Epilog

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Es sind Monate vergangen, seit mir klar wurde, dass Chris mein Bruder ist. Es ist schon Sommer, besser gesagt, habe ich Sommerferien. In 2 Wochen werde ich anfangen mein Abitur zu machen. Nicht an meiner vorherigen Schule, wo Alex ist, sondern ganz in der Nähe meines neuen Zuhause.

Ich wohne nicht mehr bei meinen Adoptiveltern, sondern bei meinen Bruder. Er ist mein Erziehungberechtigter und ich habe auch den Namen Kowalski zu Schmidt gewechselt. Ich wollte meinen richtigen Namen haben.

Nach einem Monat konnte ich nicht mehr bei Matthias und Claudia wohnen. Immer, wenn ich sie angesehen habe, hatte ich Schuldgefühle, weil sie nie die Wahrheit über meine Eltern herausfinden werden.
Das hat mich zerstört, sodass ich mich immer wieder geritzt habe. Es war eine Sucht und ich verstand, warum andere es auch gemacht haben oder machen. Keiner hat es mitbekommen, bis Chris mich erwischt hat. Wir hatten ein langes Gespräch mit Tränen und Wutausbrüchen. Am Ende hat er gesagt, dass er mir helfen will. So bin ich bei ihm eingezogen. Es dauerte eine Zeit bis ich aufhörte, doch Chris half mir. So wie ein großer Bruder es macht. Ich bin ihm dankbar für alles. Er hat mir gezeigt, dass wir trotz eines Geheimnisses, was wir mit Fabian und Sophia teilen, glücklich sein können.

Matthias und Claudia haben verstanden, dass ich bei meiner richtigen Familie wohnen möchte, auch wenn es "nur" Chris ist. Wir treffen uns einmal die Woche alle zusammen und erzählen uns, was wir die Woche erlebt haben. Es ist so, als ob sie mein Onkel und meine Tante wären. Ich bin ihnen dankbar, dass sie mich großgezogen haben. Das ich dank ihnen so bin, wie ich bin, mehr oder weniger.

Von meinen Eltern haben wir nichts gehört, was Chris und mich nicht wundert. Hin und wieder macht mich die Ungewissheit verrückt, doch ich stehe das durch. In meinen schwachen Momenten gehe ich zu Chris. Er hat genau das gleiche Schicksal wie ich und das hilft. Ob man es glaubt oder nicht. Trotzdem habe ich Angst eines morgens in den Briefkasten zu sehen und dann einen Brief dort drin zu haben, der uns Bescheid sagt, dass sie wirklich Tod sind. Diese Angst verursacht, dass ich viele schlaflose Nächte habe. Die verbringe ich meistens im Bett meines Bruders, der oft das gleiche durchmacht. Wenn er wegen diesen Gründen nicht schlafen kann, kommt er zu mir. Wir halten uns in den Armen und versuchen den anderen zu beruhigen.

Den Brief von unserem Eltern,
habe ich mit Christoph verbrannt, so wie es dort drin stand. Wie waren uns einig, dass es wirklich das Beste wäre.

Fabian und ich haben es auf die Reihe bekommen. Das hat auch ein bisschen gedauert und ich weiß, das Sophia damit zu tun hat. Doch ist es egal wie lange wir gebraucht haben, solange wir glücklich sind und das sind wir. Wir sind sehr glücklich. Ich vertraue ihm so sehr, dass ich mit ihm geschlafen habe.

So wie mir, geht es ihm zwischendurch nicht gut. Fabian hat einen Teil seiner Familie verloren. Verständlich, dass er trauert. Er braucht dann seine Ruhe und das akzeptiere ich. Ich bin für ihn da, wenn er mich braucht. Das weiß er und ich weiß auch, das er immer für mich da ist.
Ich liebe ihn von Herzen und ich hoffe, dass wir sehr lange zusammen bleiben werden. Nachdem ich erfahren habe, dass mein Leben nur eine Lüge war, habe ich es verdient, glücklich zu sein.

Sophia ist mit Chris zusammen. Als ich es erfahren habe, habe ich eine Party gemacht und bin in der Wohnung rumgetanzt. Wer will denn nicht, dass der eigene Bruder mit der besten Freundin zusammen ist?
Sie ist die beste Freundin, auch wenn wir zwischendurch Streit haben. Doch das macht eine Beziehung aus, ob Freundschaft oder Liebe.
Dass man streitet und dannach vergibt.

Alles in einem ist alles gut. Alex nervt mich nicht mehr und ist mit Denise glücklich. Anscheinend sind sie verliebt, ob wirklich oder nicht, mir soll es egal sein. Mit den Beiden habe ich endgültig abgeschlossen.

Ich bin glücklich so wie es ist. Mit meinen kleinen Zimmer, wo trotzdem mein Flügel steht. In unserer sogenannten "Geschwister Villa", die aussieht, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte.

Es dauert eine Zeit um alles zu verarbeiten. Ich bin immer noch nicht fertig damit.
Vielleicht wird es nie so sein, aber ich habe Menschen, die mir helfen damit zu leben.

Was mich nicht umbringt, dass macht mich stärker ist mein neues Lebensmotto.

Mir geht es größtenteils gut und damit bin ich zufrieden. Ich bin zufrieden mit meinen neuen Leben.

"Worüber denkst du die ganze Zeit nach? Es läuft Harry Potter, sonst verpasst du das doch auch nicht", reißt Fabian mich aus den Gedanken.

Ich grinse ihn an und verliere mich in seinen Augen. Ein Impuls bringt mich dazu ihn zu küssen.

Als wir uns lösten, sage ich zu ihm:"Ich liebe dich, irgendwie."

"Irgendwie", grinst er mich an. Irgendwie ist unser geheimes immer. So wie okay bei Hazel von das Schicksal ist ein mieser Verräter.

"Ist gut ihr Turteltauben. Wenn ihr nicht aufhört euch abzulecken, fangen Sophia und ich auch an. Natürlich nur, wenn sie wach wird", meckert Chris neben mir, der Sophia halb auf sich liegen hat. Sie ist eingeschlafen, die Böse.

"Tut mir leid, mein großer, geliebter Bruder. Lieb dich auch"

Mein Leben ist gut, so wie es ist. Nicht perfekt, aber gut.

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