"Ich muss wissen ob es ihnen gut geht.", sagte Jeanette unter Tränen, während sie nach oben rannte um sich etwas anzuziehen.
"Ich komme mit dir.", sagte Silvian und lief ihr die Treppe rauf hinterher.
Die beiden zogen sich eine Jeans an und ein T-Shirt. Jeanette lief schnell ins Badezimmer kämmte sich die Haare und band sie zu einem Pferdeschwanz zusammen. Ihr Gesicht war noch immer mit Tränen überlaufen, rannte sie wieder runter, schnappte sich ihr Handy und die Autoschlüssel.
"Komm, ich fahre.", sagte Silvian und streckte die Hand aus, damit Jeanette ihm die Autoschlüssel gab.
Sie stiegen beide ins Auto und fuhren an den Flughafen, wo sich Angehörige der Passagiere melden sollten.
"Ich werde es Zac und Louise später persönlich sagen.", dachte Jeanette laut.
Silvian schaute sie kurz an und nickte. "Das ist wohl das beste."
Jeanette überkam eine neue Tränenwelle.
"Hey, beruhig dich. Niemand sagt, dass sie tot sind."
"Ja, aber niemand sagt, dass sie noch leben.", widersprach Jeanette.
"Versuch an was anderes zu denken."
"Meine Eltern sind wahrscheinlich tot und du sagst ich soll an was anderes denken!", schrie Jeanette und ihr überkam wieder eine Tränenwelle. Silvian wusste es hatte keinen Zweck, weshalb er schwieg und sich auf das fahren konzentrierte.
Als sie am Flughafen angekommen waren, mussten sie an die Info gehen. Dort kam ein Mann, der nach dem Ausweis fragte, um sich zu vergewissern, dass sie wirklich eine Verwandte von einem Passagier im abgestürzten Flugzeug war. "Jeanette Morrison.", wiederholte der Mann den Namen auf dem Ausweis. "Ich werde in der Kartei der Überlebenden nach sehen.", sagte er und verschwand in ein kleines Zimmer neben der Info. "Wie hießen ihre Eltern denn mit Vornamen, Miss Morrison?", fragte der Mann, der wieder zu ihnen gekommen war. "Monika und Dave Morrison.", antwortete sie und versuchte nicht wieder los zu weinen. "Kommen sie bitte rein.", bat der Mann die beiden in das kleine Zimmer, wo ein Tisch mit vier Stühlen stand und in der Wand ein Regal mit beschrifteten Schubladen.
"Setzten sie sich bitte.", bat der Mann sie und setzte sich dabei selbst auf einen der vier Stühle. Er hatte einen Stapel Zettel in einem Umschlag auf dem >12.04.2013 Malediven-Flugzeugabsturz-Tote< drauf stand. "Ich konnte keine Morrison's in der Kartei der Überlebenden finden, also möchte ich ihnen jetzt Tote des Unglücks zeigen und sie sagen mir, ob sie ihre Eltern erkennen.", sagte der Mann. "Natürlich nur wenn sie dafür bereit sind.", fügte er hinzu. Jeanette nickte schnell und biss sich auf die Lippen um nicht los zu weinen, denn sie hatte schon ganz glasige Augen.
Der Mann zeigte ihnen einige Tote. Die meisten waren verbrannt oder ähnliches. Silvian und Jeanette hatten schon einige Fotos durch, da musste Jeanette sich eines genauer angucken.
Der Mann sah sie auf eine Antwort wartend an und obwohl Jeanette ihn nicht anguckte, schüttelte sie den Kopf. Nach einer Weile hatten sie um 67 Tote durchgeschaut, da musste Jeanette wieder eins ganz genau angucken und erkannte diesmal wirklich ihre Mutter. Sie öffnete den Mund vor Schock und musste dieses Mal noch schrecklicher weinen als die Male zuvor. Der Mann schrieb auf einen Zettel >Monika Morrison< und klebte ihn auf das Bild, welches er anschließend zur Seite lag. Ein paar Fotos weiter erkannte sie auch ihren Vater. Der Mann schrieb auch bei ihm einen Zettel mit seinem Namen >Dave Morrison< und legte diesen ebenfalls zur Seite. "Mein Beileid.", sagte der Mann und versuchte sein Mitgefühl auszudrücken, was ihm nicht sehr gelang.
Kurze Zeit später bedankte sich der Mann. "Danke für ihre Hilfe. Ich bitte Sie aber noch ihre Daten auf zu schreiben, damit wir sie bei Neuigkeiten und weiteren Fragen erreichen können." Jeanette füllte den Zettel aus, auf dem sie Name, Adresse, Telefon- und Handynummer aufschreiben sollte.
Jeanette und Silvian bedankten sich ebenfalls und fuhren wieder nach Hause.
Der Mann gab in seiner Suchmaschine am Computer die beiden Namen ein und fand sie. Er druckte ihre Identität aus und lief zu einem Mitarbeiter der Polizei, der an diesem Fall arbeitete.
"Es sind Opfer 67 und 72.", sagte der Mann mit dem Silvian und Jeanette gesprochen hatten zum Polizisten. Der Polizist machte sich mit den Identitätsfotos auf den Weg zu den zwei Leichen und überprüfte, ob es wirklich um die selben Personen handelte. Der Polizist fand heraus, dass es sich wirklich um die zwei handelte die Ihm gesagt wurden. Er reichte es weiter, bis es wieder beim Mann ankam, der ihm diese Vermutung übermittelt hatte. Dieser rief sofort das Mädchen an um ihr Bescheid zu geben, dass ihre Eltern wirklich tot waren.
Amanda und Rachel hatten auch schon in den Nachrichten von diesem tragischen Unfall gehört und beide wusste, dass Jeanettes Eltern in dem Flugzeug waren. Als beste Freundinnen ließen sie alles stehen und liegen und fuhren zu Jeanette.
Silvian und Jeanette standen mitten im Raum in einer Umarmung, als es an der Tür klingelte. Jeanette lief hin und fiel Rachel und Amanda um die Arme. "Es tut mir so Leid.", fühlte Rachel mit glasigen Augen mit. "Mir tut es auch so unendlich Leid.", kam es auch von Amanda.
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Ich weiß dieses Kapitel ist ein bisschen traurig, aber ich glaube man konnte es verkraften ;) vergesst das Voten und KOMMENTIEREN nicht! :D
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Vampire spirit
VampireJeanette ist ein normales Mädchen in einer normalen Welt, bis sie sich in einen Vampir verliebt. Sie hatte sich noch nie große Gedanken über die Zukunft gemacht. Sie dachte immer sie würde einen süßen Typen heiraten, Kinder bekommen und alt werden...