Kapitel 27

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Meine Hände legten sich zusammen und im nächsten Moment machte sich ein Geräusch breit das ein normales Wesen wahrscheinlich gar nicht hören könnte. Wie Schreie der Hölle machte es sich erdrückend in mir breit und meine Haut begann mit einem Mal hell in blau zu leuchten bis das auch all meine Kleidung tat und ich einen Knielangen Umhang mit blauflammigen Muster um hatte. Ein weiteres Kreischen der Hölle legte sich brennend in meine Ohren und mein Körper bebte als ein Paar prachtvolle, fast schon weiße, Schwingen in hellblau sich an meinem Rücken ausbreiteten. Meine Augen schienen wie eine leere Hülle aus dunkler Farbe, wie die des Ozeans, in die Welt und das Katana, das ich vor 3 und einem halbem Jahr schon trug, geschaffen von mir selbst, wurde umgeben von kühlen weiß-blauen Flammen. Mit einem Griff zog ich es aus dessen Hülle und mit einem Engels gleichen Gesang surrte es bei der dadurch entstehenden Reibung in meiner Hand. Meine Miene galt einem ehrlichen Lächeln und purer Entschlossenheit, die durch meine stolze Haltung noch unterstrichen wurde. "So weit bist du in 3 und einem halben Jahr also gekommen. Du bist wohl wirklich der gesandte dieser Welt, der uns von dem Leid und Krieg erlösen soll. 5 Tore hast du nun geöffnet und dem 6 Todestor stehst du kurz bevor. Du gehst deinen Weg als würdest du den Tod gerade zu entgegen lächeln und mir ist, als würde dieser zurück lächeln. Du bist mit deinen jungen 19, fast 20 Jahren ein wahrer Held und ich spreche für das ganze Dorf wenn ich dir sage, dass wir mit guten Gewissen und dem selben Lächeln, dem Tod gegenüber, unser Leben in deine Hände geben."

Langsam lief ich durch die, mit unschuldigen Dorfbewohnern gefüllten, Straßen Konohas und lächelte dem ein oder anderen freundlich zu. Ich war auf dem Weg zum Hokage Turm, wie genau am heutigen Tag vor 3 1/2 Jahren, mit Kakashi an meiner Seite. Heut würde ich, zusammen mit ihm, den Weg zu einem alten Freund antreten und ihn in seine Heimat zurück bringen. Am gestrigen Abend hatte ich eine Nachricht zugestellt bekommen die Besagte das Orochimaru jetzt gut ein viertel Jahr Tot war und Sasuke sich nun auf den Weg zu seinem Bruder machen würde. Außer mir wusste keiner, dass Sasuke mit diesen Gedanken gegangen war und auch er hatte seine kalte Fassade aufrecht erhalten. Unzählige male hatte Naruto versucht ihn zurück zu holen doch immer hat unser, als Nukenin geltender, Teamkamerad nur gequält zu mir geschielt und jeder Versuch Narutos scheiterte.

"Herein." Ertönte eine gehetzte Stimme und ich trat, mit Kakashi dicht hinter mir, ein. Erstaunt hob die blonde Hokage den Kopf und musterte uns mit Fragenden Blicken. "Ich möchte ihre Erlaubnis heute Nacht mit Kakashi aufzubrechen und einen letzten Versuch, Sasuke Uchiha zurück zu bringen, zu starten, Tsunade-Sama." Sagte ich mit erhobener Stimme und wich dem skeptischen Blick Tsunades nicht aus. "Ein letzter Versuch also? Gut, ich werde es euch als S-Rang Mission einrichten, solltet ihr es diesmal schaffen ihn zurück zubringe. Ihr könnt gehen." Wir nickten wie auf Kommando und verließen mit einem "Hai!" Das Büro.

"Bist du endlich soweit? Fragte ich wie ein ungeduldiges Kind was Kakashi zum lachen brachte. "Jetzt bist du schon fast 20 Jahre alt und verhältst dich immer noch wie ein 13 Jähriger." sagte er und ich schmollte beleidigt. "Ach, halts Maul. Mir scheiß egal wie ich mich in deinen Augen verhalte, können wir jetzt endlich los?" Keifte ich Kakashi an und dieser seufzte mit einem "hai.." Und wir verließen die Wohnung, raus in die dunkle Nacht. Gut, mein Wortschatz hatte sich vielleicht minimal verändert aber diese ganze unschuldig Tuerei hat genervt, außerdem war ich durch meinen Aufenthalt bei Kakashi allemal nicht mehr wirklich unschuldig. "Und du bist dir sicher das wir ihn diesmal zurück bringen können? Was macht dich so sicher? Fragte mich Kakashi voller Skepsis und ich verdrehte genervt die Augen. "Also Hatake-Baka. Ich erklär es dir jetzt zum letzten mal an diesem Tag, Sasuke wird ohne Widersprüche mitkommen, weil er sein Ziel morgen Mittag erreicht hat und es für ihn dann keinen Grund mehr gibt Konoha zu meiden, kapiert?" Fragte ich entnervt und hinter Kakashis Kopf bildete sich ein epischer Tropfen. "Ja.. Kapiert.." Meinte er nur noch leise und es kehrte Stille ein. In den letzten Jahren hatte sich das Verhältnis zwischen meinem alten Sensei und mir drastisch verändert. Manchmal fühlte ich mich wie sein Vater, der ihn zurecht weisen musste wenn er drauf und dran war Scheiße zu bauen, im nächsten Moment heult er sich bei mir über irgendetwas aus und im nächsten wurde er zum alt bekannten 'großen bösen Kakashi' vor dem ich zugegebener Maßen ein klitzekleines bisschen Angst hatte. Ich hatte es geschafft das hartnäckige Eis um ihn fast komplett zu schmelzen und hätte ich gewusst wie er drauf war, wenn er sich nicht verstellt, hätte ich es gelassen. Nicht das ich ihn so nicht mochte, nein, er war dann nur so.. Kindisch..

Gelangweilt kickte ich einen Stein vor mir her, die Ohren gespitzt um mögliche Feinde zu erkennen. Wir waren jetzt schon gut 3-4 Stunden unterwegs und es war stink langweilig. Vor uns erstreckte sich endlos scheinende Weidenlandschaft und der leichte Nebel der Nacht tauchte zusammen mit dem Vollmond alles in eine Gespenstische Aura. Außer einem unregelmäßigen Zirpen und unserer Schritte war nichts zu hören und es fühlte sich an wie die Ruhe vor dem Sturm. "Es kommt nicht von irgendwo das du gerade heute nochmal los wolltest oder?" Durchschnitt Kakashi die Stille, was mich erschrocken zusammenzucken lies. Mein Blick war weiter geradeaus gerichtete als ich mit einem einfachen, "Nein", antwortete. "In der Nacht in der Sasuke ging habe ich ihm die wahren Gründe des Mordes an seinem Clan erzählt und er ging um stark genug zu werden, Orochimaru zu töten und seinem Bruder schließlich zu vergeben." Für einen Moment kehrte Totenstille ein und mir war als hätten die Grillen vor Schreck die Luft angehalten. "Das dachte ich mir schon. Manchmal frage ich mich was du noch alles vor uns geheim hältst und im Alleingang erledigst." Meinte der Jounin, worauf ich lächelnd seufzte. Im nächsten Moment verdunkelte sich unser Weg etwas, als sich eine dicke Wolke vor den Mond schob. "Du stehst jetzt kurz vor dem voraussichtlich letzten Tor. Nur noch ein kleiner Kreis trennt dich davon. Hast du den keine Angst vor dem Tod?" Fragte er mich und ich lachte leise. "Es ist der Weg eines jeden Menschen irgendwann zu sterben, Kakashi. Manche sterben früher manche später, andere als Helden oder Verräter. Wenn es also meine Bestimmung ist nach dem 6 Tor zu sterben werde ich nicht davor zurück schrecken. Außerdem ist es ja nicht so als könnte ich es nicht selbst bestimmen wann ich es öffne und das wird auch in naher Zukunft noch nicht passieren. Wenn ich die Welt der Shinobi verlasse, tue ich es mit Ehre und dem Gewissen das es so kommen sollte. In dieser Welt ist nichts umsonst und unser Leben kostet nunmal den Tod das können wir niemals ändern." Antwortete ich ihm etwas betrübt doch er lächelte mich nur an. "Eine andere Antwort hätte ich von die nicht erwartet." War es was er noch sagte bevor wieder nur das knirschen unter unseren Füßen zu hören war.

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Kneif mich | Kakashi x OcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt