Die Prophezeite

Der Gepard

Sicht von Jake:

Ich folgte den anderen weiter in den Wald. Dort angekommen konnte ich meinen Augen nicht trauen. Da stand ein Gepard. Ein ausgewachsener Gepard. Wir wichen vor ihm zurück. "Éclaîr?" fragte Lexy neben mir. Der Gepard ließ sich auf die Seite fallen. Panisch rannte sie auf die Raubkatze zu. Ich wollte sie aufhalten, doch da war sie schon weg.
Erst dann erkannte ich einen roten Fleck im Fell des Gepardens. Lexy zog etwas heraus. Auch Cobalt näherte sich dem verletzten Tier. Er untersuchte die Wunde. Ein paar der Umstehenden gingen, niemand zückten sein Handy, so absurd war diese Situation.. Ich stand einfach nur still da und beobachtete wie Sïrïus den Geparden beruhigte. Keiner von der drei hatte Angst. Sie kannten ihn irgendwoher.
Als letztes hob Cobalt den ausgewachsenen Gepard hoch und trug ihn davon. Das Tier war genauso groß wie er. Cobalt musste echt stark sein. Lexy folgte ihnen mit ihren beiden Tieren. Wir anderen blieben zurück.

Ich folgte Julius zurück zum Lagerfeuer. Er schüttelte verwirrt den Kopf. "War das ein echter Gepard?" fragte er mich. "Scheint so." murmelte ich. Lexy scheute sich nicht einem Geparden nah zu kommen oder kannte sie ihn aus Australien? Meiner Meinung nach gab es dort normalerweise keine Geparden. Vielleicht aus dem Zoo. Es war auf jeden Fall ein zahmes Tier.
"Woher kennst du ihren Hund?" fragte Julius. "Ich hab ihn zufällig getroffen. Er scheint mich zu mögen." meinte ich. Ich fragte mich selber, warum Sïrïus mich mochte. Er kannte mich schließlich nicht wirklich oder doch? Ich beschloss nach Hause zu gehen.

Meine Schwester schaute gerade einen Film und ich setzte mich neben sie. "Na schon wieder da?" fragte sie und schaute auf, "warum so verwirrt?" fragte sie mich. Ich sah verwirrt aus? Vermutlich war ich das. "Ich hab einen Gepard gesehen." murmelte ich. "Oh man wie viel hast du getrunken?" fragte Kate. "Nichts. Würdest du Cobalt noch mehr anhimmeln, wenn er einen verletzten Gepard geheilt und dann nach Hause getragen hat?" fragte ich sie. "Das ist nicht dein Ernst, oder?" fragte sie und wandte sich mir jetzt komplett zu. Ihr Film war vergessen. "Doch. Frag ihn doch selbst oder Lexy. Sie hat mitgeholfen." "Echt jetzt? Das ist kein Scherz?" meinte sie misstrauisch. "Mit ausgewachsenen Geparden scherzt man nicht." "Das ist so unrealistisch." bemerkte sie. Ich nickte und stand auf. "Bis Morgen. Ich wollte dich informieren, bevor es jemand anderes tut." "Danke." antwortete sie. "Das nächste Mal kannst du ja mitkommen. Du bist doch 17." bemerkte ich. "Au ja. Danke." sagte sie und umarmte mich. Ich lächelte und verschwand in meinem Zimmer.

Am nächsten Morgen vor der Schule wartete ich auf Cobalt und Julius. Cobalts Auto fuhr auf den Parkplatz und sie stiegen aus. Lexy und er kamen auf mich zu. "Wie gehts dem Gepard?" fragte ich sie interessiert. "Gut. Es beginnt zu heilen." antwortete Lexy. Ich blinzelte erstaunt. Ich hatte also wirklich nich geträumt. Das war mein letzter Beweis. Kate kam zu uns: "hat Jake wirklich nicht gelogen, als er sagte, das du einen Geparden tragen kannst?" fragte sie Cobalt. Sie interessierte sich gar nicht dafür, was er getragen hatte, sondern wie schwer es war. Er lächelte: "Ja und falls du sein Gewicht wissen willst, er ist ungefähr doppelt so schwer wie Kasimir." meinte er angeberisch. Ich fand ihr Gesicht wurde noch bewundernder als er ohne hin schon durch die Verliebtheit war. "Wow." hauchte sie, schließlich hatte sie den Kater selbst getragen.
Lexy zog Kate mit zu den anderen aus ihrer Klasse und Julius kam auch endlich. Gerade rechtzeitig kamen wir zu Physik. Ich setzte mich neben Cobalt und fragte: "Woher kennt ihr den Gepard." Lexys Bruder überlegte kurz und antwortete dann: "Weiß ich nicht genau. Lexy zog ihn auf und seitdem ist er ihr Freund." Jetzt war ich der, der bewundernd ausschaute. Der Unterricht begann und lenkte meine Gedanken auf Physik.

Als Kate und ich nach Hause fuhren schwärmte sie von Cobalts Stärke: "Du hast Kasimir ja nie hochgehoben, er wiegt Tonnen. Er ist wirklich stark." "Oder du besonders schwach." neckte ich sie. "Nein er meinte doch auch, dass Kasi Steine frisst." erklärte sie ruhig. Ich nickte und konzentrierte mich wieder voll auf die Straße. Es war ein wenig dunkler, durch die Regenwolken, aus denen sehr viel Nässe herausfiel.
Der Regen wurde stärker als wir zuhause ankamen.