Kapitel 17

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Nein. Ich kann ihn nicht sterben lassen. Er ist mir zu wichtig. Meine Miene wurde hart. Ich wurde richtig wütend. Der Zorn stand mir in mein Gesicht geschrieben. Was sollte ich jetzt tun?

Ich hielt immer noch das Messer in der Hand und in einem Sekundenbruchteil warf ich gezielt das Messer auf den Kopf des Gegners. Er weitete seine Augen. Kurze Zeit später erschlafften seine Gliedmaßen und er sackte auf den Boden. Samuel war frei und unverletzt.

Ich entspannte mich und mein Blick klärte sich. „Geht es dir gut?", fragte ich vorsichtig. „Den Umständen entsprechend. Aber viel wichtiger ist, woher du so gut kämpfen kannst und was er damit gemeint hat, dass du Melissa umgebracht hast?" Er sah mich schockiert an. Nein. Wie sollte ich ihm das jetzt erklären?

„Ich kann dir das nicht erklären!", begann ich. „Du würdest eine Gefahr darstellen. Dieses Risiko kann ich nicht eingehen. Bitte lass es sein!" Das waren schon viel zu viele Informationen für ihn. Unter normalen Umständen, hätte ich ihn schon töten müssen.

Aber es war alles andere als normal. Ich hatte meine Gefühle ihm gegenüber akzeptiert, deshalb konnte ich das nicht. „Ich werde es so oder so irgendwann raus bekommen. Also kannst du es mir doch auch gleich sagen." „Verdammt Samuel. Ich kann das nicht, weil ich dich liebe und du mir wichtig bist. Ich will dich nur schützen!" Meine Stimme nahm einen flehenden Unterton an.

„Wovor schützen?" Er ließ einfach nicht locker. „Wenn du an deinem Leben hängst, fragst du nicht weiter. Bitte!" Er ging einen Schritt zurück. Nein! Er hatte Angst vor mir.

Wenn er davon wüsste und ich ihn nicht umbrachte, würde er in ständiger Gefahr sein. Entweder würde mein Auftraggeber ihn an meiner Stelle töten, oder er könnte in die Hände von Leuten kommen, die mir Schaden wollen und dann etwas ausplaudern, was gegen mich verwendet werden könnte. Er könnte zwar fliehen, aber ein richtiges Leben kann man das nicht nennen.

Er wendete sich von mir ab und rannte vor mir weg. Ich hatte jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder ich ließ ihn gehen und verlor ihn vermutlich für immer. Oder ich würde ihm hinterher laufen und weihte ihn ein, aber er müsste auf der Flucht leben. Nur das ich dann mit ihm zusammen sein könnte.

Mein Kopf kämpfte gegen mein Herz. Es zeriss mich innerlich. Ich war hin und her gerissen. Bin ich so egoistisch oder gebe ich ihm ein Leben, das er verdient? Kann ich ihn ziehen lassen?

Ich stand noch einige Sekunden da und sah zu, wie sich Samuel immer mehr von mir und dem Grauen um mich entfernte. Jetzt war nicht die Zeit zum nachdenken. Ich musste handeln. Ich hatte mich verliebt und ich war einfach zu egoistisch, um ohne ihn zu leben.

Mein Herz hatte gesiegt. Ich gab dem Drang nach und rannte. Ich rannte so schnell ich konnte und holte langsam auf. Er war gerade an seinem Auto angelangt, als ich schlitternd neben ihm zum Stehen kam.

„Bitte warte Samuel!" „Wieso? Du erzählst mir nicht die Wahrheit, weil ich sonst sterben würde. Also halte ich mich so weit von dir fern, wie nur irgend möglich. Lass mich gehen!" Seit Jahren rollte eine Träne über meine Wange, die ich nicht direkt wieder weg wischte. „Ich kann es dir zwar sagen, aber es ist sehr Risiko behaftet, wenn du davon weißt. Dein ganzes Leben könnte sich ändern. Aber ich will dich nicht verlieren. Ich will, dass du an meiner Seite bist. Du bedeutest mir zu viel, als das ich dich gehen lassen könnte."

„Egal was dein Geheimnis ist, es muss sehr schlimm sein. Ich will ein normales Leben mit dir. Ohne all die Grausamkeiten." Ich blickte ihm tief in die Augen. „Ich weiß nicht, ob ein Leben mit mir jemals normal wird. Aber du hast jetzt die Möglichkeit. Entweder du gehst und lebst dein Leben ohne mich oder du kommst mit mir rein und ich sage dir alles, aber du musst Stillschweigen bewahren und es könnte bedeuten, dass wir fliehen müssen."

Ein Teil von mir hoffte, dass er gehen würde und mich für immer vergessen würde, während ein anderer Teil hoffte, dass er bei mir bliebe, egal was geschehen würde. „Ich will bei dir bleiben, aber ich will nicht sterben, nur weil ich die Wahrheit kenne." „Ich werde dich schützen", wandte ich ein.

Nach einer gefühlten Ewigkeit nickte er zustimmend. Angespannt gingen wir schweigend in mein Haus. „Was ich dir sage, darfst du nie, ich wiederhole, nie jemanden anvertrauen! Das Wissen darüber könnte mich umbringen, wenn es in die falschen Hände gerät. Ich werde dich immer Lieben, egal was du jetzt gleich auch von mir denken wirst. Du kannst mich auch dafür hassen und verurteilen, aber bitte erst, nachdem du die ganze Wahrheit kennst." Er schluckte schwer. Er nickte erneut, außer stande zu reden.

Ich schloss das Zimmer auf, indem ich meine Waffen verstaute und ließ ihn in meine dunkle Welt ein. Jetzt gab es kein zurück mehr. „Samuel. Ich bin eine Auftragskillerin!"

Killerin - Lieben verboten?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt