Viel zu früh werde ich wach.
Es ist draußen noch dunkel.
Ich habe das Gefühl gar nicht geschlafen zu haben.Mit Schmerzen stehe ich auf und gehe ins Badezimmer. Man kann es nicht gehen nennen, sondern schleichen. Mir tut einfach alles weh.
Das kann man gar nicht beschreiben.Ich fühle mich alleine. Hier ist alles weiß. Weiß ist nicht wirklich meine Farbe. Sie strahlt Reinheit aus, doch keiner ist rein. Jeder hat schon etwas verbrochen. Auch wenn es nur eine Kleinigkeit war.
Vor Langeweile spiele ich auf meinen Handy irgendein Spiel. Netterweise haben meine " Eltern" es mir mitgebracht. Anscheinend waren sie bevor sie zu mir gekommen sind in der Schule um meine Sachen zu holen. Daran mir andere Klamotten von Zuhause zu holen, haben sie nicht gedacht. Jedenfalls ist meine Schultasche zuhause.
Weinen ist blöd, weinen ist unnötig.
Wer braucht das schon? Also ich nicht.Christoph John Schmidt.
Christoph John SchmidtSchwirrt mir im Kopf rum. Immer wieder taucht der Name in meinem Kopf auf. Der Name meines Bruders. Den Bruder, den ich jetzt schon liebe, ohne ihn zu kennen.
Er müsste jetzt 20 sein. Schon erwachsen. Chris müsste aus dem Heim draußen sein und arbeiten gehen. Doch wo? Gibt es nicht auch in der Nähe ein Heim?
Ich glaube schon. Die Tage werde ich mal dort nachfragen gehen, doch muss ich erstmal aus den Krankenhaus rauskommen.Wie auf Kommando kommt der Weihnachtsmann-Arzt rein. Alleine ohne Fabian macht er mir Angst.
Waren meine Eltern auch so?
Waren sie auch so verrückt?
Ich werde es wohl nie herausfinden." Wie geht es Ihnen Frau Kowalski?", fragt der Weihnachtsmann.
Eigentlich Schmidt. Lucy Louisa Schmidt und Christoph John Schmidt. Jedenfalls hatten meine Eltern einen guten Geschmack für Namen. Sie sind echt schön. Ich frage mich, ob ich den Nachnamen ändern lassen kann.
" Mir geht es gut. Wann kann ich denn das Krankenhaus verlassen? Sie müssen wissen, ich habe eine Phobie gegen Krankenhäuser. Es macht mir echt Angst hier und es macht mich eigentlich nur kränker, als ich bin.", sage ich.
Daumen drücken. Bitte lass mich hier raus. Bitte.
" Sie haben Glück. Da Sie wie es aussieht keine Schmerzen mehr haben, dürfen Sie gehen. Wenn aber etwas anfangen sollte wieder zu schmerzen , sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen.", meint er." Und Sie dürfen erst am Donnerstag wieder zur Schule gehen. Ich brauche noch ein Unterschrift. Eigentlich müssten das Ihre Eltern machen, aber die haben gesagt, dass es auch in Ordnung, wenn sie das machen. Es wird gleich jemand kommen."
Wieder geht er ohne Verabschiedung.
Ich beschäftige mich nochmal mit meinem Handy. Diesmal mache ich aber meine Internetflat an. Wie auf Kommando fängt mein Handy an zu vibrieren.Alleine von Sophia habe ich 100 Nachrichten. Dann noch von meiner Tanzgruppe und einer fremden Nummer.
Erstmal gehe ich auf die Nachricht von dem Fremden.Hey Lucy.
Hier ist Fabian.
Deine Nummer hast du mir ja aufgeschrieben in deinem Brief. Ich komme nur gerade erst zum einspeichern. Nach der Schule komme ich dich nochmal besuchen. Hoffentlich geht es dir besser. Ärger den Weihnachtsmann nicht, solange ich nicht da bin :PWie süß von ihm. Fabian macht sich ja richtig Sorgen. Er ist genau das Gegenteil von Alex. Ist mein Bruder auch so nett? Hoffe ich doch mal.
Wie wäre es, wenn mein Bruder wie Alex wäre? Ein Schläger und eine männliche Schlampe? Vielleicht würde Christoph sich dann für mich ändern. Die Wahrscheinlichkeit ist aber gering. Was wäre, wenn er gar nichts mit mir zu tun haben möchte?
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Something True
Teen FictionLucy ist ein 16-jähriges Mädchen, das ein Teenager Leben führt. Ein Mädchen, dass wie jede andere auch ihre Hobbys betreibt. Aber was ist, wenn ihre Eltern etwas sagen, womit sie gar nicht gerechnet hat? Wird sie es gut verarbeiten, oder es so gar...