Noch mehr Unheil

542 28 86
                                    

Hermine realisierte im ersten Moment nicht einmal, dass sie nicht mehr in Hogwarts war und wachte mit dem Gefühl auf, noch Hausaufgaben zu müssen. Erst als sie sich strecken wollte und durch Fesseln daran gehindert wurde, fiel ihr wieder ein, dass sie von Nari und Trixie entführt worden war. Ihr schlechtes Gefühl war also immer richtig gewesen. Wie hatte sie nur auf Nari reinfallen können?

"Hermine. Bist du endlich mal wach?", ertönte Lunas verträumte Stimme, woraufhin Hermine den Kopf hob. "Luna? Wo bist du?", krächzte Hermine, nachdem sie Luna aufgrund der Dunkelheit nicht hatte ausfindig machen können. "Weiß ich auch nicht so genau. Und du?", erwiderte Luna, weshalb Hermine sich innerlich mit der Hand vor die Stirn schlug. "Wenn du nicht einmal weißt, wo du bist, dann weiß ich das auch nicht. Ich kann dich nicht einmal ansatzweise erkennen." Hermine hörte ein Rascheln, das sich auf jeden Fall links von ihr befand. Nur wo war Luna?

"Es ist nicht wichtig, ob wir uns sehen oder nicht. Wichtig ist nur, dass wir wissen, dass wir uns gegenseitig haben", erwiderte Luna und sprach ohne jegliche Verträumtheit in der Stimme. Für einen Moment war Hermine überrascht über Lunas neuen Tonfall, im nächsten ergriff sie aber ein erschreckender Gedanke: wenn Luna mittlerweile schon ohne Verträumtheit in der Stimme sprechen konnte, was hatten die dann hier mit ihr bloß angestellt?

"Luna", begann Hermine mit einem dicken Kloß im Hals zu sprechen, "w-was haben die hier mit dir gemacht?" Zum Ende hin war Hermines Stimme immer leiser und heiserer geworden, da sie auf einer Seite natürlich neugierig war, auf der anderen hatte sie jedoch große Angst.

Luna holte tief Luft. "Sie haben-" Doch weiter kam das sonst so verträumte Mädchen nicht, da eine schwere Tür aufging und Licht in den dunklen Raum gelang. Durch dieses Licht geblendet kniff Hermine die Augen zusammen und erkannte die Umrisse einer großgewachsenen Gestalt, die in schwarze Kleidung gehüllt war.

"Ach, ist das Schlammblut auch mal wach? Perfekt, dann können wir ja anfangen."

***

"Nari! Mach diese Scheißtür auf!", schrie Ron und hämmerte wie ein Irrer auf die Schlafsaaltür vor ihm ein. "Lass mich mal machen", erwiderte Neville mit kalter Stimme, hob seinen Zauberstab und zischte ein "Bombada!" Die Tür zersprang in ihre Bruchteile und Ron, Neville und Harry konnten in ein ordentliches Zimmer gucken, in dem sich drei Mädchen befanden.

"So. Wer von euch ist Nari?", fragte Harry, der mittlerweile auch dafür war, Nari und Trixie fertig zu machen, mit bedrohlicher Stimme. Nach etwa 20 Sekunden schubsten zwei verängstigte Hufflepuff-Mädchen die dritte vor. Diese sah die drei Jungs mit Unsicherheit in den Augen an. "Mitkommen", fauchte Ron und zog Nari an ihrem Kragen aus dem Zimmer.

Erst, als die vier im Hufflepuff-Gemeinschaftsraum angelangt waren, schien Nari zu verstehen, was hier vor sich ging.

"Lasst mich los!", rief sie und versuchte sich aus Rons Griff zu befreien, doch Rons Hand hatte sich wie ein Schraubstock um sie gelegt. Wütend schmiss Ron sie gegen die Wand und hielt ihr seinen Zauberstab an die Kehle. "Wo sind Hermine und Luna, huh?!", fauchte Ron und seine Augen funkelten vor Wut. "Weiß ich doch nicht!", quiekte Nari erschrocken und versuchte, an ihren Zauberstab zu kommen, den Ron ihr jedoch vorher wegnahm und zerbrach. Erschrocken sah Nari Ron an, der seinen beiden Freunden das Zeichen gab, Trixie zu finden.

Neville und Harry gingen also wieder nach oben und suchten die Schlafsäle ab - jedoch ohne Erfolg. "Wo kann die denn nur sein?", fragte Neville etwas erschöpft und vergrub den Kopf in seinen Händen. Harry klopfte dem Braunhaarigen auf die Schulter. "Gib nicht auf. Wir finden sie ubd dann finden wir Hermine und Luna. Versprochen", versuchte Harry seinem Kumpel Mut zu machen, der daraufhin matt nickte. "Lass uns draußem noch mal nachsehen", schlug Neville vor, woraufhin Harry nickte und die beiden nach draußen gingen.

Harry Potter Und Die Unglücke Mit WhatsAppWo Geschichten leben. Entdecke jetzt