Kapitel 6

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Am Morgen stand ich mit Schmerzen auf. Wie ich schon gestern Abend wusste, hatte ich mir wirklich eine Prellung zugezogen, doch ich war sehr gut darin, Schmerzen zu ignorieren.

Ich machte mich für die Schule fertig und fuhr mit meinem Auto zur Schule. Kurz vor dem Klingeln parkte ich und rannte in den Biologie Raum. Glücklicherweise war meine Bio Lehrerin noch nicht im Raum.

Während des Unterrichts konnte ich mich nicht wirklich konzentrieren. Meine Gedanken schweiften immer wieder ab. Der Kuss hatte sich in mein Gehirn gebrannt. Flüchtig starrte ich zu Samuel und als ob er gewusst hätte, dass ich ihn anstarrte, drehte er sich zu mir und erwiderte meinen Blick.

Ich riss mich von seinen braunen Augen los und schaute wieder zur Lehrerin. Es sah aber nur so aus, als ob ich aufpassen würde. In Wirklichkeit verstand ich nicht ein Wort von der Lehrerin.

Da waren nur Samuels Lippen. Immer wieder. Ich konnte an gar nichts anderes mehr denken. „Stopp!”, schrie ich mir im Gedanken zu. Ich kann das nicht zulassen. Ich muss etwas tun, um diesen Kuss zu vergessen. Nur was?

Ich grübelte, um eine Lösung zu finden. Dann kam mir die Idee. Wenn ich ihn vergessen will, muss ich einen anderen Küssen, der gut aussieht, aber der mir nichts bedeutet. Nur wenn könnte ich da nehmen?

Wir hatten kaum gutaussehende  Jungs auf der Schule. Und die wenigen waren alle vergeben. Also was jetzt? Mist. Ich kannte zwar jemanden gutaussehenden, aber das konnte ich nicht machen. Nein. Das war viel zu extrem.

Es geht um keinen geringeren als meinen Mathelehrer Nathan Morgan. Er sah wirklich verdammt gut aus. Richtig muskulös. Viele Mädchen himmelten ihn an. Sie konnten dem Unterricht oft nicht folgen, da sie ihn anschmachteten.

Ich muss gestehen, er sieht nicht schlecht aus, aber ich war nie so wie die anderen. Ich hatte ihn nie so angeschmachtet. Aber konnte ich ihn für dieses Problem ausnutzen? Er war ja immerhin mein Lehrer.

Nach weiterem Überlegen schmiss ich all meine Bedenken über Bord und sagte mir, dass es schon in Ordnung sei. Nur musste ich mir jetzt noch Gedanken machen, wie ich das anstellen konnte.

Am Ende der Bio Stunde hatte ich mir einen Plan zurecht gelegt der  hauptsächlich daraus bestand, nach der jetzt kommenden Mathe Stunde mit ihm zu sprechen, wenn alle den Raum verlassen haben und mit ihm schamlos zu flirten und ihn zu küssen. Er würde mir schon verfallen. Da machte ich mir gar keine Sorgen. Ich gehörte nämlich mitunter zu den heißesten Mädchen der Schule, laut Aussagen der Jungs. Deswegen konnte auch niemand verstehen, weshalb ich so eine Einzelgängerin war und nicht mal einen Freund hatte.

Die Mathe Stunde ging wie im Flug vorbei. Da jetzt Pause war, brauchte ich keine Angst haben, dass irgendjemand in den Raum kommen würde.

Ich packte meine Sachen diesmal langsamer ein als sonst und als auch der Letzte aus der Klasse war, fragte ich an Nathan gewand: „Hätten sie eben kurz Zeit für mich?” „Natürlich, Kira. Was ist los?”

Ich ging in seine Richtung. Jetzt gab es kein zurück mehr. Ich setzte mein anzüglichstes Lächeln auf und stellte mich vor ihm. Er stand angelehnt an dem Pult und blickte mich fragend an. Ohne etwas auf seine Frage zuerwidern legte ich meine Hände auf seine Brust und schaute ihm in die Augen.

„Kira. W-was tun sie da?”, stotterte er. Es klang irgendwie niedlich. „Hören sie sofort auf!” Er ergriff meine Hände und machte anstalten sie von seinen Brust zu entfernen. „Komm schon, Nathan. Entspann dich. Lass es einfach zu”, entgegnete ich mit erregter Stimme. Ich warf ihm einen erotischen Blick zu. „W-wir können nicht... Das geht nicht. Das ist verboten”, sprach er nervös. „Es wird keiner mitbekommen. Es ist Pause. Alle sind bei diesem Wetter draussen.” Er wollte gerade seinen Mund öffnen doch ich drückte meine Lippen auf seine.

Kurz zögerte er, doch dann lockerte sich sein Griff um meine Hände. Seine Verteidigung fing an zu bröckeln. Ich löste meine Lippen von ihm, doch er presste Seine wieder auf Meine. Ich lächelte in diesen Kuss. Ich hatte es geschafft. Wie nicht anders zu erwarten. Er war schließlich auch nur ein Mann. Er legte seine Hände auf meine Hüften und ließ sie unter mein Shirt verschwinden.

Diese Küsse sind aber nichts im Vergleich zu dem Kuss mit Samuel, meinte meine innere Stimme. Verdammt es klappte nicht. Ich ignorierte sie und machte einfach weiter.


Was dann geschah, hätten wir eigentlich nicht tun dürfen, doch wir ließen es einfach geschehen, ohne an die Konsequenzen zu denken. Ich vergas alles. Meine Sorgen, meine Ängste, ja sogar Samuel verdrängte ich.

Killerin - Lieben verboten?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt