass wir von weit her sind und verlobt, weil wir zusammenleben." sagte Cobalt und schaute von seiner Zeitschrift auf. "Klar. Ich erzähl es Kate." sagte ich. Innerlich hoffte ich, dass sie es Jake erzählen würde, und dass er es auf jeden Fall erfahren würde.
Ich machte Abendbrot und wir aßen zusammen.
In der Nacht schlief Kasimir bei Sïrïus im Korb, sodass ich mich schlaflos von einer Seite auf die andere drehte.
Irgendwann merkten es meine Tiere und sprangen zu mir aufs Bett. Ich zog Sïrïus fest an mich, wie ein Kuscheltier. Kasimir legte sich auf meine Beine. Ich wurde ruhiger und schlief auch ruhig ein.

Am nächsten Morgen war ich nicht ausgeschlafen. Ich hatte schreckliche Kopfschmerzen. Mein Kopf dröhnte und ich war schwach. Das war der Nachteil für meine 3 Stunden Schlaf. Ich wollte heute nicht zur Schule. Ich wusste, dass ich durchdrehen oder einschlafen würde. Die Sonne war so schlimm. Ich presste mein Gesicht stärker in Sïrïus Fell. Er lag immer noch neben mir und ich versuchte mich vor der Sonne zu schützen. Den Wecker hatte ich ausgeschalten.
Als er klingelte, hatte ich geschrien, so weh tat es. Der Ton war für Menschen nicht hörbar, doch mir schmerzte es.
Mein Kater stand vor der Tür und mauzte, vermutlich musste er auf die Toillette. Es klang in meinen Ohren wie ein trommelfellzerreißendes Heulen. "Kasi... Kannst du bitte still sein. Cobalt kommt bestimmt gleich. Ein bisschen Geduld bitte." Ich versuchte irgendwie meine Ohren abzudecken.
Es dauerte wirklich nur 5 Minuten bevor mein Bruder kam.
Kasi huschte in den Flur als die Tür aufflog und ich stöhnte. Cobalt ging zum Fenster und zog die Vorhänge beiseite. Die Strahlen trafen meinen Hinterkopf und es fühlte sich an, als würde ich verbrennen. Ich schrie auf und sofort war Sïrïus über mir und legte sich auf mich.
"Was ist los?" fragte mein Bruder leicht panisch. "Mach bitte alles wieder dunkel." flüsterte ich leise. Das Fell meines Hundes dämpfte meine Stimme.
Ich hörte ihn das Zimmer verdunkeln und dann wieder zu mir kommen. Sïrïus erhob sich und setzte sich neben mich. "Mein Kopf füllt sich an, als würde er explodieren. Es tut so weh. Das alles nur weil ich nicht schlafen konnte." stöhnte ich. "Wie lange hast du geschlafen?" fragte er besorgt. "3 Stunden." meinte ich. "Wie kommt das? War dein Kater zu schwer?" "Im Gegenteil. Kasi hat bei Sïrïus geschlafen und ich hatte zuviel Platz. Als sich beide dann zu mir legten waren es nur noch ca. 3 Stunden bis zum Weckerklingeln ." "Es ist vermutlich besser wenn du heute zuhause bleibst. Schlaf dich aus. Ich ruf die Schule auf der Fahrt an. Es ist vermutlich sinnvoll damit zurechnen, dass jemand aus der Klasse dir die Hausaufgaben vorbeibringt. Vermutlich jemand aus Hyampom. Ich mach mich jetzt fertig. Im Kühlschrank ist was zu Essen, wenn du dann aufstehst. Bis heute Nachmittag." sagte mein Bruder und Schloss hinter sich die Tür. Kurz vorher schlüpfte Kasimir ins Zimmer. Sïrïus und er legten sich zu mir und ich schloß erleichtert die Augen.
Kurze Zeit später war ich eingeschlafen.

Die ProphezeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt