20. Kapitel

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ALEX SICHT

Ich stoße mit jemanden zusammen. Bevor ich etwas sage, gucke ich wer es ist. Lucy steht vor mir. Sofort fallen mir die Blutergüsse auf. Zugegeben sieht sie echt schlimm aus.
Ich sehe auch nicht wirklich gut aus.
Meine Lippe ist geschwollen, auch ich habe sämtliche Blutergüsse, welche ich aber unter meiner Jacke verstecke.
Sie sind nicht so schlimm, wie die von Lucy, aber nahe dran. Jetzt weiß ich, dass ich mich nicht mehr freiwillig mit Lucy schlagen sollte. Zu den Zeitpunkt habe ich vergessen, dass sie Kampfsport macht.

Mir tut es auch leid. Ich habe eingesehen, dass ich einen Fehler gemacht habe. Nicht nur das Prügeln und das Mobbing, auch das Fremdgehen war ein riesiger Fehler.
Als Lucy mich angeschrien hat, hat es in meinem Kopf Klick gemacht. Jedenfalls was das betrifft, was ich Lucy angetan habe. Die anderen Sachen, die ich gemacht habe, finde ich immer noch gut, sowie sie sind.

Wie jetzt, finde ich das schwänzen nicht schlimm? Immerhin ist es nur Schule. Das eine Schuljahr ist auch egal. Die ganzen Freundinnen, die ich habe, sind mir auch egal. Es war nicht gut mit Lucy zusammen zu sein und Denise zu ficken.
Wenn Lucy mich nicht rangelassen hat und Denise Lust hatte, kann ich auch nichts dafür.
Ich bin auch nur ein Mann.

Vielleicht hätte ich es aber nicht mit ihrer besten Freundin machen sollen.

"Du wieder am schwänzen?",fragt Lucy mich.

Ich nicke.

"Du siehst echt scheiße aus!", sage ich zu ihr.

"Gucke mal in den Spiegel", werde ich angegiftet.

"Nein danke. Ich weiß das ich hübsch bin. Schwänzt du auch?", frage ich neugierig.

Es wäre mal was neues, wenn Lucy schwänzen würde. Das 8. Weltwunder, oder das 7? Ich weiß nicht, wie viele es gibt.

"Nein, ich bin krankgeschrieben. Wenn du es noch nicht mit
bekommen hast, geht es mir echt beschissen. Und das wegen dir, aber ich denke nicht, dass es dich interessiert.", faucht sie mich an und dreht sich mit ihrem Einkaufswagen um.

Ich weiß nicht, was ich noch dazu sagen soll. Klar hat sie recht, aber sie ist auch selbst schuld. Lucy hätte Fabian nicht verteidigen sollen.

Ich hasse diesen Fabian. Nach einem Schultag sind Lucy und er sofort beste Freunde. Es würde mich nicht wundern, wenn die beiden zusammen kommen würde. Wenn das passiert, schließe ich eine Wette ab, wie lange die beiden zusammen bleiben. Lange nicht, denn jeder Mann braucht Sex.

"Und Alex.", Lucy dreht sich nochmal um, "lass verdammt nochmal Fabian aus dem Spiel. Er hat dir nichts getan."

"Bist du in ihn verliebt?",frage ich sofort.

"Warst du in mich verliebt?", fragt Lucy zurück.

"Ja", antworte ich, ohne mit der Wimper zu zücken.

"Ja klar. Als ob du in mich verliebt warst. Vielleicht in deinen Träumen. Du weißt doch gar nicht was Liebe ist. Wäre es liebe gewesen, hättest du mich nicht betrogen. Vorallem nicht mit meiner besten Freundin. ", zischt sie.

"Und wäre ich in Fabian verliebt, kann es dir egal sein. Mein Leben kann dir egal sein. Was ich mache und nicht mache, kann dir egal sein. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Vielleicht habe ich es dir noch nicht so ins Gesicht gesagt, es ist längst überfällig. Meine Angelegenheiten sind meine und nur meine. Wenn du mit Denise sonst was machen willst, ist es nicht mein Problem. Ihr beide seid für mich Geschichte."

Damit dreht sich Lucy um und geht. Diesmal wirklich. In ihre Stimme konnte man Trauer hören und hass. Vielleicht hätte ich wirklich nicht mit Denise schlafen sollen. Auch wenn Lucy es nicht zugeben wird. Etwas in ihr ist zerstört. Entweder wegen mir, oder wegen etwas anderem. Es ist ihr ins Gesicht geschrieben. In ihre grünen Augen kann man es gut erkennen.

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