Am nächsten Morgen riss mich mein Wecker aus den - meiner Meinung nach - viel zu kurzen Schlaf.
Müde machte ich mich auf den Weg zur Villa. Ähnlich wie gestern musste ich putzen und Mr. Moore hinterher laufen. Nebenbei schaute ich mich auch wieder um.
Abends berichtete ich wieder von den Ereignissen in der Villa.
So lief das dann fast zwei Wochen, bis ich endlich die Nachricht bekam, auf die ich so sehnlichst gewartet hatte. Ich konnte mein Ziel eliminieren.
Ich ging wie jeden Morgen zur Villa. Nur diesmal mit dem Ziel zu Töten.
Ich hatte die Arbeitskleidung an. Damit kam ich wieder in das Gebäude. In einem Beutel hatte ich andere Anziehsachen, ein Messer und eine Pistole, die Colt 1991 Rail Gun mit Schalldämpfer und einem Magazin.
Ich ging in eine Abstellkammer. Diese wurde nicht überwacht, weshalb ich mir diesen auch zum Umziehen ausgesucht hatte.
Ich schlüpfte in meine neuen Anziehsachen, die für meinen Geschmack zu viel Haut zeigten und mich eher billig erscheinen ließen. Unter dem wenigen Stoff den ich trug, versteckte ich die Waffe und das Messer.
Morgens hatte ich mich etwas stärker als sonst geschminkt. Viel zu viel Make-Up für meinen Geschmack, aber das gehörte alles zu meinem Plan.
Jetzt musste ich nur noch in sein Zimmer gelangen. Es lag nur wenige Zimmer von der Abstellkammer entfernt.
Ich stahl mich aus dem Raum und zum Glück war niemand zu sehen. Langsam schlich ich, darauf bedacht, kein Geräusch zu verursachen, zu seinem Zimmer.
Ich öffnete sie und erblickte den schon wachen Mr. Moore. Bei meinem Anblick runzelte er die Stirn. Bevor er etwas sagen konnte raunte ich: „Ich wurde herbestellt, um ihnen Vergnügen zu bereiten. Also lehnen sie sich zurück und entspannen sie sich.”
Ich musste mich sehr anstrengen nicht vor Eckel einfach abzuhauen. Stattdessen ging ich langsam auf ihn zu, setze mich auf ihn und drückte seinen nackten, fetten Oberkörper zurück auf sein Bett.
Ein süffisantes Grinsen huschte über sein Gesicht. Dieses Grinsen würde ich ihm schon noch austreiben. Hier war ich relativ ungestört, sodass ich keine Angst haben musste, entdeckt zu werden. Er hatte verlangt, dass hier in seinem Zimmer keine Überwachungskameras installiert wurden, damit er ungestört mit den Frauen vom Escort Service sein konnte, ohne irgendwelche Spanner. Deswegen war es perfekt.
Ich warf meine dunkelbraunen Haare über die Schulter und wollte mich gerade zu ihm runterbeugen, als er uns umdrehte, sodass ich unter ihm lag. Scheiße, fluchte ich innerlich. Jetzt würde es schwerer werden meinen Plan durchzuführen.
Ich dachte er würde mir seine ekeligen Lippen aufzwängen, als er sich zu mir runterbeugte. Doch er fuhr unter mein Kleid und hielt inne, als er wohl meine Waffe ertastet haben musste. Nein, nein, nein. Das lief gar nicht gut. Mit einer geschickten Bewegung stieß ich ihn von mir runter, doch er hatte sich für meinen Geschmack zu schnell wieder gefangen.
„Dachtest du allen ernstes, dass es so einfach sein würde, Miststück?” Er kam mir wieder bedrohlich nah. Mit einem Hechtsprung zur Seite rollte ich mich vom Bett und zog das Messer aus der Schneide und warf es in seine Richtung.
Doch er wich für sein Alter ziemlich geschickt aus. Damit hatte ich nicht gerechnet. Das Messer steckte nun in der Wand hinter ihm. „Glaubst du, ich hätte mich nicht vorbereitet auf solche Situationen?” Ohne etwas zu erwidern, zog ich meine Waffe, drehte in Rekordzeit den Schalldämpfer drauf, entsicherte sie und richtete sie auf ihn. „Irgendwelche letzten Worte?”, presste ich mit einem siegssicheren Lächeln hervor. Als er nicht erwiderte feuerte ich zwei Kugeln ab. Eine traf ihn in der Schulter und die andere im Magen. Stöhnend sackte er zu Boden.
Ich ging in seine Richtung, zog das Messer hinter ihm aus der Wand und kniete mich vor ihm hin. Ich rammte ihm das Messer in sein Herz. Er riss seine Augen auf. „Zu spät!”, waren seine letzten Worte und er erschlaffte. Was meinte er damit?
Seine Hand öffnete sich und ein kleiner Stift mit einem roten Knopf kam heraus gekullert. Nein. Das kann doch jetzt echt nicht wahr sein. Ich rannte zum Fenster in der Hoffnung aus dem Fenster zu klettern. Doch das Fenster ließ sich einfach nicht öffnen.
Ich hatte nicht mehr viel Zeit. Jeden Moment würde hier die Kavalerie aufkreuzen und mich vermutlich umbringen. Ich stürmte aus dem Zimmer. An einem Ende des Ganges kamen bewaffnete Männer auf mich zugerannt.
Ich stürmte in die andere Richtung. Ich hoffte, dass mir nicht noch mehr Gegner den Weg versperren würden. Ich rannte einen Gang entlang und nahm die Treppe nach unten. Leider lief ich am Treppenabsatz in die Arme von einer weiteren Gruppe bewaffneter Männer. Sie richteten alle ihrer Waffen auf mich.
Resignierend ergab ich mich und hob meine Hände. Ich würde nicht an diesen Männern vorbeikommen. Einer von ihnen ergriff mich und zerrte mich mit sich. Ich wurde in einen Gang gezogen, der ganz in der Nähe der Tür war, durch die ich reingekommen war.
Wenn ich jetzt nichts tat, würde ich hier nicht lebend herauskommen. Ich blieb stehen und trat dem Mann der mich festhielt auf den Fuß. Fluchend ließ er mich los. Ich ergriff seine Waffe und schlug ihm damit ins Gesicht. Er taumelte benommen und ich ergriff ihn und positionierte ihn so vor mich, dass er mir als Schutzschild diente.
„Lasst mich durch oder er wird sterben!”, knurrte ich bedrohlich. Die anderen, die ihre Waffe auf mich gerichtet hatten ließen nach und nach ihre Waffen sinken.
Ich wich mit meinem menschlichen Schild rückwärts in Richtung des Ganges, indem die Tür in die Freiheit lag. An der Ecke versetzte ich ihm einen Schlag auf den Hinterkopf und er sackte bewusstlos in meinen Armen zusammen. Ich stieß ihn von mir, rannte auf die Tür zu und riss sie auf.
Bevor sie sich schloss, ertönte ein Schuss. Ich stieß einen Schmerzenslaut aus. Die Kugel hatte mich in der Schulter getroffen. Es war aber nicht lebensgefährlich, also rannte ich weiter in Richtung meines R8. Mit quietschenden Reifen raste ich los.
Ich nahm unzählige Querstraßen und fuhr auch einge Male auf die Interstate 95, um meine Verfolger zu verwirren und abzuhängen.
Nach ungefähr einer halben Stunde hatte ich meine Verfolger abgehängt und ich fuhr zum Strandhaus. Ich setze mich an den Computer und schrieb eine Mail.
"Ziel eliminiert."
Ich schaute auf die Uhr. Ich hatte noch einige Stunden bis mein Rückflug sein würde. Ich ging in das Badezimmer, zog das Kleid aus und betrachtete die Wunde. Es war ein glatter Durchschuss und hatte glücklicherweise keine wichtigen Nerven und Adern getroffen. Ich reinigte die Wunde so gut es eben ging. Dabei musste ich mehrmals ein Stöhnen unterdrücken.
Ich hatte zwar schon einige Schusswunden gehabt, aber es war trotzdem immer schmerzhaft. Daran gewöhnte man sich nie. Ich desinfizierte die Wunde mit Wodka, welches ich mir aus der Küche holte. Als der Alkohol meine Wunde berührte stieß ich einen Schrei aus. Ich kämpfte gegen die aufkommenden Tränen an. Es brannte so unglaublich. Doch wenn ich die Wunde nicht desinfiziere, würde diese sich entzünden und ich könnte eine Blutvergiftung bekommen.
Ich nahm mir eine Nadel und einen Faden und desinfizierte auch diese. Mit zusammengepressten Zähnen nähte ich die Ein- und Austrittswunde zu. Mit jedem Stich wurde der Schmerz größer.
Als alles genäht war, schnitt ich die Überreste der Fäden ab und klebte zwei sterile Kompressen darauf. Mit einem Verband fixierte ich alles, sodass ein wenig Druck ausgeübt wurde. Stöhnend sank ich zurück.
Schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen. Aber ich konnte mich jetzt nicht zurücklehnen. Ich musste packen und zum Flughafen.
Langsam stand ich auf und packte meinen Koffer. Sorgsam darauf bedacht meine linke Schulter nicht zu belasten, hiefte ich den Koffer nach unten in den R8.
Ich fuhr los und kam rechtzeitig am Flughafen an. Nach kurzer Kontrolle konnte ich weitergehen. Es wurde durchgesagt, dass die Leute schon einsteigen konnten, also ging ich in das Flugzeug, setze mich auf meinen Platz.
Ich nahm eine Schmerztablette aus meiner Handtasche und schloss meine Augen. Der Schmerz rückte immer weiter in den Hintergrund. Irgendwann holte mich die Schwärze von vorhin ein und verschlang mich.
DU LIEST GERADE
Killerin - Lieben verboten?
Teen FictionIst es möglich als Auftragskillerin zu arbeiten und neben bei noch zur Schule zu gehen, ohne das etwas schief geht? Mit dieser Frage wird die 19 jährige Kira Knight immer wieder konfrontiert. Sie muss ihre Identität vor jedem verstecken. Alle, die v...